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Copacabanana: Fuzzy Vox, Val Sinestra, Stumbling Pins, Dead Koys, Los Gringos, East Ends, Neon Knives, 15.12.2016 in Dortmund, FZW - Bericht von der Redaktion

Copacabanana, 15.12.2016 in Dortmund

Fö: Copa 2 - jetzt erst recht! Zweite Ausgabe vom Copacabanana, für das sich Maz und meine Wenigkeit verantwortlich zeigen. Diesmal buchen wir einfach mal, worauf wir Bock haben. Also eigentlich wie immer, wenn wir irgendwas veranstalten.
Schuldenberg: Zwischen den Auftritten der einzelnen Bands gab es tatsächlich 30min-Pause!! Endlich konnte man sich auch mal unterhalten! Danke!!!
Fö: 30 Minuten, ehrlich? Aber nur weil Neon Knives so irre weit unter ihrer Spielzeit geblieben sind.
Hupe: Yeah, fand ich auch ganz gut, wobei es 10 Minuten Pause ja auch schon tun.
Schlossi: Pausen?...völlig überflüssig. Die Bands sollten lieber alle hintereinander weg spielen. Oder besser noch, parallel. In einem Raum. Alle gleichzeitig.
Fö: EAST ENDS! Relativ kurzfristig als Ersatz für Ken Hetzen reingerutscht. Sie wünschen sich mehr als 3 Zuschauer und Hawaiiketten. Sollense haben.
Hupe: Erste Band und schon ist das FZW mit 20 Leuten gefüllt.
Hupe: Die East Ends kommen aus Dortmund und machen laut irgendeiner Beschreibung Indie...
Die ersten Lieder waren recht druckvoll..
Hupe: dann kam aber doch der Indie-Hammer.
Fö: "Das Lied kann ich nicht erklären, das ist zu deep"
Hupe: Dann als Nächstes absoluter Stilwechsel zu den NEON KNIVES aus Krefeld.
Hupe: Schöner schneller Hardcore. Der Sänger schreit und kreischt und wenn der Gitarrist singt kann man sogar Worte verstehen. Klasse!
Fö: Zündet bei mir nicht so. Die Songs haben oft ein wenig Melodie am Anfang und Ende, dazwischen aber nur Geknüppel.
Hupe: Die 30 Minuten Zeit für den Auftritt, werden auch deutlich unterboten. Auch wird das Publikum höflich gebeten, doch etwas mehr Abstand von der Bühne zu nehmen.
Schlossi: Aus Gründen schaffe ich es nicht, rechtzeitig zu Veranstaltungsbeginn in den heiligen Hallen des FZW aufzulaufen. Gegen 19.00Uhr endlich vor Ort, bekomme ich vom Veranstalter eine Blumenkette umgehangen und werde genötigt bunte Luftballons aufzublasen. Ein großer Spaß. Leider verpasse ich dadurch die DEAD KOYS.
Schuldenberg: Die DEAD KOYS habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Haben mir wieder gut gefallen. Habe die vor zig Jahren mal als Support für Leatherface in Siegen gesehen. Haben die zwischenzeitlich ihre Stil gewechselt? Hatte die irgendwie anders abgespeichert. Egal: Super Band/Krachender Punkrock.
Hupe: Jau super Musik und nette Leute.
Fö: Immer wieder schön. Finde auch, das sie über die Jahre ihren Stil verfeinert haben. Wann war der Leatherface-Support? 2012?
Hupe: Sehr schön ist auch das Becks Pistols Shirt von dem Bassisten. Ein echter Hingucker.
Schlossi: Pünktlich zur Prime-Time, und das ist natürlich auch der einzig angemessene Slot für diese Band, LOS GRINGOS.
 Schmissiger Surfpunk aus Dortmund/Essen. Beide Städte gelten bei Szenekennern bereits seit geraumer Zeit als ein Mekka für Wellenreit-Enthusiasten.
Schuldenberg: Die LOS GRINGOS waren für mich die Überraschung des Abends. Da spielte tatsächlich eine Surf-Band. Stilecht, wie es sich für eine Surf-Band gehört, auch nur teilweise mit Gesang. Auch ohne viel Gesang war das nie langweilig und ging immer gut nach vorne.
Hupe: Mein Fall war es nicht so.
Schuldenberg: Durch krachenden Bass und Schlagzeug ging das mehr in die Ecke DickDale als Surfaries. Einzig der Name passt nicht so ganz. Los Gringos, da erwarte ich ja eher eine MariachiBand. Oder wenn ich Mexikaner wäre, eine CountryBand aus Nashville. Aber was soll man auch machen, wenn der Name die Strandjungs schon von einer Dortmunder Band der 80er besetzt wurde.
Schlossi: Bass und Schlagzeug, gutes Stichwort. LOS GRINGOS leider mit dem schlechtesten Sound des Abends. Anfangs sind fast nur Bass und Schlagzeug zu hören, irgendwann findet der Mischer dann wohl doch den Fader für die Gitarre und das Ergebnis klingt etwas ausgewogener.
