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Fjørt, Ashes Of Pompeii, 24.10.2016 in Dortmund, FZW - Bericht von Schlossi

Fjørt, 24.10.2016 in Dortmund

Neue Platte bei Grand Hotel van Cleef und eine Tour vor vollen Häusern, FJORT haben ihren Status als Geheimtipp längst hinter sich gelassen. Am Montag gaben sich die Aachener im ausverkauften FZW die Ehre. Wenn das kein guter Start in die Woche ist!
Neben dem eigenen Soundmenschen hat die Band auch noch ihr eigenes Licht, nebst Lichtmensch im Gepäck. Ich bin gespannt, was da heute gezaubert wird. 
Pünktlich um viertel nach Acht betreten ASHES OF POMPEII die Bretter, die die Welt bedeuten. Die Band aus Köln und Marburg ist auf persönlichen Herzenswunsch von FJORT mit von der Partie und darf heute eine halbe Stunde ihren atmosphärischen Post-Hardcore zum Besten geben. Passt musikalisch ganz hervorragend zum heutigen Abend.
Zwei Lieder vor Schluss stimmt der Schlagzeuger auch endlich seine Snare.
Die Band war wohl schon länger nicht aktiv und die Einladung als Tour-Support der nötige Arschtritt, um sich endlich wieder aufzuraffen und zusammen zu spielen. Vielleicht basteln die Jungs demnächst auch wieder an neuen Songs.
Bis es soweit ist, kann man hier nochmal in die älteren Sachen reinhören.
Schön übrigens, wenn der Laden schon bei der Vorband aus allen Nähten platzt.
So, jetzt aber...mehr Nebel! Ich kann auf der Bühne noch was erkennen! Wo ist der David-Guetta-Smoke-Button, wenn man ihn braucht?! Wahrscheinlich gerade auf Tour mit SUNN O))). 
Dann halt weniger Nebel, dafür blaues Licht. Was macht das blaue Licht? Es leuchtet blau.
Haben die sich bestimmt bei AUßER ICH abgeschaut.
Eigentlich bin ich kein großer Fan von, ich nenn es mal salopp, "Rockstarscheiße". Weder brauch ich ausgetüftelte Lightshows, noch lustige Bühnenoutfits und wenn nicht gerade KISS auf der Bühne stehen, darf auf Gimmicks wie Blut spucken oder von der Decke herunterschweben gern verzichtet werden.
Bei FJORT erscheint aber alles stimmig. Und obwohl die Band mittlerweile eine Art audio-visuelles Gesamtkunstwerk geworden ist, wirkt hier nichts aufgesetzt, im Gegenteil, die Jungs kommen sehr sympathisch rüber, ein ums andere Mal wird dem Publikum für das zahlreiche Erscheinen an einem Montag Abend und "Entdecker" und Mercher Paul von Through Love Records für die Unterstützung über die letzten Jahre gedankt.
Die Songs überzeugen sowieso auch ohne die ganzen Blinkelämpchen. Von "Klein auf klein" von der Debüt EP "Demontage" über neues Material, bis hin zu "Valhalla" und "D'accord" im Zugabenteil gibt es einen Querschnitt durch alle drei Alben, wobei der Fokus auf der im Januar erschienenen Platte "Kontakt" liegt.
"Paroli" geht raus mit freundlicher Widmung an die kleingeistigen Wichser von AfD, Pegida und den ganzen restlichen rechtspopulistischen Abschaum. Danke dafür.
An dieser Stelle mal ein Kompliment an Drummer Frank Schophaus, der in meinen Augen einen Großteil zum typischen Fjort-Sound beiträgt. Krass, was der Typ da abliefert, präziser kriegt es ein Drumcomputer wahrscheinlich auch nicht hin. Und klingt dabei natürlich auch nicht so gut.
Aber auch seine Bandkollegen stehen ihm in nichts nach. Während Basser David Frings Entertainer und Kommunikationszentrale ist, hält sich Gitarrist Chris Hell eher im Hintergrund, bearbeitet sein Pedalboard und entlockt seinem Instrument Klänge von flirrend-filligran bis derbe verzerrt. 
Das Publikum dankt es ihnen, indem es die Band frenetisch feiert, hier steckt niemandem das Wochenende in den Knochen, vereinzelt werden sogar ein paar Über-dem-Kopf-Klatscher gesichtet. Generell scheinen FJORT mit ihrem emotionalen Post-Hardcore ein breites Fan-Spektrum anzusprechen, vom Hipster mit Man-Bun bis zum Metal-Kuttenträger ist hier alles vertreten.
Zum Schluß noch einmal für's Gruppenfoto aufstellen, verbeugen und ab in die Nacht.
FJORT haben einmal mehr bewiesen, dass sie den Erfolg absolut verdient haben.

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