Brakrock Ecofest: Face To Face, Good Riddance, No Fun At All, Teenage Bottlerocket, The Real McKenzies, Get Dead, Chixdiggit, Pears, Not On Tour, The Real Danger, Useless ID, Nothington, DOA, F.O.D., 88 Fingers Louie, Undeclinable Ambuscade, Unsure, 05.08.2017 in Duffel (BE), Ter Elstlei - Bericht von der Redaktion
Brakrock Ecofest, 05.08.2017 in Duffel (BE)
Ereignislos vor allem, weil sämtliche Insassen des Autos fortwährend aus dem Fenster starrten auf der Suche nach Kränen. Das muss ein neuer Trend sein, also steige ich ein!
Meine Hauptmotivation, auf dieses Festival zu fahren: Ich brauche dieses Jahr unbedingt noch ein Festival, auf dem jede Band klingt wie die andere. Nachdem das Crossbonefest weg fiel, ich vom Frost Punx nur 10 Minuten mitbekommen habe, das Spastic Fantastic Fest abwechslungsreicher war als gedacht und ich auch nicht beim Punk Rock Holiday weilen werde, bleibt für mich ja fast nur noch das Brakrock Ecofest, um diesen ungewöhnlichen Fetisch zu befriedigen. Ungewöhnlicher als Kräne zumindest. Kennt ihr den geilsten Feiertag von allen? Das Hohe Augsburger Friedensfest am 8.8. - gibts nämlich nur in Arschburg, ätsch. Deshalb also: Langes Wochenende! Das wollten der garstige Grottenolm und ich eigentlich nutzen, um nach Amsterdam zu fliegen, aber da wurde dann nichts draus, weil Ole so ein Lulli ist. Deshalb also der naheliegende Plan: Wir fahren zum Brakrock Ecofest, denn das Lineup kann sich wirklich sehen lassen. Nachdem wir Jenz Spaldo aus dem Bett geprügelt hatten und Fö in Düsseldorf Friedrichstadt eingetroffen war, begann eine ereignislose Fahrt durch widerliches Regenwetter, aber je näher wir dem Ziel kamen, desto mehr klarte es auf.
Campground. Ein älteres Ehepaar vermietet Teile ihres Gartens für die Festivalgäste. Gibt auch hausgemachten Kartoffelsalat zu kaufen. Süß und klein und familiär, so mag ich das.
Ecofest. Sogar an einen Swimming Pool direkt am Zeltplatz hat man gedacht! Ob Schwimmen in dem Brakwasser (höhö) erlaubt oder überhaupt möglich ist, haben wir nicht getestet.
Auf dem Weg vom Zelt zum Gelände (ca. 20 Minuten latschen): Ein weiterer Kran. Da muss natürlich ein Foto mit zwei Kran-Enthusiasten her.
Das Brakrock Ecofest befindet sich sehr ecologisch in einem Waldstück am Kanal im Örtchen Duffel. Schönes Fleckchen!
Wer kann auch ahnen, dass man 30 Minuten latschen muss vom Zeltplatz aus... Nachdem man den ersten bekannten Gesichtern zugewunken hat, wird es Zeit mal die Bühne zu inspizieren. Eine Band ("Altitude") haben wir leider verpasst.
Das hier sind dann THE REAL DANGER aus den Niederlanden, die ich schon auf der Descendents-Tour in Wiesbaden hätte sehen können, wenn ich nicht vor der Tür mit Saufen beschäftigt gewesen wäre.
Ich sach ma: Okay. Oder mit anderen Worten: Ich kann mich nicht wirklich an den Auftritt erinnern. Insofern leider keine Steigerung zum letzten Mal, als ich die Band sah. Ein bisschen ärgerlich ist das schon, denn die Band hat durchaus was aufm Kasten. Für meinen Geschmack etwas zu poppig, aber ansonsten flott genug um zu gefallen. Achja, prinzipiell ist es natürlich Punk, aber hier beim Brakrock Ecofest ist alles prinzipiell Punkrock.
