Scumfuck Outlaws, Mighty Papal Dome Shape, Forever Young Viktoria, 10.03.2018 in Gelsenkirchen, Spunk - Bericht von Zwen
Scumfuck Outlaws, 10.03.2018 in Gelsenkirchen
Irgendwann geht's dann los mit MIGHTY PAPAL DOME SHAPE, die ziemlich spontan für Callum Lawson ins Line Up gerutscht sind. Der Name dürfte wohl schon mal aus populärwissenschaftlicher Sicht ziemlich schwer zu vermarkten sein. Gleiches gilt auch für alles andere, was die Band da zaubert.
In einem über 45 Minuten langen Set werden nämlich ganze vier Lieder gespielt. Das wiederum lag jetzt nicht daran, dass einer von den beiden so viele Witze erzählt hätte. Tatsächlich gibt es sehr wenige Ansagen, lediglich kurz bedankt wird sich an der ein oder anderen Stelle bei den anderen Bands, bei Tobi und beim Laden.
Irgendwie ist es ja schon cool so eine totale Anti-Show rüber zu bringen. Immerhin ist es mir gelungen, die einzige Bewegung des Gitarristen fotografisch festzuhalten, hier beugt er sich nämlich gerade runter und drückt auf einen seiner tausend Fußschalter. Wahnsinn!
Ansonsten wird die ganze Zeit seitlich abgewandt vom Publikum gestanden und weitestgehend nichts getan.
Vocals sind auch sehr rar gestreut und kommen wenn dann vom Drummer der Band. Krasse Mischung aus Art-Punk, Noise und Black-Metal würde ich mal sagen.
Ganz anders macht es da die nächste Band FOREVER YOUNG VICTORIA. Gitarrist und Bassist starten ihr Set erstmal lässig vor der Bühne und laufen dabei ein wenig rum.
Dann stürmt irgendwann der Sänger auf die Bühne und bringt uns ziemlich angepissten Ätz-Gesang auf bollernden Hardcore.
Wahrscheinlich die Band, die am besten zum Motto des Abends passt. Ist halt schon sehr typische Genrebedienung, wobei die Band ja für den Rumpelsound des Spunks auch nichts kann. Schön aber zu sehen, wie viel Bewegung hier reingebracht wird und wie der Bassist immer wieder hinter dem Deckenbalken verschwindet.
Gute Überleitung zu den SCUMFUCK OUTLAWS. Die machen feinsten Südstaaten-Hardcore, zumindest, wenn man von Münster aus guckt.
Die alten Herren und Schimek nehmen jedenfalls vom ersten Song an ordentlich Fahrt auf und fegen so ohne Schnörkel und ähnlichen Quatsch durchs Spunk.
Der Drummer hat sich heute sogar schick gemacht. Ein Loriot-Sketch wird aber leider nicht gebracht. Schade, habe mich so auf die Nudel gefreut.
Die Scumfucks holen heute auch alles raus, was man aus der kleinen Anlage eben rausholen kann. Die zwei Gitarren machen gut Dampf, trotzdem geht der Gesang nicht unter.
Bester Moment, als der Herr Gitarrist sein T-Shirt auszieht und sich dadrunter noch ein Unterhemd befindet. Na das ist mal alte Schule.