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Punkeval: Duesenjaeger, Disco Oslo, Außer ich, Giulio Galaxis, 25.02.2017 in Köln, Limes - Bericht von der Redaktion

Punkeval, 25.02.2017 in Köln

Fö: Nach Köln zu fahren ist ja nicht unbedingt das Naheliegendste, was einem einfällt, wenn es darum geht die Abendaktivitäten am Karnevalssamstag zu planen. Zumindest wenn man ein einigermaßen vernünftig denkender Mensch ist. Wobei ich "vernünftig denkender Mensch" an dieser Stelle als Synonym für "Karnevalshasser" verstehen möchte. Und auch eine Veranstaltung zu frequentieren, die sich "Punkeval" nennt, lässt mich eher erschaudern, denkt man dabei doch eher an Halligalli-Kirmes-Punk in Tierkostümen und weniger an so Deprinasen vom Schlage Außer Ich. Aber dem gemeinen Kölner is das ja wumpe, der bekommt nicht direkt Ausschlag bei der Nachsilbe "eval" (ups, sind zwei Silben), also vereint die Konzertgruppe Schäl Sick unter dem Namen "Punkeval" vier durchaus lohnenswerte Musikkapellen, garniert das Ganze mit der Veröffentlichung einer schnieken Benefiz-Platte ebenjener Bands und leitet alle Einnahmen weiter an ein Kinderheim in Peru. Schöne Sache! Und sogar ganz ohne Büttenrede!
Nat: Es ist Karnevalssamstag und in dem Versuch, dem närrischen Treiben in Düsseldorf zu entkommen, finde ich mich im Zug nach Köln wieder. Mit den anderen Humorflüchtlingen von Bierschinken geht es zum „Punkerval“, um Disco/Oslo, Düsenjäger und uns selbst zu zelebrieren.
Maddin: Als ich das Line Up vom Punkeval gesehn habe, war mir klar, da muss ich hin! Kurzfristig zum Glück noch ne Karte bekommen, also ab dafür. Vorher noch ein bisschen in Köln rumtingeln, ein paar Bierchen trinken und die Karnevalsmenschen ignorieren. Irgendwann finde ich dann auch mal den Weg zum Limes.
Coco: Ach, ach, ach. Eigentlich wohne ich dieses Wochenende im AZ Mülheim/Ruhr. Frost Punx Picnic! Da wir das Frühstück für 200 besoffene Punker zubereiten und die glorreiche Halunken-Betrunken-Disco aber erst um 5 Uhr morgens rum ist, lohnt es sich zwischendrin einfach nicht, nach Hause zu fahren. Joa. Fahre ich stattdessen doch einfach mal zwischendrin nach Köln! Was für eine ausgesprochen dämliche Idee. Auf der Hinfahrt schlafe ich schon fast im Zug ein. Aber die Bandauswahl, ich konnte einfach nicht nein sagen. Ich Idiot!
Fö: Auftakt machen die geilen Schweine von GIULIO GALAXIS. Ist jetzt nicht so der lokale Opener, den man normalerweise zur Tagesschauzeit auf ner Bühne erwarten würde - vielleicht will das filigrane Gebretter gerade deswegen zunächst nicht so zünden.
Nat: Guilio Galaxis kenne ich noch nicht, mochte die Vorgängerband "Prinzessin halt's Maul" aber gerne. Gespannte stehe ich am Bühnenrand und warte auf den Anfang der Show.
Fö: Mir zumindest ging die Band schonmal besser rein. Mag auch daran liegen, dass ich mit dem Liedgut nicht wirklich vertraut bin, aber da will sich nichts in meinen Ohrmuscheln festsetzen. Mag auch daran liegen, dass Sänger Measys Stimme noch etwas angeschlagen ist vom vergangenen Tour-Wochenende.
Maddin: Giulio Galaxis - find ich super! Als die s/t gerade frisch war, mal in der Oetinger Villa zu Darmstadt gesehen, war leider ein überschaubares Publikum..
Nunja, durch Umstände bin ich heute leider erst zum letzten Song
 angekommen. Fands trotzem gut. Dabei ein Gläschen Kettenfett am Eingang, schön.
