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KRUNKROCK DIARY
52. Kalenderwoche 2016
Loser Youth
Veganisierbar, Essen
Freitag, 30. Dezember 2016, 10:35 Uhr, Residence Dortmund
Ich sitze zuhause und überlege, was ich mit dem heutigen noch ungenutzten Tage anfangen könnte und komme auf die Idee, dass man ja mal einkaufen gehen könnte. Ihr wisst jetzt wahrscheinlich, was kommt: Da morgen Jahreswechsel ist und der treue teutsche Bürger bei solchen Anlässen zu Panikkäufen neigt, ist davon auszugehen, dass der Supermarkt brechend voll und meine gewünschten Artikel nicht mehr vorrätig sein dürften. Aber ich wage mich trotzdem in die Expedition, habe mein Teutschländer-Abwehrspray dabei und eine Tüte Nüsschen als Wegzehrung.
Freitag, 30. Dezember 2016, 11:00 Uhr, Irgendein Supermarkt in Dortmund
Ich bin der einzige Kunde im gähnend leeren Supermarkt, alle Regale sind zum Bersten gefüllt und meine Einkaufsliste, die ich natürlich daheim vergessen habe, ist schnell abgehakt. Da ich misstrauisch bin, antworte ich mit einem charmanten "ja gerne", als die Kassiererin beim Bezahlen fragt, ob ich den Kassenbon haben möchte. Sie nickt lächelnd, zerknüllt ihn und schmeißt ihn weg.
Freitag, 30. Dezember 2016, 15:14 Uhr, Residence Dortmund
Heute Abend wird tatsächlich mal nichts passieren. Und das, obwohl Freitag ist! Es kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen, dass die Feiertage in diesem Jahr auf Wochenenden fallen und sich dadurch kein Konzertveranstalter genötigt fühlt, irgendwas an den Start zu bringen! Da freue ich mich, dass die Rilrec-Mannfrauschaft zumindest morgen für Programm gesorgt hat.
Freitag, 30. Dezember 2016, 17:42 Uhr, Residence Dortmund
Irgendwas mit alt geworden, eh nicht mehr mehrere Tage am Stück auf Konzerte, Rückenleiden, schwerhörig, tollpatschig und so weiter.
Samstag, 31. Dezember 2016, 14:25 Uhr, Residence Dortmund
Dennis fragt, ob wir nicht noch kurz Pizza essen gehen wollen und danach in die Banane. Klingt nach nem Plan, so muss ich heute nicht kochen und kann mir nicht in die Finger schneiden. Also schnell zugesagt und Hasky gefragt, ob er auch Bock auf Pizza hat. Hat er.
Samstag 31. Dezember 2016, 14:32 Uhr, Residence Dortmund
Ich verabschiede mich aus dem Anreise-zur-Veganisierbar-Planen-Gruppenchat mit einem fröhlichen "ich geh erstmal in die kneipe". Daraufhin kommt eine Nachricht von Rapha: "ich dachte du gehst mit hasky pizza essen". Ich kann schon verstehen, warum in dieser Welt alle paranoider werden. Ist Rapha ein Reptiloid und die Pizza eine Scheibe?
Samstag 31. Dezember 2016, 15:04 Uhr, Unionviertel Dortmund
Die Pizzeria unserer Wahl hat zu, ebenso die Banane. Ein toller Plan! Also läuft unsere hungrige Truppe weiter durchs Viertel. Der Weg ist geebnet durch geschlossene Pizzerien. Dennis versteht die Welt nicht mehr, er meint es sei doch Tradition, an Silvester Nachmittags als Gruppe essen zu gehen.
Samstag 31. Dezember 2016, 15:24 Uhr, Unionviertel Dortmund
Die Gruppe ist sich einig, noch nie von dieser Tradition gehört zu haben.
