Travels & Trunks, Complaints, 29.12.2017 in Recklinghausen, AKZ - Bericht von Zwen
Travels & Trunks, 29.12.2017 in Recklinghausen
Immerhin trifft man dann doch noch das ein oder andere bekannte Gesicht, so dass die drei Stunden zwischen Flohmarkt-Besuch und Konzert doch relativ schnell rumgehen. Natürlich fangen COMPLAINTS nicht um 19:00 Uhr, dafür aber immerhin um halb 8, an. Das AKZ macht aus den gut zehn zahlenden Gästen das beste was man machen kann und schiebt kurzerhand die Flohmarkttische, und somit auch die Besucher, weiter nach vorne Richtung Bühne. Sodass es sogar relativ voll aussieht. Muss ich mir mal merken den Trick.
Dann fangen COMPLAINTS auch schon an. Normalerweise solo unterwegs, wird der Herr an der Gitarre, der heute Abend noch betonen wird, er sei 24, ausnahmsweise begleitet von Teilen von Travels & Trunks.
Schön, wie das der Musik noch mehr Ausdruck gibt. Teilweise hätte man ja fast schon ein bisschen pogen können und an ein paar ganz ausgewählten Stellen erinnert mich das Ganze sogar an Against Me!.
Ich bin jedenfalls gut unterhalten und auch die am Mikrofon vorbei, schüchtern auf den Boden genuschelten Ansagen, machen den Auftritt irgendwie noch sympathischer. Nur Festivals sollte man mit dieser Einstellung wohl eher nicht spielen.
Irgendwann verletzt sich der Gitarrist am Finger, spielt aber tapfer weiter und erzählt uns, dass er schon mal die Gitarre des Schlagzeugers vollgeblutet hat und dieser ja deswegen eher ein Mal Gitarre vollbluten bei ihm gut gehabt hätte und nicht andersrum.
Soweit also ein sehr sympathischer, wenn auch sehr kurzer Auftritt, der mit der Ansage beendet wird, dass jetzt noch mal exakt die gleichen Leute kommen und noch mal die gleiche Musik machen.
Jein, also, es stehen bei TRAVELS & TRUNKS wirklich schon wieder die gleichen Leute auf der Bühne, aber eine Sängerin- und Percussion-Spielerin ist noch dazugestoßen, genau wie ein neues Gesicht an den Drums. Ansonsten ist der Drummer von gerade an die Gitarre gewechselt und hat den dort stehenden hinter die Orgel gejagt. So wirklich gleich geblieben ist also nur der Bassist. Der schon wieder so völlig unberührt vom Rest der Welt an seinen Saiten rumzupft.
Am Schlagzeug sitzt wohl auch nicht der Original-Drummer - der ist nämlich im Skiurlaub - sondern der kleine Bruder des Sängers. Ein oder zwei Mal vorher geprobt und schon sitzt das Dingen!
Besonders gut finde ich übrigens die Songs mit Wechselgesang. Echt schön, wie die beiden harmonieren, aber auch sonst ist die Stimme des Sängers sehr angenehm und erinnert mich mit der leichten Kratzigkeit fasst ein wenig an Bob Dylan. Wenn auch nicht ganz so übertrieben rau. (Komm schon, Zwen, du wolltest doch nur nicht wieder Chuck Ragan als Referenz bringen!!
-Pscht!!!!)
-Pscht!!!!)
Soweit also echt ein schönes, sehr persönliches Konzert. Klar, das wäre in einer (Strand-)Bar irgendwo im Süden noch cooler gekommen, aber man kann ja nicht alles haben. Übrigens haben Travels & Trunks schon ein neues Album angekündigt, was schon fertig aufgenommen wurde und dementsprechend bald erscheint.