Nat: Musikalisch hat Fö alles zur Band gesagt, was gesagt werden muss - sie sind nicht schlecht, aber auch nicht mitreißend. Statt zu tanzen bleibe ich also am Rand stehen, trinke Bier und überlege, ob ich den Gitarristen aus'm Stadion kenne.
Coco: Gulio Galaxis mag ich gern. Das war schön! Ich bin allerdings vollkommen überfordert von der Tatsache, dass das Konzert heute nicht, wie sonst immer im Limes, um 22 Uhr rum ist. Hilfe! Das wird ja noch weitaus anstrengender, als ich bis jetzt befürchtet hatte. Betrunken werde ich auch nicht mehr, egal wieviel Sekt ich in mich rein kippe. Ich verleihe mir selbst still und heimlich den Orden für die allerdümmste Idee des Jahrhunderts und noch einen zweiten für die tatsächliche Ausführung dieser.
Fö: Geht weiter mit AUSSER ICH! Im Vergleich zur vorherigen Band wird wieder ein paar Gänge zurück geschaltet - das Resultat klingt dann aber nicht ganz so depri wie erwartet. Trotzdem wünsche ich mir an manchen Stellen, die Band würde ähnliche Intensität an den Tag legen wie Giulio Galaxis, dann würden die Songs auch mehr knallen.
Nat: Als Außer Ich auf die Bühne kommen, erwarte ich etwas in die Richtung der Fliehende Stürme, werde aber positiv von ruhigem Punkrock überrascht.
Maddin: Bei Außer Ich hab ich vorab mal reingehört, geht nicht so an mich. Deshalb verbringe ich die Zeit draußen beim Bier trinken..
Fö: So bleiben halt schöne Mitwipper-Songs, stoisch voran getrieben und in den besten Momenten mit mehrstimmigem Refrains versehen, während sich der Gesang sonst in eher monotonen Sphären bewegt.
Coco: Ich brauche eine Pause. Nein, eigentlich müsste ich dringend irgendwo schlafen. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, doch noch betrunken zu werden. Mehr Sekt! Irgendwas muss doch helfen. Pommes. Vielleicht helfen Pommes.
Fö: Und nun? DISCO//OSLO! Die Massen tummeln sich schon deutlich enger im ausverkauften Limes, während die Nordlichter ihre Interpretation von druckvollem Punkrock auf uns einprasseln lassen.
Nat: Yeah Disco//Oslo, seitdem sie "Kielwasser" veröffentlicht haben, will ich sie live sehen.  
Fö: Saustarkes Konzert! Da stimmt alles. Songauswahl, euphorisches Publikum, sexy Band, was willste mehr. Auch schlechte Gags dürfen nicht fehlen (is' ja Karneval), diesmal in der Form dass dem Bassisten mit den schnapsglasierten Augen nach jedem Song das Mikrofon gen Boden droppt. Ausversehen. Ein Herz für Bulli!
Maddin: Ja, was soll man da noch hinzufügen...Disco//Oslo sind zur Zeit meine absolute Lieblingsband und Tyke ist für mich eins der besten Punkrockplatten der letzten Jahre!
Fö: Alles erste Sahne, ich bin sehr begeistert. Mein persönlicher Hit des Abends: "Hongkong". Gibt aber noch genug andere, natürlich auch viele vom aktuellen Album "Tyke" (Kunst, Manifest, 400K, Kielwasser etc. pipapo), das ich mittlerweile übrigens ziemlich gut finde. Hat ja gedauert.
Nat: Banause, wer nicht beim ersten Hören von "Tyke" überzeugt war!
Maddin: Bin vor der Bühne am schwofen, jeden Song aus voller Kehle am mitsingen und feiern!
Nat: Live sind sie absolut großartig, wütende Texte und Melodien, die sich im Ohr einnisten. Im Limes wird jetzt auch endlich getanzt und geschwitzt.
Maddin: Die könnten meinetwegen jeden Tag live spielen, absolut großartig!
