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Big Air mit Cro, 02.12.2017 in Mönchengladbach, SparkassenPark - Bericht von Fö & Nat

Big Air Freestyle Festival mit Cro, 02.12.2017 in Mönchengladbach

Fö: Nat und mich verbindet ja die heimliche Leidenschaft zu Radio-Schnulzenpoprap, also haben wir uns selbstverständlich schon Jahre vorher die mit 60 Euro zu Schnäppchenpreisen zu habenden Karten für das Exklusivkonzert von CROW gesichert. Zur Vorbereitung habe ich vorher extra ein CROISSANT bei LE CROBAG gegessen, das macht zwar nicht satt, aber mehr lässt meine Nervosität nicht zu. CROW spielt heute auf dem Arag Big Air Freestyle Festival by allrounder, ein Festival also, das schon ganze zwei Sponsoren im Namen trägt, das sind doppelt so viele Namen wie beispielsweise in der Veranstaltungsstätte SparkassenPark. Big Air Freestyle deswegen, weil es hier um Sport geht und nicht weil CROW so ein großer Freestyle-Rapper ist.
Nat: Für mich als Studentin sind Tickets für 60 Euro kein Schnäppchen, aber auf der anderen Seite ist der Preis für einen Festivaltag durchaus fair. Statt also lange wegen des Preises rumzujammern, habe ich online ein CROWfunding gestartet und nach knapp einer Woche hatte ich dann auch schon genug Geld für zwei Karten zusammen und konnte so den Fö mit Tickets überraschen. Juchu!
Fö: Kennt noch jemand last.fm? Da konnte man auch Livetermine einstellen, vielleicht kann man es immer noch, keine Ahnung. Jedenfalls durfte ein Konzerttermin da erst zum Typ "Festival" hochgestuft werden, wenn mindestens 4 Bands im Lineup stehen. Das Arag Big Air Freestyle Festival by allrounder mit seinen 2 Bands an 2 Tagen hat also vermutlich kein Event bei last.fm. Gestern haben hier jedenfalls Craftclub gespielt, und heute eben Kro.
Fö: Am Einlass begrüßt uns ein großes Schild mit "Schneien Sie herein". Jungejunge, das scheint ja ein großer Spaß zu werden! Zunächst einmal kann man aber auf der weitläufigen Anlage durch die Gegend stolpern und sich mit Werbebotschaften vollballern lassen.
Nat: Werbebotschaften? Welche Werbebotschaften?
Fö: Das Ganze ist eigentlich ein großes Snowboard-Event, das Konzert von CROW wurde nur mit ins Programm aufgenommen, weil sich CROW auf SNOW reimt. Hier sieht man die Snowboard-Profis beim warmboarden (nicht verwechseln mit waterboarden!).
Nat: Freitag, also gestern, war es noch ein Skilauf-Event. Da Skifahren aber uncool ist, haben wir die Freitagtickets verfallen lassen. Man muss sich gegen Geld ja nicht jeden Unfug ansehen.
Fö: Da vorne sieht man die Bühne, da links die Snowboardrampe. Dazwischen Menschen.
Nat: Die beste Sicht hat man übrigens im Bierschinken-Block, gleich neben dem Porsche-Block.
Fö: Nachdem ich ne halbe Stunde lang verzweifelt versucht habe, meinen Porsche 911 Turbo in den viel zu eng dimensionierten Porsche-Block zu rangieren, machen wir es uns doch lieber im Bierschinken-Block gemütlich.
Nat: Im HipHop bisse ohne eigenen Block ja eh nichts.
Fö: Zwei Moderatoren holen das beste aus sich heraus und heizen fleißig die Menge an. Um Moderator zu werden, muss man wirklich in nen gigantischen Topf Chemie-Brabbelwasser gefallen sein. Jungejunge. Ich wünsche mir dass Pogoradio-Rüdi mal so ein Mega-Event moderiert, der bleibt wenigstens sparsam mit ausgelutschten Sprüchen à la "Schade Schokolade".
Nat: Und you need to sprechen auch good english. So all the nice japanischen und deutschen girls will understand you.
Fö: Auch das hätte Rüdi, trotz seines rüdimentären Englisch, hingekriegt.
Fö: Die SportlerInnen schliddern eine lange Bahn hinunter, katapultieren sich über eine Rampe, machen lustige Tricks mit lustigen Namen (wobei, die meisten Tricks haben Namen mit irgendwelchen Zahlen. Zahlen sind nicht wirklich lustig), und dann landen sie, manchmal gut und manchmal schlecht, und dafür gibt es Punkte. Das Publikum applaudiert, vom Moderatorenteam aufgestachelt bevorzugt für SportlerInnen aus dem deutschsprachigen Raum, manchmal aber auch für die, die einfach nur gut springen.
