Leopold Kraus Wellenkapelle, 30.10.2017 in Bremen, Heartbreak Hotel - Bericht von Holly
Leopold Kraus Wellenkapelle, 30.10.2017 in Bremen
Ich war noch nie im Heartbreak Hotel und es gab auch vorab kaum Infos, wann es losgeht und was der Spaß kosten soll...
Nun ja... der Laden ist winzig und der Eintritt entfällt. Die Bierpreise sind moderat und zum eigentlichen Beginn ist fast keiner da.
Ich verbringe die Warterei erstmal allein am Tresen und beobachte die illustren Gestalten. Eine Dame im Alter meiner Mutter klopft mir auf die Schulter: Ey, bestell mal 5x den mit Rhabarber! Daraufhin erklärt sie mir was das für ein Gesöff ist. Ich bestelle auch einen, aber anstoßen will sie dann lieber doch nicht mit mir - ist wohl schüchtern oder der Zivi hat ihr Flirtverbot erteilt.
Kurz bevors dann endlich losgeht ist der Laden rappelvoll. Meine Freude über den noblen Platz am Zapfhahn wärt jedoch kurz. Mit nordischem Akzent drängelt sich Toni nach vorne neben mich und sülzt mich zu. Toni ist sicher über 60 und will heute nichts trinken! 5 lange Sekunden nach diesem Gelöbnis bestellt er "Einen Korn für Toni! Ich bin übrigens Toni!" und will von mir eingeladen werden - von wegen die verstockten Bremer.... Toni labert noch n bissl, dass er multimäßig viele Instrumente spielen kann und wird etwas touchy. Ständig brüllt er in die Menge "Wann geht die Musik los??? I love you!!!" bis er irgendwie zusammensackt und in die Heia muss. War wohl n starker Korn.
Die Bühne im Hotel ist übrigens ähnlich überschaubar wie der restliche Raum. Schick aber beengt. Man muss auch direkt an der Band vorbei wenn man den Lokus aufsuchen will. Egal, die LKW wirft sich in Schale / Tracht und legt kräftig los.
Alle Hits der ersten und einige der zweiten LP werden gespielt. Nebenbei noch n paar Coverversionen und Auszüge aus dem neuen Werk, die mir nur teils zusagen. "Plattfuß am Texaspass" ist jedenfalls sahnig!!!
Im Publikum tummeln sich mittlerweile auch ein paar Halloweengeschädigte und der ewig junggebliebene Willy del Mare performt mal wieder exellent.
Die erste Zugabe lässt nicht lange auf sich warten und der Evergreen "Stromgitarrenmädchen" lädt die tanzfaulen Hanseaten zum Bewegen ein. Es sei noch angemerkt, dass es keinerlei Merch gab, noch nicht mal Snaps und Schinken wie 2004 in Dortmund. Evtl. haben sich die Splashdowns den gebunkert und sind deshalb in Hamburg geblieben???