Dann F.O.D. - hatten mir beim KNRD Fest schon gut gefallen, deshalb bestand ich auf früher Anreise, um es mir heute hier nochmal zu geben. Und sogar Jenz lässt sich zu ein paar positiveren Worten hinreißen als vor zwei Wochen.
Jau, das "Tricks of the Trade"-Album ist schon extrem voll mit Singalongs. Hätten die das 20 Jahre früher rausgebracht, wären sie jetzt wahrscheinlich alle Millionäre. Geht ganz gut rein. Ich kenne natürlich keinen Song, aber die Lieder sind allesamt ziemliche Hymnen, da hat man schon nach einer Strophe das Gefühl, das Stück schon ewig zu kennen. So ne melodische Skatepunk-Kiste und bei den Anwesenden offensichtlich besser bekannt als bei mir.
Das Besondere an F.OD. ist, musikalisch betrachtet, dass es zwei Sänger gibt, wobei der Leadgesang meistens von dem kommt, der auch noch Gitarre spielt. Trotzdem harmonieren die Stimmen prächtig und geben dem Sound irgendwas was eigenes. Ich find das gut.
Hall-Effekt? Ist hier eine Wechselspannung in einem stromdurchflossenen Leiter, der sich in einem stationären Magnetfeld befindet, induziert worden?
Ja. Ich fand es etwas irritierend mit dem zweiten Sänger. Gerade weil er eben nur die zweite Stimme gemacht hat und nicht mal ein Instrument in der Hand hielt. Da merkt man wieder, wie festgefahren ich doch bin. Aber auch sonst - er hat eigentlich nur den Hauptsänger bei ein paar Passagen gedoppelt, quasi ein menschlicher Hall-Effekt. Ich steh ja mehr auf Wechselgesang.
Dann NOT ON TOUR! Endlich! Also, nicht dass es so spät wäre, diese Band bereits um 13:30 spielen zu lassen lässt mich eher ein Tränchen verdrücken, aber ich hab die Israelis einfach zu lange nicht mehr gesehen und nicht zuletzt wegen ihnen wollte ich auf dieses Festival fahren (und natürlich aus den obig erläuterten Gründen).
Ich erzähl das ja allen Leuten, die es hören wollen und noch lieber denen, die es nicht hören wollen: Not on tour haben einen bescheuerten Bandnamen, aber wer darüber hinwegsehen kann (und mal ehrlich, wer kann das nicht) hat eine der besten Bands dieses Jahrzehnts vor sich. Schön schnell und auf den Punkt ein paar Ohrwurmkracher aufs Parkett gezaubert. Tolle Band! Muss zugeben dass ich (vielleicht wegen der frühen Stunde) noch nicht ganz so aufnahmebereit bin für das Melodiefeuerwerk, aber ich hab trotzdem sauviel Spaß. Bester Auftritt des Tages. Jetzt schon!
Fängt wirklich so ziemlich fast (die Geschichtsschreibung wird sagen: genau) zu diesem Song an zu regnen. Die Band sagt, der Regen sei wirklich anders. Happy Rain. It's a different kind of weather, it's a different kind of rain.
Zu irgendnem Song stürmt dann noch der Drummer von Useless ID auf die Bühne und klaut Sima das Mikrofon. Find ich gut, ich mag ja solche Kollaborationen, spontan oder nicht.
Ordentlich was runterholzt, meine Güte. Die können es einfach. Werd ich auch nicht müde zu betonen. Gute Band, sehr sehr gute Band.
Olmfried ließ es sich natürlich nicht nehmen, diesen unschuldigen Baum zu besteigen. Prompte Ermahnung der Security: "If you fall down, the fest is over... for you". Wie das Bild zeigt, habe ich das ganze eher kritisch beäugt und keiner Weise angefeuert.
Irgendwie der enttäuschendste Auftritt des Festivals, was aber nur bedingt der Band anzukreiden ist. Eher finde ich den Sound dermaßen beschissen, die Lieder klingen wie fader Brei, aus dem sich ab und zu mal ein "whoho" heraus quält. Den Gesten der Musiker nach zu urteilen, war's auf der Bühne wohl auch nicht viel besser. NOTHINGTON, die Speerspitze des Flanellhemdenpunk. Im Bild: Flanellhemd.