Fö: Perfekte Band fürs Copacabanana! Zwar wälzt sich vor der Bühne keiner im Sand, aber ein wenig Urlaubs-Flair kommt da doch auf, oder? Der Auftritt wäre fast an zu hohen Gagenforderungen gescheitert. Los Gringos sind herzlose Geldscheffler ohne Anstand und Ideale.
Schlossi: Buh, Fö, Buh! Das sind sehr nette und fähige Menschen...der Gitarrist ist zwar ein Poser, aber wenigstens beherrscht er sein Instrument und trifft heute überraschenderweise sogar mal den ein oder anderen Ton.
Schuldenberg: Die STUMBLING PINS aus Kiel kamen erst auf dem letzten Drücker an und suchten dann auf der Bühne nach einen Namen für ihren alten T2 Bulli, der angeblich daran schuld war. Mein Namens Vorschlag: TT-2, das erinnert dann etwas an StarWars: "TT-2 wir stehen unter Beschuss, öffne das Schleusentor!" Hatte wir das nicht schon im letzten Jahr? StarWars-Premiere vs. Konzi im FZW? Vielleicht machen wir im nächsten Jahr daraus eine Gegenparty zusammen mit den StarTrek-Nerds.
Schuldenberg: Tolles Foto, bestimmt bald das Profilbild des Sängers auf FB.
Fö: Tolle Band! Sehr melodisch, sehr punkrock, sehr streetpunk. Da muss doch irgendwas im Trinkwasser (oder im Bier?) sein, da in Kiel.
Schuldenberg: Musik war natürlich super.
Hupe: Musik war echt Klasse. Feiner melodischer Punkrock.
Schlossi: Ja, die Musik war gut.
Hupe: Vergleich zu Anti-Flag kann man schon bringen, auch wenn die das bestimmt nicht mehr hören können.
Fö: Ich hab an sowas wie The Creetins oder The Detectors gedacht. Norddeutsch halt, nech. Übrigens der erste Auftritt im "Pott" für die Boys.
Schuldenberg: Das hatte gar nichts mit Anti-Flag zu tun.
Schuldenberg: FUZZY VOX aus Paris ist eine super PunkBand, so etwas in die Richtung the Hives.
Hupe: Dann würd ich das 'super' aber eher weglassen und durch 'nervig' ersetzen.
Fö: Geile Band, nehmen die Bühne gut in Beschlag und wissen die Meute am Ball zu halten. Verdammt viel Elan!
Schuldenberg: Hätte mich nicht jemand darauf angesprochen, dass vor etwas mehr als einem Jahr der Anschlag aufs Bataclan war und dass das ja jetzt super sei, eine Pariser Band hier zu haben, hätte ich den Bogen gar nicht geschlagen. Das hätte man vielleicht erwähnen sollen, wäre meines Erachtens ein wichtiges Statement gewesen. Aber vielleicht habe ich das auch nur nicht mitbekommen.
Fö: Ich weiß nicht, man muss doch nicht alles ausschlachten oder? Ist "schlachten" überhaupt das richtige Wort hier?
Schuldenberg: Ist ja meine Meinung. Es wird alles ausgeschlachtet und das Wichtige fällt weg.
Fö: Riefen übrigens morgens noch an, ob ein Doktor auf sie warten könnte wenn sie ankommen, der Drummer sei krank. Um was man sich als Promoter alles kümmern muss! Aber die Pillen scheinen gewirkt zu haben, vielen Dank Herr Doktor Müller!
Schlossi: FUZZY VOX haben mich live voll überzeugt. Unterhaltsam, energiegeladen und der Frontmann trägt sehr schönes Schuhwerk. 
Hupe: Zum Ende des Abends dann noch VAL SINESTRA.
Fö: Noch so ne geile Band! The Bronx trifft Berliner Hipstertum. Gefällt mir irre gut.
Schlossi: Ich hab dann wohl eher den Teil mit dem Hipstertum gehört, für mich ist das alles einen Tacken zu drüber. Einzig die Hose des Schlagzeugers weiß zu begeistern.
Hupe: Irgendwie sprang der Funken bei der Band nicht auf mich über. Also auf zur letzten U-Bahn.
Fö: Pöh. Spielen Val Sinestra halt ein Privatkonzert für die paar Verliebenen.
Fö: Gespielt werden auch ein paar neue Nummern, das Album steht ja schließlich in den Startlöchern. Hm, die älteren Sachen haben irgendwie mehr Wumms, dünkt es mir. Val Sinestra reißen trotzdem ne Show als ginge es um ihr Leben.
Schlossi: Dieses Copacabanananana ist eigentlich ein sehr schönes Festival mit einer abwechslungsreichen Bandauswahl, von Indie und Emo, über Surf und Punk bis hin zu Hipster-Hardcore, alles dabei. Für schmale 5€. Wieso kommen da so wenig Leute? Sitzen die lieber zu hause und hören Spotify?
Fö: Kaufen Starwars-Tassen auf dem Weihnachtsmarkt. Da muss man schon mal Verständnis haben.
Hupe: Fazit: Wie immer sehr schön für den minimalen Preis so viel handgemachte Musik zu sehen. Wobei Stumbling Pins, Dead Koys und Neon Knives meine Favoriten an diesem Abend waren.

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