Samstag 31. Dezember 2016, 16:38 Uhr, Unique Hotel Dortmund
Nachdem wir doch noch ein Lokal gefunden haben und die Pizza vortrefflich gemundet hat, brauchen wir nur noch ne Alternative zur Kneipe. Es fällt die Idee, sich in die Hotellobby zu setzen und dort Kaffee zu ordern. Scheitert zunächst an der fehlenden Bedienung, aber die Rezeptionistin erklärt, der Zuständige sei nur eben im Lager.
Zeit für uns, diese gigantische Eingangshalle zu bewundern. Alle Wände bestehen aus rotem Marmor und sind mit Gold verziert, auch wenn Dennis uns mehrfach versichert, dass das Gold nur aufgemalt sei. Selbstverständlich darf auch der riesige Kronleuchter nicht fehlen! Nur die Videoleinwand, auf der gerade die "Deluxe Top 100" abgespielt wird, stört ein wenig das prunkvolle Ambiente.
Samstag 31. Dezember 2016, 17:00 Uhr, Unique Hotel Dortmund
Achja, der Kaffee war gut.
Samstag 31. Dezember 2016, 18:21 Uhr, Hauptbahnhof Dortmund
Reisegruppe Essen entert den Zug in Richtung - ja richtig! - Essen. Kiki bewirft eine Skinheadhorde mit Müll, hinter uns guckt eine Studentin Arztserien auf dem Laptop, ansonsten ist es eine stinknormale Zugfahrt. Wie kann man sich nur so lang und breit über stinknormale Zugfahrten auslassen? Verstehe das mal einer!
Samstag 31. Dezember 2016, 18:55 Uhr, Casa Hörm & Coco Essen
Wir besuchen unsere Essener Verbündeten. Der Walnussschnaps kreist. Der Hund pupst. Rapha versucht Hermie zu überzeugen, dass dieser Kampfsportler sei, wegen der Jogginghose. Aber anscheinend ist es doch bloß eine Jogginghose. Desweiteren entwickeln wir ein Ironie-Training für Coco: Immer, wenn jemand etwas Ironisches sagt, muss er/sie ein imaginäres "Ironie"-Schild hochhalten oder den imaginären "Ironie"-Buzzer drücken. Die Frage, ob Rapha nun 63 Jahre alt oder Jahrgang 63 ist, wurde trotzdem nicht abschließend geklärt.
Samstag 31. Dezember 2016, 20:45 Uhr, Casa Hörm & Coco Essen
Nach einer ausschweifenden Diskussion, ob wir nun den Bus oder doch lieber die U-Bahn gen Veganisierbar nehmen, entscheidet sich die Mehrheit (nämlich 50%) für U-Bahn. Selbstverständlich die absolut richtige Entscheidung!
Samstag 31. Dezember 2016, 21:18 Uhr, Hauptbahnhof Essen
Wir sitzen in der U-Bahn gen Veganisierbar. Es passiert, was bei so einer U-Bahn-Fahrt zwangsläufig immer passiert: Nichts erwähnenswertes.
Samstag 31. Dezember 2016, 21:29 Uhr, Veganisierbar Essen
Ankunft in der Veganisierbar. Obwohl auf der Eintrittskarten extra eine Ecke als "Abriss" gekennzeichnet ist, wird sie uns komplett aus der Hand gerissen. Dafür gibt es Bändchen. Hier muss heute alles besonders streng geregelt werden, da ein Guerilla-Kommando angekündigt hatte, die Veranstaltung zu stürmen - es ist nämlich schon seit Wochen ausverkauft, da hier definitiv nicht mehr als die 40 Karteninhaber reinpassen. Ungefähr 20 Leute sind da. Rotzalledem ist es voll, wenn ihr versteht was ich meine.
Samstag 31. Dezember 2016, 21:38 Uhr, Veganisierbar Essen
Loser Youth spielen gewohnt fantastischomat. Was nichts mit faschistomat zu tun hat. Alle haben Spaß.
Sonntag 01. Januar 2017, 00:15 Uhr, Veganisierbar Essen
Wir gehen dann mal Pommes holen.