Ruhrpott Rodeo hat das deutlich mehr Spaß gemacht.
Jau, das war irgendwie nix. Schade. Dabei hat Thrun sie doch neulich auf der MS Hedi in Hamburch noch so abgefeiert. Trotzdem gilt natürlich auch hier: Nur Hits. Aber letztens beim
Jau, das war irgendwie nix. Schade. Dabei hat Thrun sie doch neulich auf der MS Hedi in Hamburch noch so abgefeiert. Trotzdem gilt natürlich auch hier: Nur Hits. Aber letztens beim
Jay Northington fiel mir durch eine ungesund rote Gesichtsfarbe auf. Zu viel Sonne oder doch vom Saufen? Ich konnte es nicht mehr herausfinden, da ich wichtige Szenegespräche mit Frank Shitler führen musste.
Huch. Seit wann spielt der denn da mit?
Seit der letzten Tour. Aber nicht in Amerika, soweit ich weiß. Joe McMahon mit "Not My President"-Shirt. Als Exil-Ami kann man das durchaus mal tragen!
Andere Bands kaufen sich extra teures Gaffa-Tape, um die Setlisten zu fixieren. Nothington setzen das Geld lieber direkter ein.
Macht saumäßigen Spaß! Bin auch ziemlich erfreut, dass hauptsächlich aktuelle Songs gespielt werden - die sind nämlich echt gut. Und die Band selbst zeigt sich auch bestens aufgelegt. Direkt losgelegt mit dem Smashhit "State of Fear", bevor hauptsächlich Songs vom aktuellen Album folgen. Ein Hitfeuerwerk, das seinesgleichen sucht.
Hauptsächlich macht man sich über Betrunkene vor der Bühne lustig. Oder animiert sie, weiter zu trinken. Sowas halt. Betrunkene und schlammiger Boden sind eine wunderbare Kombination.
Security war eigentlich kaum zu sehen (noch ein Pluspunkt!), also tippe ich auf Zweiteres.
Stagediver gab es eigentlich relativ wenige. Strenge Bühnensecurity oder faules Publikum?
Hier mal der Blick von weiter weg. Das hier ist die "River Stage", die durch einen Deich vom Fluss (oder Kanal?) getrennt ist. Sehr angenehm, auch mal von oben gucken zu können. Gut gefüllt ist es mittlerweile auch.
Die "Wood Stage" befindet sich tiefer im Gehölz und begrüßte mich dadurch, dass mir direkt eine Eichel vom Baum in mein Getränk fiel. Mehr Angst habe ich bei der Bühne aber davor, dass der Sound wieder so beschissen wird wie bei Nothington. Nunja. Nun an der Reihe: GET DEAD!
Auch ne großartige Band! Fällt mir jetzt mal wieder auf, wo ich die Band live vor der Nase habe. Die Lieder sprühen vor Abwechslungsreichtum, die Band zeigt Spielfreude und der Sound geht auch einigermaßen klar.
berichtete), aber mittlerweile ist der Originale wohl auch eingeflogen. Schnabel darf dafür nen neuen Bass besorgen, als mitten im Song ne Saite reißt.
Get Dead gefallen mir heute deutlich besser als beim KNRD Fest. Weiß auch nicht warum. War aber gut. Schlagzeuger- und Basserfoto. Kürzlich beim KNRD-Fest musste ja noch Schnabel am Bass aushelfen (die Redaktion
Get Dead gefallen mir heute deutlich besser als beim KNRD Fest. Weiß auch nicht warum. War aber gut. Schlagzeuger- und Basserfoto. Kürzlich beim KNRD-Fest musste ja noch Schnabel am Bass aushelfen (die Redaktion
Ein Stockfleck (meist im Plural gebraucht) ist ein Feuchtigkeitsschaden, der auf Papier, bspw. in Büchern, oder auf Textilien gelbliche oder bräunliche Verfärbungen verursacht. Wahrscheinlich mitverantwortlich sind Schimmelpilze.