Nat: Laut Fö hat die Jugend "vom Springen so viel Ahnung wie ich vom Hinfallen" weswegen er kurzerhand dem Finnen das Snowbard klaute und n geschmeidigen 360 double head crow move hinlegte.
Die Menge tobte. Der Bürgermeister überlegt, Mönchengladbach in Bierschinkenbach umzubenennen.
Nat: Das Preisgeld und die Olympiaqualifikation lehnt Fö leider ab. Er wollte nur ein Föto aus der Luft machen, sagt er der Presse.
Nat: Endlich fängt das Festival an, der crowd-puller betritt die Bühne!
Fö: Ob er sich hinter der Bühne auch noch ne Ladung Kunstschnee reingepiffen hat wissen wir nicht, zumindest beginnt der Auftritt nicht pünktlich. Aber dann geht's los! CROW! Das ist, dessen musste ich mich auch erstmal rückversichern, der Typ mit der Pandamaske, der es sich da oben auf dieser Schwebebühne gemütlich gemacht hat. Vermutlich weil warme Luft nach oben steigt. So ein Fuchs, dieser Panda!
Nat: Wäre er ins Publikum gesprungen, könnte ich nun noch ein schlechtes Wortspiel zum Thema Crowdsurfer einbauen. Schade, so muss ich schweigen.
Fö: Respekt! Dieses vorzügliche Wortspiel setzt dem Ganzen echt die Crone auf.
Fö: Das Pandabärchen hat sogar ein Schwänzchen, das jemand an die Bühne gebunden hat. Tierquälerei! Wo bleiben die autonomen Tierbefreier, wenn man sie mal braucht?
Nat: `schuldigung, ich war gerade am Glühweinstand, wer soll befreit werden?
Fö: Man muss GROW, äh, CROW, zugute halten, dass er sogar ne echte Band am Start hat. Das Schlagzeug gibt gut was vor, der Bass geht total unter, Gitarre und Keyboards sind nur zu hören wenn es dem Song dienlich ist, und die souligen Backgroundsängerinnen sorgen dafür, dass Melodie in den Gesang kommt, speziell in die Refrains. Sonst wäre es kein waschechter Radio-Hiphop.
Nat: Klingt wie Freundeskreis, aber poppiger. Die Texte kann man nicht gut verstehen, aber das ist ganz okay so.
Fö: CROW ist sehr fan-nah, zumindest verbal, da bietet er nämlich an, gleich zum Kuscheln nach vorne zu kommen (irgendwo in der ersten Reihe kreischt jemand), und er bedankt sich artig bei den Fans die seit 5 Jahren mit ihm "riden". Ich muss unbedingt noch im Jugendwörterbuch nachschlagen, was das heißt. Oder vielleicht sagte er "writen" und meinte seine Ghostwriter?
Nat: Ich glaube, er sagte "gliden" und meinte damit die Snowboarder.
Fö: Sagte er "leiden" und meinte die Eltern, die heute ihre Kinder begleiten müssen?
Nat: Oder "fighten", weil er halt ein krasser Rapper ist?
Einige Mädchen in der erste Reihe scheinen ihn aber zu verstehen und werfen ihre BHs.
Fö: Die Lieder kenne ich nicht so wirklich. Bei einem Song wird auf den Leinwänden eine Security-Frau beim Mitsingen gezeigt, das war dann vermutlich der Hit. Textlich ist das alles, soweit es zu mir durchdringt, seichte Kost, die niemandem wehtut außer unseren Geschmacksnerven. Aber ich will nicht zu viel behaupten, vielleicht steckt in den Texten ja doch irgendne ganz deepe Metaebene, die wir bloß nicht gecheckt haben. Die handgezählten 6237 Besucher scheinen den Auftritt aber immerhin ganz okay zu finden, gemessen an den Reaktionen.
Nat: Den besten Job an diesem Abend hat der Mischer gemacht, trotz OpenAir ist der Sound vor und neben der Bühne astrein.
Den schlechtesten Job hat der Praktikant gemacht, der auf die Idee kam, dass ein OpenAir im Dezember ne gute Idee sei. 
Fö: Hat eigentlich schonmal jemand Tobias Scheisse und CROW in einem Raum gesehen? Nein? Denkt mal drüber nach! Ach, wobei, Tobias Scheisse würde niemals "jetzt will ich die Ladies hören" sagen - und tut damit mehr für die Emanzipation als ihm vermutlich bewusst ist.
Nat: Aber er hat schon "Hard Times" gesungen, das ist im Original von Cro-Mags...
Nat: Bevor CROW das Microphone dropped, machen wir uns auf den Heimweg.
Erkenntnis des Abends: Sprungschanzen in Gladbach sehen aus wie Dortmunder Industrieromantik und seichter Rap geht mir am Scrotum vorbei.

Wer alle schlechten Wortspiele in diesem Bericht gefunden hat, darf nun zum nächsten weiterscrollen. Alle anderen schulden den Autoren ein bis zehn Crombacher.

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Band:
Cro
Konzertberichte: 1

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