Together Festival: Youth of Today, American Nightmare, Trash Talk, Vanishing Life, Wolf Down, 17.02.2017 in Essen, Zeche Carl - Bericht von kiki
Together Festival, 17.02.2017 in Essen
Der VVK lief wohl eher schleppend . 30 Taler ist auch nicht grade wenig. Daher wurden einige Shows der Tour in kleinere Hallen verlegt. Als wir um viertel vor 7 die Zeche Carl betreten, haben WOLF DOWN schon angefangen...vor grade mal knapp 30 Menschen.
Die Ruhrpottcrew ballert trotzdem schön wütend die Hits der aktuellen Scheibe von der Bühne.
Leicht metallischer Hardcore für Tierrechte, gegen Faschoidioten und was die Welt von heute sonst noch so bewegt.
Leicht metallischer Hardcore für Tierrechte, gegen Faschoidioten und was die Welt von heute sonst noch so bewegt.
WOLF DOWN waren neben YOUTH OF TODAY eigentlich der Hauptgrund meiner Teilnahme an der heutigen Veranstaltung. So früh vor so wenig Leuten ist fast schon etwas ärgerlich.
Immerhin gibt es schön blaues Licht. Nee, die Band gucke ich mir nochmal mit mehr und vor allen Dingen motivierterem Publikum an. Das hier waren doch eher die berühmte Perlen vor die Säue. Schade sowas.
Es geht weiter mit dem guten alten Walter Schreifels und seiner aktuellen Band VANISHING LIFE. Um alle Ex-Bands oder -Projekte des guten Mannes auf zu zählen, bedarf es viel Zeit und Buchstaben. Habe ich grad nicht.
Ok, ein paar Namen wären QUICKSAND, GORILLA BISCUITS, die später am Abend noch spielenden YOUTH OF TODAY und ich meine bei EGOTRONIC hat er auch mal ein paar Zeilen gesungen. Die anderen Mitglieder von VANISHING LIFE sind ja auch nicht unbedingt unbekannt und spielen u.a. bei RISE AGAINST und ...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD...
Und die Musik? Tja...zum einen auf einem Hardcore Konzert dezent falsch platziert. Einige Songs hören sich an wie eine schnelle Version von Monster Magnet (inklusive zugehöriger Haarlänge), andere sind schlicht und einfach Rockmusik.
Zum anderen ist das Gefasel von der Jugend, Identity und Weltfrieden auch nicht wirklich meine Baustelle. "Der Opa sitzt am Kamin und erzählt von früher.."
Wäre es draußen nicht so kalt gewesen, die Laberstunde war ein Grund den Saal zu verlassen.
Wäre es draußen nicht so kalt gewesen, die Laberstunde war ein Grund den Saal zu verlassen.
Zu den Kids aus der ersten Reihe, die vom Walter mehrfach mit Applaus für die heutige Jugend bedacht wurden, komme ich später noch drauf zu sprechen.
So reagiert die Konkurrenz vom Plastic Bomb auf Kritik an Musikberühmtheiten. Quatsch kleiner Scherz.
TRASH TALK's next: Blödes Gelaber hat man ja nahezu immer um einen herum. Auf Maloche, im Fernsehen, im Stadion, beim Sport. Auf die Band selbigen Namens habe ich mich allerdings sehr gefreut...
..und wurde sehr enttäuscht. Was auf Platte als druckvolles Geballer mit ultra schnellen Songs rüberkommt entpuppte sich live mehr als dünn.
Ich kann gar nicht beschreiben wer weniger Bock hatte bzw unmotivierter wirkte: Band oder Publikum? Lied, Pause, unmotivierte Ansage, Lied, Instrument kaputt, Lied, Konzert nach 25 Minuten zu Ende.
Hätte ich für diese Band Eintritt bezahlt wäre ich mehr als sauer gewesen. Keine Ahnung ob, bzw was im Vorfeld schief gelaufen ist. Aber eine derart lustlose Vorstellung habe ich selten erlebt.
Immerhin gab es wieder schön blaues Licht!
ANMERKUNG: Wie erst heute (also ein paar Tage nach dem Konzert) erfahren, war die Band nicht komplett angereist. Ein Teil hat es nicht pünktlich zum Flieger geschafft. So revidiert sich der doch recht desolate Eindruck im Nachhinein etwas!
ANMERKUNG: Wie erst heute (also ein paar Tage nach dem Konzert) erfahren, war die Band nicht komplett angereist. Ein Teil hat es nicht pünktlich zum Flieger geschafft. So revidiert sich der doch recht desolate Eindruck im Nachhinein etwas!
Und wäre das Bild nicht so unfassbar schlecht geworden, könntet ihr sehen, wie der Sänger für das letzte Lied noch den Campino inklusive Instrument gemacht hat.
In der Umbaupause vor AMERICAN NIGHTMARE dann die beste Aktion des Abends: Die vom Walter hochgelobte Jugend (3 Kids, die für ihr zartes Alter schon jede Menge Bier getrunken haben), sitzen auf der Bühnenkante. Bis einen der drei der Gerstensaft im hohen Bogen wieder oral verlässt und sich ein pittoresker Strahl Kotze vor der Bühne inmitten lauter Straight Edger verteilt.
In den darauf folgenden 10 Minuten passiert erstmal gar nichts. Die Menschenmenge nähert sich dem zuvor fluchtartig verlassenem Bereich nicht einen Millimeter. Als denn endlich jemand kommt um mit einem Wischer das Maleur zu beseitigen kann es auch langsam mal weitergehen. Selten so gelacht...wäre auf dem Force Attack wahrscheinlich etwas anders gehandelt worden.
AMERICAN NIGHTMARE (oder auch GIVE UP THE GHOST) legen ordentlich los. Zum ersten Mal heute beginnt die mittlerweile doch einigermaßen gefüllte Halle sich zu bewegen.
Old school Hardcore die erste. Kurze prägnante Songs voll auf die 12. Obwohl mir die Songs nicht wirklich bekannt sind, gefällt der Auftritt. Beschränken aufs Wesentliche, kaum Ansagen, volles Tempo. So muss das!
Als Co-Headliner nur knappe 30 Minuten zu spielen empfinde ich als mutig. Trotzdem wirkt keiner der Zuschauer unglücklich.
Reisegruppe Bierschinken/Plastic Bomb ist alt (wie die meisten heute Anwesenden ebenfalls) und zieht sich zwecks besserer Sicht in die erste Etage.
YOUTH OF TODAY sind da und es scheint als hätte Essen heute nur auf sie gewartet. Innerhalb der ersten Sekunden des Gigs verwandelt sich die Zeche Carl in ein Meer aus Pogo und Stagediving.
Cappo und Porcelly wirken trotz ihrer nunmehr über 30 jährigen Bühnenpräsenz äußerst agil und geben gut Gas.
Songauswahl: "Break down the walls", No more", "Together" (passend zum Festival .-))," Positive Outlook" und gefühlt 123 weitere...(danke für die Erinnerungshilfe lieber Knut)
Auch hier gilt das Sprichwort: "In der Kürze liegt die Würze" und so geht es nach 35 Minuten schon in den Zugabeteil über.