Schade, ich hatte gehofft dir fällt etwas Witzigeres ein. Sowas wie "Kotze" oder so. Was ist das eigentlich für ein Fleck da an der Decke?
Der Sänger war übrigens eine der ersten bekannten Personen, die mir auf dem Fest entgegen stolperten. Später traf ich ihn wieder, wie er versucht hat, auf den Besucherdixis das Klopapier zu klauen. Gabs da im Backstage keins?
Letztens erst beim Rodeo gesehen, also kann ich das heute auch mit etwas mehr Abstand betrachten. Aber mir gefällt das wieder außerordentlich gut. Schön kompromisslos runtergezockt und Joey Shitheads Gesichtsgrimassen, während er seine Gitarre malträtiert, sind auch schön anzusehen. Zum Glück haben die so ein großes Bühnenbanner, da weiß man gleich, dass es sich um D.O.A. handelt.
Obwohl ich durch die Lektüre der Biographie von Joey Shithead mit dem Werdegang der Band bestens vertraut bin, hat mich das auf musikalischer Ebene nie wirklich erreicht. 80er-HC-Punk halt, schön politisch und alles. Und, ähnlich wie beim Ruhrpott Rodeo: Rein musikalisch ne gute Abwechslung zum Rest des Programms, die anderen Bands spielen ja dann doch etwas verschnörkelteren Punk.
Gefühlt jedes Jahr auf "absolut letzter Tour vor der Auflösung", dieses Jahr bin ich zum ersten Mal live dabei. Aber in gebührendem Abstand, sowohl geographisch wie gedanklich.
Hier stimmt nicht nur die Bandauswahl, hier stimmt sogar die Aussicht. Wenn ich irgendwas kritisieren müsste, wäre es das auf dem Gelände verkaufte Essen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Kulinarisch hab ich mich für ne Portion Pommes mit Ketchup entschieden. Kostenpunkt zwei Jetons, also umgerechnet 5 Euro. Find ich ja schon grenzwertig, aber okay. Bin sogar extra zum Jeton-Schalter gedackelt, um mir 2 Jetons zu kaufen - und anschließend am Pommes-Stand zu erfahren, dass man für die Schale noch 1 Jeton Pfand zahlt. Argh! Immerhin ne ecologisch wertvolle wiederverwendbare Alu-Schale. Ist schon okay...
Kurz vor diesem Auftritt hatte ich noch irgendwem erzählt, dass das immer scheiße ist, wenn ein Sänger, der kein Instrument spielt, einen Mikroständer hat. Aber da wurde ich prompt widerlegt. PEARS! Immer ein Genuss.
Sehr fotogener Sänger. Merkt er, dass eine Kamera auf ihn gerichtet wird, räkelt er sich sogar mal in Model-Pose oder lächelt brav. Also genau das Gegenteil von dem, was die Fotografen erhaschen wollen. Ich schieße nur heimlich Fotos, ohne dass er es merkt. Die verdammten Birnen aus Louisiana geben mal wieder alles. Will sagen, der Sänger spackt sich einen ab und der Rest bedient gewohnt routiniert die Instrumente.
Irgendwann rennt der Sänger ins Publikum und krabbelt wie ein Affe zwischen den Zuschauern umher. Geniale Showeinlage, mehr davon! Mit Melodien und Singalongs gespickter Haudrauf-Punk. Großartiger Auftritt! Zwischen den Songs meistens so satanische Zirkus-Musik, während sich der Sänger weiter räkelt.
Zach Quinn, so der Name des Sängers, hat übrigens auch ein Soloprojekt. Ich kann mir das ü-ber-haupt nicht vorstellen, wie das funktionieren soll. Vielleicht guck ich es mir mal an.
Bin immer noch beim Gedanken vom vorigen Bild. Wälzt er sich dann mit einer Akustikgitarre über die Bühne und singt dabei sanfte Songs? Ich werde es mir mal anschauen müssen.
