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Smile And Burn, The Deadnotes, 22.03.2017 in Dortmund, FZW - Bericht von der Peter & Fö

Smile And Burn, 22.03.2017 in Dortmund

Peter: SMILE & BURN gastieren heute laut eigener Aussage das erste Mal in Dortmund und das sogar mit ihrem richtig gut gewordenem neuen Album. Fö hat Gästelistenplätze klar gemacht, ist aber schon einige Zeit vor mir vor Ort, da ich natürlich vorher noch an die Schippe muss. Leider kann er mir nicht sagen als wer ich auf der Liste stehe, ob nun unter meinem Namen oder als Fö +1. Kurz bevor ich beim FZW bin merke ich, dass ich auch keine Telefonnummer von Fö hab. Na super, ich seh mich schon an der Tür scheitern und dann heulend und nach Fö schreiend vorm FZW stehen. Klappt aber alles komplett problemlos, also fix rein, Bier holen und immer dran denken: "langsam trinken Peter", "is nich Kiosk hier!".
Fö: Also ICH hab deine Nummer! Du liebst mich nicht!
Fö: Ich bin, wie erwähnt, früh da und darf live verfolgen, wie sich der Laden füllt, die Vorband auf die Bühne kommt und der Laden sich NICHT WIEDER leert. Das spricht schonmal für die Band. Treten wir also ein paar Schritte näher, trotz Aufforderung der Band, genau dies zu tun. Verdammte Autoritäten!
Fö: THE DEADNOTES nennt sich die muntere Kombo, die hier ihre Töne erschallen lässt. Drei junge Typen aus Freiburg, die Musik machen und dabei Spaß haben. Das ist doch schonmal toll.
Fö: Ich hab mich ja zugegebenermaßen nie viel mit der Band beschäftigt, obwohl der Name immer mal hier und da auftaucht. Ich dachte sogar anfangs, das wäre so ne komische Folk-Indie-Kapelle, aber da hab ich wohl was verwechselt. Dann las ich dieses Review und hatte Angst, dass ich meine Freundschaft mit dem garagephotographer aufs Spiel setze, wenn ich mir diese Band anschaue.
Fö: Aber egal, ist ja eh nur so ne lose Freundschaft. Die Deadnotes sind gar nicht mal so scheiße! Gibt so Indie zu hören, bisschen hibbelig, bisschen punky, bisschen guuude Laune und zugebenermaßen auch ein bisschen Emo. Der Gesang wechselt für meinen Geschmack etwas zu viel zwischen den näselnd langgezogenen und den dezent angerauhten Vokalen, da liegt mir zweiteres ja eher. Das hat dann was von den Flatliners, die mag ich.
Fö: Ja doch, kann man sich mal geben. Zumindest so als Aufheizer geht das mal voll klar. Und immerhin der Sänger nutzt ein wenig die Sekunden, die er mal nicht ans Mikro gefesselt ist, um ein wenig umherzuspringen. Geilster Move: Feedbackgewitter am Ende, er springt wild federnd über Bühne und durchs Publikum, latscht zurück, kämpft sich durch die Feedbackschallwellen und setzt dem Lärm ein Ende, indem er demonstrativ den Stromstecker aus der Steckdosenleiste zieht. Bumm, zack, over and out, Deadnotes done. Chapeau.
Fö: Danach die Social-Media-Pros SMILE AND BURN! Mit vier Alben im Gepäck (davon zumindest jedes zweite megageil) kriechen sie immer noch auf einem Level rum, den eigentlich keiner versteht, der sie mal live gesehen hat. Da könnte noch so viel mehr gehen! Aber irgendwie will der Durchbruch nicht kommen. Ich war ja schon überrascht, dass sie überhaupt in so nem doch recht großen Laden wie dem FZW-Club spielen.
Peter: Aber wo in Dortmund sollen sie auch spielen, hat ja alles zugemacht, darf nur bis 22 Uhr Lärm machen oder wäre viel zu klein für die anwesenden Besucher. Als ich mit meiner Begleitung rein komme, ist die Vorband gerade durch. Erst bin ich etwas irritiert, weil es gespenstisch leer ist. Draußen war doch auch so gut wie niemand. Oh weh!  Dann füllt sich der Raum jedoch schlagartig, waren wohl alle rauchen oder auf Töpfchen. Es geht ziemlich zügig mit dem Hauptact weiter und die legen sofort richtig los. Das Gaspedal bleibt ab dem Start durchgängig am Boden.
Fö: Das gesamte Set besteht ausschließlich aus geilen tanzbaren Punkrock-Smashern. Paar Singalongs, paar Gitarrenstampfer, bisschen Disco-Feeling, alles geil. Haben die es da tatsächlich nötig, alles auf die Publikums-Interaktions-Karte zu setzen? Sorry, das ist mir heute einfach zu viel Kindergarten. Wären die Songs nicht so gut, ich hätte in Strahlen gekotzt.
Peter: Am Anfang denke ich mir noch: "ok, verständlich, macht man so, das Eis muss gebrochen werden". Ich finds ja selber jedesmal blöd, wenn die vielleicht sogar zahlenmäßig wenigen Besucher sich in der letzten Ecke rum drücken, während sich die Band vorne abrackert. Nachdem aber auch die dritte und vierte Ansage in die Richtung geht, fange ich langsam an mit den Zähnen zu knirschen und auch meine Begleitung wirft mir schon zweifelnde Blicke zu.
