Mad Hatter, Kwirl, 13.06.2017 in Bochum, Neuland - Bericht von Zwen
Mad Hatter, 13.06.2017 in Bochum
Gut erstmal, dass es sich heute bei dem Akustik-Konzert im Neuland nicht um Liedermacher, sondern um komplette Bands handelt. Diese spielen auch beide normalerweise lieber elektrisch verstärkt, weshalb man sich heute erstmal mit Handtüchern auf den Drums aushelfen muss.
Freiwillig zum Eröffnen bereit erklärt haben sich heute Abend KWIRL. Irgendwie ein schöner Bandname. Die Musik würde ich jetzt mal so ganz grob als deutschsprachigen Pop-Rock-Punk bezeichnen. Ganz okay. Vor allem für einen Dienstag-Abend.
Die Band wirkt schon mal ziemlich eingespielt. Die Aufgabenverteilung scheint auch klar zu sein.Während sich vor allem der Gitarrist, aber auch der Drummer etwas zurückhalten, geht der Sänger voll auf Entertainment-Kurs, während der Bassist beim Spielen ein paar Dance-Moves hinlegt und die Gitarristin zwischendrin immerhin mal den Platz wechselt.
Zu den Spielchen des Sängers habe ich eine gespaltene Meinung. Zum einen finde ich es cool, wie der Typ über Sofas und Stühle hüpft, zum anderen aber auch nervig, wenn das Publikum ständig zum Mitsingen, Klatschen, Aufstehen und Tanzen animiert wird.
Dabei wurde uns doch gerade letzteres am Anfang des Auftritts vom Bassisten mit den Worten „Egal, wo ihr tanzt, aber nicht hier“ verboten. Ich bin verwirrt und hole mir lieber noch ein Schlegel.
Ansonsten passen die Songs gut zum Wetter. Relativ entspannt mit einem sonnigen Gemüt. Hängengeblieben ist bei mir aber nichts.
Dann betreten Johnny Depp, Taylor Swift, Götz Schaffrin-Schneider und der Drummer, dessen Namen ich nicht kenne, die nicht vorhandene Bühne. Der MAD HATTER beginnt sein Set.
Neben mir sitzt übrigens gerade Michel B. und ist vom Auftritt sichtlich angetan. Klar, der mag ja auch so Akustik-Zeugs. Vor allem der zweite Song des Sets mit seinem eingängigen „going north soon“-Chorus hat es ihm angetan. Michel verrät mir, dass er diesen Songs gerne covern würde. Leider weiß er noch nicht so ganz wie, da sein Englisch leider nicht so gut ist.
Dann kommt der rettende Einfall; warum nicht einfach stattdessen „Hurensohn“ singen? Ist ein leichtes und eingängiges, aber aussagekräftiges Wort und bedeutet ja mehr oder weniger dasselbe. Die Band ist sogar so begeistert, dass sie den Song noch mal als Zugabe spielen und Michel diesen mit einer zu Tränen rührenden Performance singen darf.
Wahnsinn! Eine Stimmung hier wie auf dem Bolzplatz! Extra für die Zugabe holt der Drummer übrigens noch ein Cachon heraus. Ich dachte ja jetzt käme noch Social Distortion, stattdessen kommt aber was eigenes. Man muss ja auch wirklich nicht auf jedem Auftritt die Oppa-Punks aus Orange County covern!