Der Pit war auf der kleinen Bühne doch meistens recht harmlos. Publikum. Bisschen ausrasten. Aber nur bisschen.
Eine Band, auf die ich mich besonders gefreut hatte, da die eine letzte Reunion vor der Auflösung spielen: UNDECLINABLE AMBUSCADE aus den Niederlanden, dem ein oder anderen vielleicht bekannt von der Punk-O-Rama Vol. 3.
Eben jener Samplerbeitrag "7 Years" wird natürlich gespielt, aber zu meiner großen Freude auch "Car Race" und "Going Crazy", meine persönlichen Favoriten vom 98er Album "One for the Money". Genialer Auftritt, sehr gut. Für mich auch einer der Hauptgründe, die Reise hierhin angetreten zu haben, denn das sieht man wirklich nicht alle Tage.
Ich besitze die Punk-O-Rama Vol. 3 nicht und habe daher bis zur Reunion dieser Band nie von ihr gehört. Der Auftritt wird gut gefeiert und es ist mächtig voll vor der Bühne - scheinen echt noch ein großes Ding zu sein in Belgien. Aber mir gibt das nix. Belangloser Melodycore, tausendmal gehört. Nach dem sehrsehr guten Package NotOnTour-Nothington-UselessID-GetDead-DOA-Pears ist das Festival für mich eigentlich auch gelaufen, der Rest sind nur noch Bonbons.
Bisschen rumhängen, Sonne/Schatten/Getränk genießen - läuft. Aber so ein bisschen fad ist mir doch, angesichts der Tatsache dass die meisten guten Bands (für mich) bereits gespielt haben und wir gerade mal 18 Uhr haben.
Mal gucken was UNSURE so können! Nunja, ich bin mir unsicher. Einerseits geil, direkt mit nem Cover von NoFX' "Linoleum" zu starten - aber andererseits auch etwas erbärmlich. Wobei ich dadurch noch leichte Hoffnung habe, hier einfach nur ne Coverband vor mir zu haben. Wäre mir lieber als noch ne Portion belangloser Melodycore.
Aber ein Blick auf die Setlist offenbart: Da mir die wenigsten Lieder was sagen, läuft wohl alles auf belanglosen Melodycore hinaus.
Eine von wenigen Bands, die mir vor dem Festival gar nix sagten. Da man aber auch mal ne Pause braucht, haben wir die hier eingelegt und nur über den Teich beim Essen das Lagwagon-Cover vernommen. Dabei ist das schon irgendwie okay, was die machen, ich kann's nur einfach nicht mehr hören.
Zu Lagwagon passte der Sänger sogar stimmlich besser als zu NoFX - bloß dass ausgerechnet zu diesem Stück ("Violins") irgendein Gastsänger mit über die Bühne gondelte. Irgendwer aus der "local scene", wurde mir gesagt. Na, immerhin. Das ebenfalls auf der Setlist stehende "Lori Meyers" wurde übrigens nicht mehr gespielt. Manno.
Blick von irgendwo anders auf die Bühne. Schön grün hier! Ist ja auch ein Ecofest. Zwischen den Bands liefen übrigens immer Müllsammler vor der Bühne rum. Und die haben wirklich den Müll aufgesammelt, nicht nur die Pfandbecher. Find ich ziemlich sympathisch.
Wieder zur anderen Bühne: THE REAL MCKENZIES sind nun an der Reihe. Die fand ich mal ganz gut und kann sie mir auch von Platte gelegentlich mal ganz gut reinziehen, aber ansonsten hab ich immer weniger Bock auf die Band.
Nunja, ist immerhin kein belangloser Melodycore. Aber dafür immer das gleiche Rezept: Bisschen hymnisches Gegröle aus mehreren Kehlen, folkiger Dudelsack dazu, unterlegt durch E-Gitarre, ab und zu mal den Kilt lüften - fertig ist der nächste McKenzies-Song.
