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Oile Lachpansen, Einmannjan, 10.10.2017 in Dortmund, Café Banane - Bericht von Fö

Oile Lachpansen, 10.10.2017 in Dortmund

Ich finde ja Singer/Songwriter im Allgemeinen sterbenslangweilig, aber wenn Oile Lachpansen anruft und fragt ob ich ein Konzert mit ihm klarmachen will, dann mach ich das.
Okay, das war gelogen. Er hat nicht angerufen, nur geschrieben :-(
Aber latte. Als Location zieht es uns diesmal in die Banane, das isset (meistens) unkompliziert und Kristina macht hervorragende mexikanische Bohnensuppe, ist zu hören. Beste Voraussetzungen! Damit Oile nicht alleine plänkeln muss, bringt er Einmannjan mit, der vor 3 Jahren auch schonmal mit seiner Band Kommando Zurueck beim Bierschinken-Festival gastierte. Ordentlich Prominenz also!
Prominenz Pt. II: Matze, größter Punkrocker Dortmunds, ist heute für den Sound zuständig. Der traurige kleine Junge daneben ist Einmannjan. Wir lassen uns Zeit mit dem Soundcheck, die Anlage muss erst eingerauscht werden, sagen die Profis. Oder ausgerauscht. Ich weiß nicht wo der Unterschied liegt.
Prominenz Pt. III: Andreas Holz ist ebenfalls zu einer Stippvisite bereit, ebenso wie Maz (Pt. IV). Bevor es los geht, tauschen wir Lebensweisheiten aus.
Schuldenberg haut schon vor Beginn ab, aber anscheinend war es nicht der Soundcheck der ihn abschreckte.
Zitat: "Die haben nur von sich geredet, da hätte ich es nicht ertragen, dass die noch 90 min von sich singen".
Die beiden fahren das sensationelle Konzept, dass jeder abwechselnd einen Block mit 4-5 Songs spielt, was ich eigentlich ganz geil finde, beugt Überreizung vor. Start mit OILE LACHPANSEN! Es ist immer wieder schwierig, Leute, die ihn nicht kennen, davon zu überzeugen dass sich hinter diesem Namen ein ernstzunehmender Liedermacher verbirgt. Ich hab die Plakate im Vorfeld auch nur heimlich aufgehängt, damit mich niemand drauf anspricht ("haha, wat is dat denn, Akustik-Oi?")
Oile spielt jedenfalls Lieder aus seinem weitreichenden Schaffen als Solokünstler, aber auch aus seiner Zeit bei den besten Bands des Universums, nämlich Se Sichelzecken und Mofa! Das ist schön. Geht los mit "Tonische Bewegungslosigkeit" und "Auf Drei", das sind beides wunderbare Lieder.
Ah, da ist ja der traurige kleine Junge wieder! Ich hab ja im Vorfeld nicht wirklich gewusst, was mich bei EINMANNJAN erwartet und einfach mal auf Oiles Fürsprache vertraut. Aber wer in so fröhlichen Bands wie Kommando Zurueck und Neon Bone spielt, kann doch kein schlechter Mensch sein.
Einmannjan macht sanfte Lieder, die manchmal traurig sind und manchmal sogar ziemlich witzig, wenn es um Sprachkonstrukte geht oder was ihn sonst so umtreibt. Bei den traurigen Liedern sind einige schöne Zeilen dabei, aber auch ein paar kitschige ("mein halbvolles Glas ist leer" oder so). Im Augenwinkel beobachte ich, wie Andreas Holz sich eine Träne weg wischt.
Nach einer Zigarettenpause ist wieder OILE an der Reihe! Er spielt Lieder von der aktuellen Platte "Spatz" (Im nächsten Leben dann), vom großartigen Album "Lachpansia" (Wir haben eins gemeinsam - nichts) und sogar vom verschollenen "Oilerboy" (Als Kind).
Der beste Song des Abends ist aber einfach "Opa und die Lieder". Hach, schön.
Zwischendurch gibt's immer mal wieder kleine Geschichten aus dem Leben oder Sprüche übers Leben, oder es werden einfach mit Tourkompagnon Einmannjan Insider ausgetauscht. Die sind aber meistens auch für Außenstehende witzig. Also alles geil!
EINMANNJAN ist der Meister im Scheiße erzählen. Die kleinen Botschaften, Anekdoten und Fantastereien die er zwischen den traurigen Liedern raushaut, hallen noch lange nach!
Das zweite Set für Jan verläuft fast noch besser als das erste, mittlerweile hat man sich an den traurigen kleinen Jungen gewöhnt. Außerdem ist er ein kleiner Bastler, so stellt er aus seiner Jacke einen astreinen Popschutz fürs Mikro her ("Oh, ich sollte die Schlüssel vorher rausnehmen").
Um 22 Uhr ist das Konzert dann nach einem bösen Blick vom Veranstalter zuende. Buh!
Noch Worte zum Abschluss? Das war ein echt schöner Abend. Nicht übermäßig voll, aber mit angenehmen Leuten sehr angenehm gefüllt und mit zwei tollen Typen auf der Bühne. So macht das doch Spaß! So, ich geh jetzt Mofa hören.

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