Coco: Ich schiebe es mal auf meinen hervorragenden Super-Zustand, dass mir die Band heute nicht ganz so gut gefällt, wie sonst eigentlich immer. Ich finde die Musik ist erste-Sahne-Glitzer-Sternchen-schön. Haargenau sowas mag ich. Allerdings wiederholen sich Disco//Oslo für meinen Geschmack etwas zu viel. In Melodieführung und in den Texten auch. Aber egal, ist trotzdem schön.
Fö: Last but not geleased: DUESENJAEGER! Hier gipfelt die Euphorie in exorbitante Höhen. Und das zu Recht. Für mich persönlich das beste Duesenjaeger-Konzert seit dem Reuniongig vor 6 Jahren. Vielleicht, weil ich die Band meist nur auf Festivals oder im Vorprogramm vor eher undankbarem Publikum gesehen habe. Sollte vielleicht doch mal geändert werden.
Nat: Als Duesenjäger anfangen, muss ich gehen. Aus Gründen.
Coco: Von Nats Pommeshol-Künsten kann sogar der Maks noch was lernen.
Fö: Dafür fällt mir auf, dass mir das Liedgut doch vertrauter ist als ich gedacht hätte. Zumindest steckt das Set voller schmissiger Singalongs. Mir ist ja Tobis Stimme meist zu monoton und dumpf, aber heute geht das echt gut klar. Könnte an meinen Ohrstöpseln liegen, oder am textsicheren Publikum vor, neben und hinter mir.
Coco: Ach, Duesenjaeger. Wie wunderschön. Jetzt ergibt alles Sinn. Wie gut, dass ich nicht in der Halle im AZ zwischen 200 stinkenden Punkern sitze, während nebenan die drölfte Sludge-Doom-Crust-Band spielt. Was für eine saugute Idee, hier her zu fahren! Wie klug von mir! Meine Stimme brauch ich den Rest des Wochenendes eh nicht mehr, wie praktisch, kann ich weg gröhlen. Danke, Duesenjaeger!
Fö: Jan stellt noch kurz die erwähnte Platte vor. 4 Bands, 4 Songs plus Bonustrack, 12", Siebdruck, Stanzcover, ganz viel Liebe drin, alles schön. Heute zu erwerben für 11,11€. Wie erwähnt, der gemeine Kölner hat kein Problem mit Karneval. Ich freue mich trotzdem dass sich die Ganzkörperkostüme im Limes in einem erträglichen Rahmen halten.
Maddin: Duesenjäger fand ich auch richtig gut! Ich konnte ne Zeitlang nicht soviel damit anfangen, aber seit einer Zeit hab ich mich reingehört. Vor ein paar Wochen im Schlachthof im Vorprogramm von Pascow ging die Show noch nicht so gut rein , aber hier in dem kleinen Laden echt hammer! Werde auch langsam immer textsicherer..
Fö: Gesichtskirmes in der Tanzmeute.
Maddin: Für das Punkeval hat es sich echt gelohnt den Weg nach Köln zu machen, das närrische Treiben hielt sich auch allgemein in Grenzen und ging mir nicht zu sehr auf den Sack. Ein super Ausflug!
Fö: Anschließend bringen wir Coco noch kurz beim Punx Picnic im AZ Mülheim vorbei. Mülheim/Ruhr, ihr Idioten, nicht Köln-Mülheim! Und wo wir schonmal da sind, entscheiden wir uns, noch eine von den Bands zu sehen. Ist ja gerade mal 2 Uhr. Es spielt gerade die Band, die laut Zeitplan um 23 Uhr spielen sollte (AZ-Zeitpläne sind ein Traum).
Coco: Frost Punx Picnic. Ist doch Winter! "Zeitplan kann variieren" steht drunter. Welch harmlose Umschreibung dieses heillosen Chaoses! Ich kann das auch keinem erklären, warum ich Frost Punx gut finde. Muss irgendwas mit Selbstzerstörung zu tun haben.
Fö: Die Musik von TARNFARBE ist in einem Satz erklärt: 2/3 der Band tragen Shirts der eigenen Band.
Coco: Haha!
Danke an dieser Stelle für die Taxifahrt. Danke! <3 Die hat mich gerettet. Nicht auszumalen, wie es mir ergangen wäre im Zug mit den Karnevalisten in meinem Zustand... 

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