Alles Fließbandarbeit also. Kein Wunder, dass die schon so viele Platten haben. Abgesehen von Paul McKenzies übrigens alles recht junge Gesichter auf der Bühne. Ich glaube, die McKenzies hatten schon mehr Bandmitglieder als überhaupt Schotten in Kanada leben.
Der, den wir aufm Weg vom Zeltplatz passiert haben?
Möglich... Die habe ich mal wieder verpasst, weil Jenz den verrückten Plan entwarf, einen Lidl im Ort aufzusuchen. Long story short: Wir fanden ihn nicht. Eine düstere Vorausahnung für den späteren Tag...
Seit dem Regenguss während Not on Tour war es auf jeden Fall keine gute Idee mehr, sich auf die Teppiche zu flacken. Habs natürlich trotzdem gemacht und hatte dann ne Weile einen nassen Arsch. Was es hier auch noch gibt: Die Relax-Area! Auf Teppichen oder Stühlen kann man gemütlich sein Getränk genießen. In meinem Fall verdurste ich lieber, weil 2,50 für ein 0.2er schales Wasser doch etwas dreist sind.
Definitiv! Hatte gar nicht mehr wirklich auf dem Schirm, dass die ja auch heute spielen. Tolle Band! CHIXDIGGIT! Ein weiteres Highlight. Die habe ich nämlich vorher auch noch nie gesehen, und ich bin vom Fleck weg begeistert.
Vier vollkommen normal aussehende Herren im besten Alter spielen derart quietschigen Poppunk, dass man einfach mitwippen muss. Dass dabei Hit auf Hit folgt, macht das ganze nur noch angenehmer.
Ich freu mich über "Quit yer job", ansonsten bin ich nach wie vor weniger vertraut mit dem Liedgut als ich gerne wäre. Aber ist egal, das zündet alles ganz wunderbar. Viele olle Kamellen werden hier rausgehauen, wie zum Beispiel "I Feel Like Gerry Cheevers" oder "I Wanna Hump You" oder oder oder. Das ganze unterstützt durch sympathisches Dummgelaber von Sänger KJ.
50 Minuten Spielzeit! Das reicht für ungefähr 50 Minuten astreinen Bubblegumpunk (warum wurde "2012" nicht gespielt?). Und ist mehr, als die Band gedacht hat: Ein ums andere Mal kündigt KJ den letzten Song an, um dann festzustellen, dass er sich vertan hat. Gespielt wird auch einfach mal ohne Setlist - und immer was anderes gespielt, als das was sich das Publikum wünscht.
Always broke I can't see how
I can stop this poorness ball
No no no no fun at all!
Nach dem kurzen Highlight Chixdiggit geht's also weiter mit belanglosem Melodycore. Okay, da werden mir jetzt einige widersprechen. Aber NO FUN AT ALL klingen für mich halt einfach nicht anders als Tonnen anderer Bands, die so klingen. Wobei sie immerhin nur die Kopie einer Kopie sind und den Referenzstammbaum nicht ganz so exzessiv entlangschreiten müssen wie viele andere Bands des Genres. I want things and I want them now
ok. Das nächste Hitfeuerwerk "für Leute, die sich seit 20 Jahren nicht mit Musik beschäftigt haben" (Jenz). NFAA spielen ja seit ner Weile gelegentlich wieder Shows, das hier ist für mich das dritte Mal, dass ich dabei sein kann, und es ist einfach nur großartig.
Es hat wohl auch mindestens ein Ellenbogen seinen Weg auf mindestens ein Nasenbein gefunden. Erzählte mir der Grottenolm jedenfalls auf der Rückfahrt. Die Band wird auch ganz ordentlich abgefeiert! Vor der Bühne amtlich viel Geschubse und Geträller.
Ein Gassenhauer folgt auf den Nächsten, was aber auch daran liegt, dass die Band fast nur Hits hat. "Master Celebrator", "Beat em down", etcpp. Kann mich bloß nicht erinnern, dass da einziges Lied vom Album "Low Rider" dabei war.
