Shock Out, Katastrophen-Kommando, 16.06.2017 in Dortmund, Big Tipi - Bericht von Zwen
Shock Out, 16.06.2017 in Dortmund
Seht ihr? Das kann man doch echt mal machen. Fehlt nur noch die Cocktail-Bar. Immerhin gibt es Bier und sogar noch Cider für umsonst vom letzten Mal. An der Stelle aber mal ein großes Lob, sowohl ans Big Tipi wie auch ans Brauks. War im Vorfeld die Kommunikation nicht immer ganz so einfach, musste ich doch immer, wenn ich etwas wissen wollte, von Einrichtung zu Einrichtung hin- und her-telefonieren bzw. -schreiben, läuft das heute doch mal wieder wie am Schnürchen und eigentlich bin ich total überflüssig.
Immerhin kann ich mir so in Ruhe die Bands angucken, zum Beispiel KATASTROPHEN-KOMMANDO, die heute das Ganze eröffnen. "Pipi Langstrumpf" wird auch direkt vorneweg gespielt und erheitert sofort die Gemüter.
Ansonsten kämpft die Band in erster Linie mit sich selbst und mit technischen Problemen. So überschneidet sich die Frequenz des Headsets direkt am Anfang mal mit der von der Gitarre. Das tut dann ziemlich weh in den Ohren und auch sonst muss Stephan gegen Ende tatsächlich nach jedem Song seine Klampfe stimmen, weil sich diese permanent verstimmt.
Ansonsten gibt es heute einen neuen Song, der mir sehr gut gefällt, weil er einfach schön schnell nach vorne geht. Den Titel habe ich jetzt aber schon wieder vergessen.
"Vogelscheuche" von Wam! gibt es heute auch wieder zu hören. Zufälligerweise und ich meine wirklich zufällig, ist heute auch Wam!-Sänger und Drummer Lumpi da, aus dessen Feder der Song stammt. Somit werden wir beide auf die Bühne geholt und dürfen das Liedchen zum besten geben, während sich das Kommando zurückhält.
Witzig finde ich ja den Blödsinn den die drei Jungs da teilweise zwischen den Stücken abziehen. Wenn sie jetzt noch auf dieses ständige Gegeier verzichten, könnte man das glatt mit den Ärzten oder sogar NoFX vergleichen.
Den Vogel abschießen tun sie dann nach der Ansage, dass jetzt der letzte Song käme. Erstmal wird aber der Pfeffi rausgeholt, Schlagzeuger Pascal zieht sein T-Shirt aus und setzt sich vorne auf die Bühne. Der Pfeffi wird geöffnet und ins Publikum gereicht. Dann folgen noch mindestens drei Lieder, die von so viel Gelaber untermalt wurden, dass ich ernsthaft überlege denen jetzt den Strom abzudrehen. Dann wirklich am Ende des Auftritts wird das Publikum noch zum gemeinsamen Sandburgen bauen eingelanden. Dann dürfen endlich SHOCK OUT aufbauen.
Als zweite und für heute auch schon letzte Band betreten SHOCK OUT die Bühne. Die spielen eine breite Soundwand getragen von zwei Gitarren und druckvollen Drums.
Übrigens hat sich die Band erstmal für lange Zeit im Proberaum eingeschlossen und sowohl den neuen Bassisten eintrainiert, wie auch ein paar neue Songs geschrieben. An der Stelle erstmal danke, dass ihr euer Bühnendebüt bei mir feiert!
An dieser Stelle muss ich dann aber doch mal meckern: Im Gegensatz zum Auftritt beim Bunt Statt Braun damals, wirkt das heute echt ein wenig gelangweilt. Vielleicht liegt es daran, dass man lange nicht auf einer Bühne gestanden hat, an den neuen Songs, an dem Publikum, welches sich ein bisschen zurückgehalten hat oder einfach nur daran, dass Shock Out heute nicht so in der Stimmung sind.
Trotzdem schade, da wird einfach viel vorhandenes Potential verschenkt, wenn man als Band technisch sehr geilen schnellen Rock'n'Roll spielt und dann auf jegliches Ausrasten verzichtet.
Um 21:50 Uhr kommt dann artig die Ansage "Wir spielen jetzt noch drei Songs und sind durch". Ich will an dieser Stelle den Auftritt aus meiner Sicht schon abhaken, dann wird auf der Bühne plötzlich ein Schalter umgelegt.
Alter, was ist das denn? Die Schalter-Metapher umschreibt es wohl sehr gut. Die Band erwacht aus dem Koma und reißt ab! Zu den etwas älteren und eh voll eingängigen Songs springt der Gitarrist endlich mal von der Bühne in den Sand und auch auf der Bühne scheint ein Knoten geplatzt zu sein.
Total geil und um Punkt 22 Uhr wird aufgehört. Jetzt sind aber nicht nur die "Band-Shirt-Muttis" (Zitat von killerhippie) angefixt und wollen noch einen hören. Da Shock Out anständige Menschen sind, gibt es sodann auch "Blitzkrieg Bop" zu hören.
Mich hält jetzt auch nichts mehr und ich trete die Jungs vom Katastrophen-Kommando vor die Bühne, wo noch mal abgefeiert wird. Dann reißt treffend zum letzten Akkord eine Gitarrensaite und wir sind durch!