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Heiter bis Wolkig, Klaus der Geiger, 10.11.2016 in Bochum, Wageni - Bericht von Zwen

Heiter bis Wolkig, 10.11.2016 in Bochum

Donnerstag ist Wageni-Tag. Heute sogar mit Live-Musik von Klaus der Geiger. Zumindest sollte wohl zuerst nur Klaus der Geiger spielen und ein bisschen von Heiter Bis Wolkig begleitet werden. Da dachte sich Heiter Bis Wolkig wohl auch, dass wenn sie ja eh schon da sind, ja auch mal die Bühne entern könnten und dabei auch direkt das neue Album in seiner ganzen Länge spielen könnten.
Da ich vorher noch wichtige Dinge rund um's Schwerter Rattenloch erledigen muss, verpasse ich den Großteil von KLAUS DER GEIGER. Der spielt ja auch schon seit gefühlten 3000 Jahren auf jeder Demo und in jedem autonomen Schuppen. Zumindest habe ich ihn vor ein paar Jahren in Gronau auf einer Anti-AKW-Demo gesehen und die Eltern von meinen Eltern erzählen ähnliche Geschichten aus ihrer Jugend.
Sei es wie es sei: Mit seiner Lederhose, der kräftigen Stimme und der Fidel weiß er mich doch irgendwie zu beeindrucken. Schön auch das Cover von "Der Traum ist aus" von Rio Reiser.
Der Typ von HBW kann anscheinend nicht nur zu Playback singen, sondern auch Gitarre und sogar Quetsche spielen. Denkt man irgendwie gar nicht. Passt aber als Begleitung ganz gut.
Am Ende gibt es dann noch ein politisiertes Cover von "Life is life", was wiederum ziemlich gefeiert wird.
Nach dem Auftritt wird hier erstmal alles abgebaut und einige Leute denken wohl auch, dass jetzt schon Schluss sei. Dann kommt Somali und baut einen Beamer auf. Irgendwie ja schon ein bisschen merkwürdig diese Liveauftritte von HEITER BIS WOLKIG. Die Musik ist komplett Playback und die beiden Protagonisten beschränken sich auf's Singen und auf die Theatervorführung.
Das ist aber durchaus nicht das Einzige, was ich nicht wusste. Die Band war wohl in den 90ern mal richtig bekannt und hat auf diesen riesigen "Rock..."-Festivals gespielt. Dann kam es irgendwann zu Sexismusvorwürfen, die sogar zu einer Anklage führten, was wiederum die Band im Kern zerschlug und auch irgendwie in die Versenkung beförderte. Heute scheint man schon froh zu sein, wenn man die Album-Preview in einem winzigen Punkschuppen am Bahnhof Langendreer zelebrieren kann.
Dann geht es los mit der Vorstellung und uns erwarten bunte Bilder, Krach und hier und da noch die ein oder andere Showeinlage, z.B. das Bier aus dem Pömpel saufen. Joa, ein bisschen interessant ist das ja schon, aber auch irgendwie reichlich komisch.
Ich weiß nicht, ich war halt nie ein Fan von Bands wie Heiter Bis Wolkig, Abstürzende Brieftauben und Co.. Mit Wizo verbinde ich immerhin noch meine Kiddy-Punkphase, aber auch das kann ich heute beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen.
...und so geht es mir auch mit den alten Herren von Heiter bis Wolkig. Ja, interessant anzuschauen, die Musik vom Band ist auch nicht schlecht und zu jedem Song ein Video zu machen, stelle ich mir sehr arbeitsintensiv vor, aber irgendwie wirklich nicht mehr meine Baustelle.
Ich denke auch, dass das abseits von ein paar Die Hard-Deutschpunk-Fans allen genauso geht.
Aus diesem Grund bedauere ich es auch überhaupt nicht, dass wir nicht mehr bis zum Ende bleiben, sondern jetzt schön gemütlich die letzte Bahn nehmen.

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