Hier schwingt natürlich ne Menge Nostalgie mit, da ich diese Band schon wirklich lange höre und sie mir nie langweilig geworden sind (wie das sein kann? tja). Und auch dass ihre Liveshows extrem selten sind, lässt mein Cerebrum hier noch ein paar Endorphine mehr ausschütten. Evtl. war auch ein bisschen Alkohol im Spiel, aber meine Stimme war danach jedenfalls erst mal weg.
Am Bass: Stefan von Atlas Losing Grip. Damit wäre auch geklärt, wo der abgeblieben ist! Der Gitarrero mit dem weißen Shirt wurde auch als "neu" vorgestellt, sagte mir aber nix. Aufgrund des optischen Alters würde ich tippen, das hier nicht mehr die komplette Originalbesetzung agiert, aber für Namedropping reichen jetzt hier meine Kenntnisse auch nicht und auch Wikipedia will mir da nicht weiterhelfen.
Ich bin mir nicht sicher ob es bei No Fun At All voller war oder zuvor bei Undeclinable Ambuscade. Scheint zumindest ein gutes Pflaster zu sein für belanglosen Melodycore. Die Menschenmenge wird von Stunde zu Stunde größer.
In diesem Jahr wurde ja nach 19 Jahren mal wieder ein neues Album vorgelegt. Krasse Zeitspanne! Ungefähr so lange ist es auch her, dass sich die Band zuletzt mit Chixdiggit die Bühne teilen durfte, wie sie erzählen. Wirklich ein sehr Nineties-lastiges Festival! 88 FINGERS LOUIE, eigentlich auch ein Schmankerl dieses Lineups, aber da ich mich mit der Band nie so richtig aktiv beschäftigt habe, haut es mich nicht vom Hocker.
Ist schon okay, was die machen. Ich hab mich aber auch nie wirklich mit der Band auseinander gesetzt. Und außerdem machen sie die gleiche Musik wie alle anderen Bands. Es gibt natürlich Skatepunk serviert, alles ziemlich tight gespielt, der Gitarrist mit der langen Frisur trägt nicht ohne Grund den Namen "Mr. Precision".
Ich bin größtenteils rumgelaufen und habe Beschäftigung und Unterhaltung gesucht. Good Riddance habe ich nie groß gehört und sie machen die gleiche Musik wie alle anderen Bands. GOOD RIDDANCE zu späterer Stunde. Hier war ich über die Songauswahl ein bisschen enttäuscht und habe mich lieber am Bierstand rumgetrieben. Also, schon in Hörweite und so, aber halt nicht im Pit vorne drin.
Die "A Comprehensive Guide to Moderne Rebellion" ist schon einer meiner Lieblingsplatten aus dieser Ära, aber die ganzen Hits vermisse ich irgendwie. "Weight of the world"? "A Credit to his gender"? Ok, Last Believer wurde gespielt. Die anderen beiden evtl auch, kann schon sein, aber dann müsste ich ja hier öffentlich zugeben, dass ich bei ner Band, die ich echt mag, ziellos und zu besoffen rumgestolpert bin, um noch mitzukriegen was da passiert, und das wäre ja irgendwie unangenehm.
Bei einem Song entdecke ich Sima von Not On Tour am zweiten Mikro. Hört man kaum, sieht man da hinten auch kaum, aber der Wille zählt. Kollaborationen finde ich ja gut (wie erwähnt). Aber von der hier hat man echt kaum was mitbekommen.
Da ich TEENAGE BOTTLEROCKET schon vorletzte Woche in Hünxe bewundern durfte (und das komplett nüchtern), kann ich es mir heute und hier erlauben, geistig ein wenig abzuschalten. Da ich TEENAGE BOTTLEROCKET schon vorletzte Woche in München bewundern durfte (und das komplett nüchtern), kann ich es mir heute und hier erlauben, geistig ein wenig abzuschalten.
Für mich der einzige triftige Grund, die ganzen belanglosen Skatepunk/Melodycore-Größen des Tages ausgehalten zu haben! Teenage Bottlerocket sind super! Trotz oder wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit geht das Publikum aber gut mit, aber so Ramonescore ist ja auch ziemlich eingängig, da kommt jeder schnell rein.