Fö: Oh hier, kommt doch mal nach vorne, wir sind so cool und so witzig, klatscht doch mal alle mit, und jetzt ein Circle Pit, uh yeah, und jetzt ne Wall of Death, alle mal grinsen, jetzt bitte ein Stagediver, und singt alle mit, und klatscht nochmal, wir sind so volle Kanne Punk, und bitte kauft alle unser Merch.
Peter: Die Härte war der erkaufte erste "Stagedive", der mit der Ansage "der erste Stagediver des Abends erhält immer ein T-Shirt gratis" in Gang gesetzt wurde. Ist das wirklich so? Immer? Der besagte Stagedive war dann auch noch voll lahm. War aber abzusehen, jeder Stagedive, bei dem acht Leute vor der Bühne den Springer auffangen und ca. 1min im Umkreis von 5m herum tragen, wirkt doch einfach nur albern.
Peter: Es nimmt einfach kein Ende. Immer im Wechsel, geiler Song, nervige Ansage... Ich winde mich bereits. Nochmal zum Klo? Ne, ist ja gleich vorbei. Mich kriegt ihr heute eh nicht! Ich will hier hinten mit nem Bier in der Hand stehen und verdammt nochmal nur gucken! Lass mich!
Fö: Irgendwie ist die Show ja schon ganz großes Primetimetennis. Geilere Sprüche als Thommy Gottschalk, mehr Action als der Raab, mehr Glamour als Carmen Nebel. Ich bin etwas zwiegespalten, weil eigentlich will ich das ja schon geil finden.
Peter: Da fehlt es wirklich an nichts, keiner der Songs langweilt auch nur für einen Moment, allesamt kleine Pop-Punk-Emo-Core Perlen. Eine fette Light-Show haben sie auch am Start. Die ist doch sonst nicht hier, oder? Auch schön, dass mit Sänger und einem der beiden Gitarristen gleich zwei mitteilungsfreudige Menschen auf der Bühne stehen und bei den Ansagen ausgelassen herum albern. Lockert die ganze Sache etwas mehr auf, als wenn nur der Sänger die Zähne auseinander bekommt und der Rest stumm und schwitzend hinter ihren Instrumenten klebt.
Fö: Wie auch immer. Das Schlimme bei dieser ganzen Interaktionsnummer ist ja: Es funktioniert! Sogar an einem Mittwoch Abend im FZW in Dortmund. Da muss man wohl den Hut ziehen, ich bin froh dass ich keinen trage. Auf dem Foto sieht man übrigens Gitarrist Sören, wie er mitten im Lied ne Platte seiner eigenen Band kaufen will, aber kein Personal am Stand vorfindet, weil die bestimmt alle saufen, oder die Band mit ihren Handys filmen.
Peter: Von wegen Handy, die haben richtig fette Kameras dabei mit wagenradgroßem Objektiv, das sind nicht so Amateure wie wir. Die Publikumsanimation zeigt wirklich Wirkung, das muss man ihnen lassen. Ich glaube, ohne das Ganze wäre weniger Bewegung in die Masse gekommen. Es finden sich aber auch einige junge Menschen mit Festival-Shirts im Publikum, bei denen die Nummer in der Vergangenheit vielleicht auch gut funktioniert hat. Reine Spekulation, aber diese ganzen Mitmachnummern sind ja eher auf großen Festivals, als im AZ oder kleinen Kellerclubs, zuhause.
Peter: Dass die Band nicht schon viel mehr durchgestartet ist wundert mich auch. Es passt eigentlich alles. Die ganze Band hat spürbar Bock und ist perfekt eingespielt. Hinzu kommt dass sie gutes Material am Start haben, medial sehr präsent sind und obendrein einen Sänger haben, der locker der nächste Bachelor bei RTL werden könnte. An jungen Fans fehlt es auch nicht, dieser bärtige Mann hier rechts auf dem Bild beweist auf jeden Fall respektable Textstärke, bei einem der noch sehr neuen Songs.
Fö: Der Zentralrat der Punker hat im Punker-Grundgesetz von 1977 festgelegt, dass Wall of Deaths ausschließlich bei Sick of it all erlaubt sind.
Peter: Wenn das die Punk-Polizei erfährt, gibt es sicher eine Verurteilung zu acht Jahren Ballermann mit Wasser und Leberwurst oder 5 Jahre Vorprogramm bei Helene Fischer.
Peter: Kommt mal alle nach vorne, der Halbkreis ist nicht eingeladen! Flachwitz des Abends! Ich kann ihnen trotzallem nicht böse sein, dafür sind sie einfach zu smart. Ist hier heute alles auf jeden Fall mehr Heart- als Hardcore. Da wird dem Stagediver mitten im Song auf die Bühne geholfen und ihm kurz vorm springen noch geraten, einen Moment zu warten. Es gibt auch keinen Circle-Pit, sondern irgend so einen Love-Strudel, bei dem "gekuschelt" werden soll. So richtig nette Jungs halt, so wie ich!
Fö: Ja hier, ruft doch alle mal Zugabe, und dann noch ein Stagediver, kommt ruhig alle auf die Bühne, öööyy wir hier, so geil ey.
Peter: Nach ca. 45 Minuten ist es vorbei mit dem Spaß, hätte ruhig noch ein wenig weiter gehen können. Später wird Fö noch gefragt ob unser Punker-Herz geblutet hat? Ja! Hat es ein wenig, aber ist nicht so schlimm, kleben wir Zuhause ein Pflaster drauf. Trotz allem ein schönes Konzert. Gute Nacht!

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