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F*cking Angry, SKRTS, 29.09.2017 in Dortmund, Big Tipi - Bericht von der Redaktion

F*cking Angry, 29.09.2017 in Dortmund

Fö: Abschlussveranstaltung für das "Big Tipi Beats" und endlich mal ne Band, die man auch außerhalb lokaler Dunstkreise kennt! F*cking Angry schauen vorbei und ebenso eine stattliche Anzahl an Besuchern. Na dann mal schauen, was das gibt!
Matze: Schade, die Stadt Dortmund hat es irgendwie nicht drauf, ordentliche Punkrockveranstaltungen durchzuführen. Ich war bei der ersten, bei der letzten und zwischendurch nochmal bei dieser Konzertreihe, die bis auf diese Ausgabe alle nicht so gut liefen. Sozialarbeiter sind halt keine Konzertveranstalter.
Thomas: Ich habe von der Werbung nichts, aber auch gar nix mitbekommen. Obwohl ich quasi auf der anderen Straßenseite wohne. Naja. Trotzdem den Weg hier hin gefunden.
Fö: Fotos SKRTS von killerhippie, Fotos F*cking Angry von garagephotographer
Fö: Konzert heute ist mal wirklich IM Big Tipi und nicht auf der Bühne davor, wie beim letzten Mal als ich hier zugegen war. Optisch schon ein ziemlich besonderes Setting, mit den hohen Zeltwänden und dem Klettergarten über unseren Köpfen. In Sachen Akustik allerdings nicht unbedingt die schönste Voraussetzung. Aber egal, is ja Punk. Oder so.
Fö: Erste Band: SKRTS. Relativ neue Band, auch wenn mir die Protagonisten relativ häufig vor die Füße fallen. Ich find's ja immer gut, neue Bands auszuchecken. Aber heute habe ich kein Glück, SKRTS machen nämlich Grunge.
Fö: Ich hatte noch nie ne Grunge-Phase, fand Nirvana immer überbewertet und bekomme bei diesem Nöl-Gesang Phantasien, mir die Ohren abzureißen. Ich kann noch nicht einmal beurteilen, ob SKRTS rein objektiv gute oder schlechte Musik machen, es ist halt einfach Grunge.
Matze: Ich stehe eigentlich auf Nirvana, doch leider ist es unmöglich diesen Grunge-Stil zu kopieren, weil keiner es schafft so zu fühlen wie Kurt Cobain es damals gemacht hat. Die Songs von SKRTS sind eigentlich ganz o.k. und spielen können sie auch, aber sie bringen leider nicht die Energie wie ihre Vorbilder aus Seattle.
Matze: Ein Hoch auf die 90er, genau meine Zeit. Daher finde ich gut, dass sie an die Musik von damals anknüpfen.
Matze: Was ich auch gut fand, sie haben ein wenig an ihrer Peformance gefeilt und mehr Bewegung auf die Bühne gebracht als beim letzten Mal, als ich sie gesehen hatte.
Matze: Der Fotograf muss noch ein bisschen üben, wie man die Belichtungszeit richtig einstellt.
Fö: *in. Ich glaube, das ist Kunst.
Matze: Zwischen durch kam die Chef-Sozialarbeiterin auf mich zu und ermahnte mich, dass ich keine Stühle auf die Bühne zu werfen habe, ihr ist wohl zu Ohren gekommen dass ich das bei meinem letzten Besuch getan hätte. Aber mir egal, so richtige Punkrocker lassen sich von keiner Sozialbratze irgendwas sagen.
Thomas: Erste Band verpasst....Dafür aber pünktlich zum nächsten Act angekommen!
Fö: Nun F*CKING ANGRY. Mit eine der besten Bands, die derzeit so im härteren Punk-Bereich hierzulande zu finden sind. Und nun auch schon ne Weile nicht gesehen, gute Gelegenheit also heute.
Thomas: Hatte bisher immer wieder mal den Namen gelesen, die Band selbst aber nie bewusst wahrgenommen.
Fö: Ganz wichtig als aktuelle Punk-Band: Immer nen extra LKW-Trailer mit Konfettikanonen dabei haben. Hilft prima, die konsumkritische Aussage der Songs zu reflektieren! Weitere Showelemente wie die E-Zigaretten-Nebelmaschine locken das Publikum zu einem zünftigen Schwoof vor die Bühne.
Thomas: Punk hatte halt auch schon immer den Slogan "No Future"...
Fö: Der Auftritt selbst: Irgendwie will das bei mir nicht so wirklich zünden. Zwar alles irgendwie gut und die Lieder sind natürlich Hits (zumindest einige), aber das hat schonmal mehr Spaß gemacht. Ich mache da einfach mal die Akustik verantwortlich, da ist so ein Indianerzelt einfach nicht so gut für geeignet. Es lärmt halt ganz ordentlich, aber so wirklich was rüber kommt da nicht.
Thomas: Ich stimme dir da zu...Der Sound war so mies, dass zeitweise nichtmal die Sprache in der gesungen wurde verständlich war. Lag aber nicht an der Band, eher an der fraglichen Akustik eines riesigen Tipis mit eingebautem Klettergarten
Matze: Zu Fucking Angry gibt es nicht viel zu sagen. Für mich derzeit eine der besten Bands im deutschsprachigen Raum, obwohl ihr Texte zum größten Teil auf englisch sind.
Thomas: Ah, das erklärt dann einiges. Musikalisch wird ein Mix aus Punk und Hardcore-Elementen geboten, der auf jeden Fall ordentlich daher bolzt.
Thomas: Hat eigentlich auch irgendwer erwähnt, dass es vor Ort die ganze Zeit Gratis-Cider gab? Das beschreibt auf jeden Fall meine Wahrnehmung. Zum Punkambiente brannten auch noch Feuertonnen vor dem Zelt. Schön.
Thomas: Die Frontfrau lässt es sich nicht nehmen, immer wieder von der Bühne ins Publikum zu gehen und auch beim Pogo mitzumischen. Sieht mensch hier auf dem Foto aber nicht.
Fö: Eigenwillige Interpretation einer Wall of Death: Das Publikum soll sich in zwei Lager aufteilen ("von euch aus gesehen rechts und von uns aus gesehen rechts") und sich gegenseitig anpöbeln mit Rufen wie "Lügenpunker" und "Punkverräter". Irgendwie ziemlich witzig.
Thomas: Und beängstigend zugleich. Da irgendwie ganz schön schnell ganz schön viele einfach mitmachen...
Thomas: Joa, so als Fazit. Ganz schönes Gebolze, was mit Sicherheit mehr bei mir gezündet hätte, wäre der Sound etwas weiter von "beschissen" entfernt gewesen...Dann demnächst mal woanders!

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