Gibt schöne Poppunk-Nummern mit exzellenter Gitarrenarbeit, sowie massig Hits! Wobei TBR so ne Band ist, die mich live immer deutlich mehr kickt als von Platte, weswegen mir auch hier wieder das Liedgut weniger vertraut ist, was aber nicht so schlimm ist als wenn sie beispielsweise belanglosen Melodycore machen würden.
Natürlich nicht fehlen darf der neue Hit "Why the big pause", mit dem die Band es hingekriegt hat, ein komplettes Lied aus einem flachen Wortwitz zu stricken. Da der Witz geil ist, ist das Lied es selbstverständlich auch! Gestartet wurde jedenfalls direkt mit "Freak Out". "They call me Steve","In the pit", "Headbanger" - ach, eigentlich kenn ich ja doch einige Lieder! Dazu herrliche Mimik und Gestik vom Bassisten und ein zu großartigen Animationen aufgelegter Sänger. Läuft doch!
Brian von Pears darf kurz Gastgitarre spielen, während Ray auf Tuchfühlung mit dem Publikum geht. Außerdem zeigen sie uns noch den "special handshake" zwischen Pears und TBR. Aus Geheimhaltungsgründen verrate ich euch den aber nicht.
Aber dat is doch ein Coversong. Haben die den von dir gecovert? Fun Fact: PEARS haben irgendwo auf einer Tour-Videokamera der Tour 2015 mit Red City Radio eine Aufnahme von mir, wie ich den Witz erzähle, aus dem TBR Jahre später einen Song gemacht haben. Aber trotz vollmundiger Versprechungen weigern sie sich, das zu veröffentlichen, und tun auch generell so, als würden sie mich gar nicht kennen.
Da darf jeder mal ran. TBR sind ja bekannt für eine gute Interaktion mit dem Publikum, wozu die Bühnenpersönlichkeit des Sängers aber auch einfach einlädt. Mächtig voll vor der Bühne - und mächtig Stimmung! Teenage Bottlerocket sind ja auch nicht zum ersten Mal auf dem Brakrock Ecofest - scheint als hätte man sie hier durchaus gut in Erinnerung!
Fö war tatsächlich noch bei FACE TO FACE. Da haben wir erfolglos versucht, den Weg zurück zum Campground zu finden. Und zwar so erfolglos, dass wir etliche Kilometer in die falsche Richtung geeiert sind, um dann letztendlich mit dem Taxi zu fahren. Dass da überhaupt ein Taxi kam, halte ich für ein mittelschweres Wunder.
Och, lange hab ich mir Face To Face auch nicht mehr angeschaut. Dabei fand ich sie sogar ganz okay, besser zumindest als die ganzen anderen belanglosen Skatepunk-Bands des Abends, aber irgendwann ist halt einfach mal gut. Genug Bands gesehen für heute!
Ein Brotautomat, oder wie es in der Landessprache heißt, "Broodautomaat", ist in Belgien absolut nichts Ungewöhnliches.
Das sollte eigentlich ein romantisches Foto mit Vollmond und Nebelschwaden um die Zelte werden, aber der Vollmond war wohl zu dunkel. Egal. Gute Nacht!
Der nächste Morgen. Wurfzelte einfalten, ab ins Auto, Fö in Meerbusch rausgeworfen, noch kurz zu Jenz und dann ab nach Hause. Irgendwann abends um halb acht wieder in Arschburg. Heftiger Trip, aber durchaus lohnenswert!
Die ganzen Deutschen waren schon unterwegs zum Punk Rock Holiday, also von uns jetzt mal abgesehen. Aber wirklich ein netter Ausflug, nächstes Jahr evtl. wieder! Fazit: Wirklich ein sehr schönes Festival! Gerne nochmal, wenn das Line-Up stimmt (und vielleicht etwas weniger Skatepunk zu bieten hat...). Angenehme Größe, gute Stimmung, erfreulich wenig Deutsche. Schöner Ausflug war das!