Auweia!, Pestpocken, Placebotox, 28.10.2017 in Köln, Wem gehört die Welt - Bericht von Marci
Auweia!, 28.10.2017 in Köln
Auweia! Kannte ich bis vor knapp zwei Jahren gar nicht, ich hatte auch keine Ahnung dass der Emma dort Bass spielt, ja das klingt irgendwie etwas weltfremd vielleicht, wenn man weiß dass wir uns schon ein paar Jährchen kennen. Aber so isses nun mal und ich weiß auch nicht. Emma hat mir auch auf der Arbeit nie was vorgespielt von seiner Kombo, immer nur seine berüchtigten und von der Belegschaft gefürchteten „Metal Fridays“oder WDR5. Grauenhaft!
Na jedenfalls dachte ich mir, dass es vielleicht ganz ok wäre, wenigstens sein letztes Konzert mit Auweia! anzuschauen. Und ich war da!
Placebotox, Pestpocken und Auweia!
Na das kann ja heiter werden. Obwohl ich sagen muss, dass ich Pestpocken von 2016 kannte, da habe ich mit meiner Kombo mit denen in der Schweiz im schnöden Emmental gespielt. Hahahahaha, kurze Geschichte. Nach dem Konzert haben wir mit 20 Personen in einem ziemlich großen Raum irgendwo in den Emmentaler Hügeln gepennt und da liefen zwei wunderschöne kleine Kätzchen umher, die mich wirklich entzückt haben. Eine von diesen kleinen Kätzchen hat dann einem von Pestpocken auf den Schlafsack geschissen während er drin lag. HAHAHAHAHAHAHA, ich hab mich kaum noch einbekommen. Musikalisch kann ich mich da leider an nichts erinnern, aber wer könnte das mit den Kätzchen vergessen.
Ok, Schluss mit Opas Geschichten und los geht es mit Placebotox. Hatte ich noch nie von gehört, aber der Schlagzeuger der drei Personen Kombo trägt einen "Roter Stern Leipzig" Pullover (so wie ich) und da freue ich mich natürlich schon ziemlich. Später wurde ich dann noch von irgendwem mit Viktoria Köln und deren Spiel gegen Wattenscheid 09 zugequatscht, aber das ist eine andere Geschichte.
Placebotox rumpeln sich gekonnt und deutschpunkig einen zurecht dass es den anwesenden PunkerInnen den Iro steil bürstet. Natürlich rein Metaphorisch. Für mich ist es musikalisch eher fremdes Gebiet, aber das wusste ich ja vorher schon.
Zwischenzeitlich treffe ich die üblichen Verdächtigen, was mich aber trotzdem oder gerade deswegen sehr freut.
Ein Weihnachtsbaum wird in die Feuertonne geschmissen und fackelt innerhalb von Sekunden ab. Des kleinen „Mannes“ Pyroshow!
Irgendwann fangen PESTPOCKEN an. Für Deutschpunk klingt der FEMALE FRONTED Gesang etwas stark englisch, aber wen kümmern Details. Deutschpunk ist wohl auch eher ein Gefühl als irgendwas anderes. Die anwesenden Deutschpunk-Männer pogen jedenfalls schon mal weg was im Weg steht und schlecht ist die Musik auch nicht, nur eben nicht unbedingt meins. Die Stimmung ist ausgelassen und ich muss mich mal auf der berüchtigten „Wem gehört die Welt“ Pissrinne erleichtern.
Jetzt ist es auch schon soweit, AUWEIA! treten zu ihrem letzten Konzert an.
Der Mob tobt und singt mit was die feuchte PunkerInnen Kehle hergibt. Ich verstehe kein einziges Wort, aber das macht es auch irgendwie sympathisch. Irgendwann gibt der Sänger, dessen Namen ich vergessen habe, seine Tröte ab. Na ihr wisst schon, dieses nach Funpunk klingende Gerät in dem man reinbläst. Das Teil ist mir in den 80ern schon bei den Abstürzenden Brieftauben auf den Sack gegangen. Der Junge ist etwas melancholisch, was ich auch nachvollziehen kann. Ich versuche derweil, nach vorne zu kommen um den Emma am Bass zu fotografieren, aber das wird nix. Da wird mir zu wild getanzt, das schäumt nur unnötig mein Bier auf. Plötzlich sehe ich den Toxo umherfliegen wie einst Johnny Rotten 1976. Ich schwöre, der hat zwischendurch irgendwas gerufen mit „DATTIS PUNK DATT RAFFSTE NIE“, kann auch eine Textzeile von Auweia! sein, ich weiß es nicht. Bin mir ziemlich sicher das ich es von besagten Tauben kenne, aber was weiß ich schon.
Musikalisch ist es jedenfalls angenehmer als ich zuerst dachte. Es wird sehr schnell und ziemlich rotzig gespielt und der Gesang ist auch eher in Richtung „Esperanto Brutal“ anzusiedeln, man versteht nix aber die Attitüde stimmt.
Die Blase drückt und ich muss leider wieder auf die berüchtigte Pissrinne und verpasse das Ende der Show.
Danach gingen noch ein paar Pfeffi rein und ich musste mit der S-Bahn nach Düsseldorf zurück. Auf der Heimfahrt musste sich Henni noch meinen einstündigen Monolog über elektronische Musik aus Düsseldorf anhören, ich hoffe er hat was davon behalten.
Das war Auweia!