Citizen Tim, Dogs & Bones, 30.09.2017 in Dortmund, Tanz auf Ruinen - Bericht von der Redaktion
Citizen Tim, 30.09.2017 in Dortmund
Zumindest von Ersterem hab ich schonmal gehört, während Zweiterer lediglich kurzfristiger Ersatz ist für den "Sandmann", der sich nach vernichtender Kritik anscheinend nicht mehr in Bierschinken-Gefilden blicken lassen will. Vielleicht ist er auch anderweitig verhindert, wer weiß das schon. Aber mein Hauptgrund, hier zu sein, ist eigentlich eh, mal zu gucken, wie sich das Ladenlokal von Tanz auf Ruinen so als Konzertlocation macht.
Danke, dass ihr der Einladung gefolgt seid. Ich wollte genau das auch mal ausprobieren. Und da der Mike von Last Exit Records die beiden eh im Gepäck hatte, war es ne logische Konsequenz mal ein Matinee zu machen. Es ist Samstag Nachmittag und es regnet, genau die richtige Grundstimmung für ein Liedermacher-Konzert, zu dem Thomas in seinem kleinen Laden geladen hatte. Da ich mir immer alles gebe und mir Namen eigentlich egal sind, wusste ich nicht was mich erwartet. Als ich aber vor Ort war, erfuhr ich, dass die Künstler Citizen Tim und Dogs&Bones heißen.
Kleine Korrektur: Heute sehen wir anscheinend nur Bronko von Dogs & Bones. Was es mit der restlichen Band auf sich hat und ob Bronko nun Dogs oder doch eher Bones ist, wurde nicht erläutert.
Ist ja auch eigentlich egal. War ja Eintritt frei, ne! Standesgemäß zu Tanz auf Ruinen ist zu Konzertbeginn erst einmal das Plattenregal ob der Gewichtslast zusammengebrochen. Rumhängen, Musik hören und dabei eine gute Flasche Bier trinken. bei DOGS & BONES ging das ganz gut. Er hat eine sehr schöne Stimme, die gut zu seinem Telecaster Sound harmoniert.
Da ich die Fremd-Songs eh nicht kannte, war mir das eigentlich relativ egal, fügten sich jedenfalls ganz gut ins Gesamtbild ein. Soweit ein netter Auftritt und glücklicherweise kurz genug, um nicht zu langweilen. Die Anwesenden fühlen sich jedenfalls gut unterhalten.
Ich kannte gar keinen Song, deshalb kann ich auch nichts dazu beitragen. Insgesamt stimmiger, ruhiger, gefühlvoller Liedermacher. Teilweise hat er mich mit seinem Gesang so berührt, das ich krampfhaft versuchte meine Tränen zu verbergen. Doch leider hat er mir zu viele Songs gespielt, die nicht von seiner Feder stammten, sowas ist für mich immer eine Krönung der Unkreativität.
Ich fand die Klangfarbe eigentlich ganz angenehm, erinnerte mich an Zeki von Driftwood Fairytales, auch so von der Artikulation her. Das machte es mir jedenfalls einfacher, den Songs und sogar den Texten zu folgen, als beim vorherigen Act.
Ich hatte zwar keine traurige Grundstimmung, aber da mein Sitzplatz der Bierkasten war, nutzte ich natürlich die Gelegenheit, um dem Kioskbesitzer auch auf jeden Fall nach der Show den Bierkasten zurückbringen zu können. Der zweite Act des verregneten Nachmittag war CITIZEN TIM, der seinen Job eigentlich auch sehr gut macht. Da mir aber die Klangfarbe seiner Stimme nicht so gut gefällt und er mich daher nich so emotional mitriss, nutzte ich die Zeit, um meine Traurigkeit in Bier zu ertränken.
Umbaupausen wurden genutzt, um die Bühne mit Plattencovern aus der Abteilung "Was zur Hölle haben sich die "Künstler_innen dabei gedacht?" zu dekorieren. Bisschen nervig, dass er nach wirklich jedem Song erstmal seine Gitarre wechseln musste. Von der akustischen zur semiakustischen und zurück. Immerhin kam dadurch mal etwas Bewegung auf die Bühne, sowas ist bei Singer/Songwritern ja immer eher Mangelware.
Nicht nur das, auch die Location taugt als Bühne. Zwar für nur maximal 20 Personen, aber immerhin. Schön auch, dass auf den 18qm eine PA zum Einsatz kam. So konnte wenigstens bei offenem Fenster zu Straßenbahngeräuschen gespielt werden.
Ja doch, eine sehr schöne Möglichkeit, seinen Samstag Nachmittag zu verbringen. Darfst du gerne öfter mal anbieten! Dogs & Bones und Citizen Tim sind zwei sehr talentierte Künstler und sehr weiter zu empfehlen.