P.O. Box, Thee Infidels, 18.03.2017 in Darmstadt, Oetinger Villa - Bericht von Fö
P.O. Box, Thee Infidels, 18.03.2017 in Darmstadt
Den nettesten Eindruck überhaupt macht natürlich die Oetinger Villa - das ist nämlich wirklich eine Villa, mit allem was dazu gehört. Selbst der USA-Besuch ist etwas baff, wie schön doch linke Zentren in Germany aussehen. Tja, äh, hähä.
Heute mal ein kleines happy Skapunk-Konzert, nach der ganzen Emo-Weinerei gestern ja ein schönes Kontrastprogramm. THEE INFIDELS machen den Auftakt. Das ist definitiv die Sorte Skapunk (man sagt auch Skacore), die ich mir nach wie vor gerne reinziehe. So dieser angeätzte Crackrocksteady-Style, geiles Ding! Wenn Ska-Einflüsse im Punk, dann doch bitte so!
Es gab in den letzten Monaten nen kleinen Besetzungswechsel - am Bass ist ein neues Gesicht auszumachen. Timothy, Australier, wie wir erfahren, und weder in der englischen noch der deutschen Sprache auf den Mund gefallen. Vom Entertainment-Faktor her ne deutliche Bereicherung für die Band!
Starker Auftritt, da werden von den ersten Tönen an im Publikum fleißig die Hüften geschwungen. Thee Infidels gefallen mir wirklich von Mal zu Mal besser. Zur Songauswahl kann ich nicht wirklich was sagen, besitze keine Tonträger der Band. Laut Helena bis auf 2-3 Ausnahmen alles Songs von der aktuellen Scheibe mit dem geilen Titel.
Alles geil! Weiter so! Der Auftritt hätte für meinen Geschmack noch länger gehen können, aber sie sind ja "nur" Vorband. Aber nicht verzagen, ich seh sie ja im September beim Bunt statt braun in Dortmund...
Danach P.O. BOX! Vor ungefähr 12 Jahren sah ich die mal in Wermelskirchen und kann mich erinnern die ziemlich gut gefunden zu haben - aber damals war ich eh empfänglicher für solcherlei Musik. Also mal schauen wie das heute zündet.
Den Anfang des Auftritts verpassen wir eh wegen Bierpalaver vorm Laden, entsprechend aufgeheizt-tropisch ist der Saal, als wir wieder reinkommen. Scheint ne ganz gute Party zu sein!
Die Musik der Franzosen hatte ich irgendwie abwechslungsreicher und quirliger in Erinnerung, aber wie gesagt, ist lange her. Für mich klingt das heute nur nach relativ gewöhnlichem Skapunk. Gut gespielt und geht dem gemeinen Schluckauf-Publikum sicherlich formidabel in die Beine, aber bei mir bleibt nicht viel hängen außer happyhappy Getröte.
Sind dann auch eher die etwas ruhigeren Stücke, die mir etwas besser reingehen. Immerhin können sie das auch. Ein Coversong wird auch noch eingestreut - "Santeria" von Sublime. Kann man machen!
Aber mal ganz unter uns: Laut Punker-Gewerkschaft sind Circle Pits ausschließlich bei Sick Of It All gestattet, aber nicht bei ner wassertrinkenden Trötenpunk-Kapelle. Aber das nur so am Rande.
Egal nu aber! Den Leuten gefällts, so dass die Zugabe selbstverständlich nicht fehlen darf. Guter Auftritt, aber rein vom Stil her lag mir die erste Band einfach mehr - und das ging weiten Teilen unserer Truppe ebenfalls so. Immerhin da sind wir uns einig. Anschließend: Bier, Bier und Bier. Gute Nacht!