Panikraum, Klotzs, Peppone, 16.03.2018 in Mönchengladbach, Stöhrsound Studios - Bericht von der Redaktion
Panikraum, 16.03.2018 in Mönchengladbach
vor fünf Wochen hier waren, haben sie noch mit Drum Machine gespielt, heute mit dem Schlagzeuger von Ben Racken. Haben ansonsten in den fünf Wochen nichts verlernt, schöner Postpoppunk der nicht eskalieren will, sondern stattdessen Melodie und Rhythmus gekonnt miteinander verwebt.
Als PEPPONE
Für mich das erste Mal, dass ich Peppone sehe, wie überhaupt alle Bands des Abends. Vom Namen schon länger ein Begriff. Aber hatten die von Platte nicht son Orgel-Sound? Oder war das der Drumcomputer? Ich bin ein wenig verwirrt.
Ist auch weniger ein Laden und vielmehr eine Kommune. Der Gladbacher Gegenentwurf zur Kommune 1
Gibt's bestimmt auch schon so lange. Zumindest hab ich anfangs das Gefühl, du hättest mich nur mitgenomnen, damit ich den Altersdurchschnitt senke - aber später kam dann doch noch junges Volk
Etwas merkwürdig auch, dass sie nun schon zum zweiten Mal in kurzer Zeit hier spielen, aber anscheinend sind die hier fest gebucht für Releasekonzerte im Stöhrsound. Schräger Laden, schräges Lineup, die lokale Band am Schluss. Auch mal was anderes.
Die aber schwer zu verstehen war
Das Mikro klang echt etwas schrammelig. Aber das sollte bestimmt so, ist ja ein Studio hier. Die wissen doch was sie machen. Zur Musik: gefällt mir ganz gut. Der Sänger hat ne schöne Stimme, monoton aber angenehm melodiös. Und der Schlagzeuger bringt neben Getrommel auch noch ein wenig witzige Konversation in die Angelegenheit.
hier.
Anschließend KLOTZS. Das ist die Band mit dem schönen Artwork. Die LP liegt derzeit in der Redaktion und wird innerhalb der nächsten 5 Jahren besprochen. So ein Klappcover mit Faltbildchen, voll schön. Sieht man z.B.
Ich wusste gar nicht, dass das nur zwei Leute sind. Dafür bringen die nen ganz dichten Sound auf die Bühne! Bin überrascht dass die gar nicht so klingen wie gedacht, ich hatte die eher in die EA80-Schiene einsortiert. Aber das hier waren maximal die EA80-Live-Eskapaden. Ziemlich wild, sehr gitarrenlastig. Find ich gut.
Man beachte auch die vielen Tretminen vorm Sänger. Aber vielleicht waren das auch alles nur Attrappen, wer weiß das schon.
Ich weiß auch nicht wirklich, wie viel vom Auftritt improvisiert war und was einem festgelegten Muster folgte, zumindest die Geschwindigkeit wurde, glaubt man den Gesprächen der Band, immer spontan angepasst. Etwas zu viel Avantgarde-Kunstscheiß für meinen Geschmack, aber so lange der Sound dermaßen drückt ist das okay.
Joah. Ist nicht so ganz mein Fall. Ich hab aber eh nicht so viel mitbekommen, musste kurz Kaffee holen.
Nun zum Headliner des Abends, PANIKRAUM. Und damit auch der eigentliche Grund, weswegen zumindest ich mich auf den weg nach Gladbach gemacht habe.
Das Konzert war super, man traut sich bei der Aggressivität, die der Sänger beim Gitarrespielen ausstrahlt, gar nicht, was Negatives zu schreiben. Auch der zweite Gitarrist schien davon sehr beeindruckt zu sein und erledigte still seinen Job - routiniert, aber kaum hörbar.
Hab mich mit der Band nie groß auseinander gesetzt und kenne die eigentlich nur durch Schuldenbergs Erzählungen. Also dann mal gucken! Den Sänger kennt man von der Straße, äh, von der Strafe, also der Band, der Gesang ist einfach unverkennbar. Dadurch klingt das nur leider sehr nach die Strafe. Zumindest an die Lieder von die Strafe, die er singt.
ich fand die viel viel besser als Klotzs. Kräftiger Gesang, hart angeschlagene Gitarre. Kann was, reißt mich ab er nicht so mit wie die Bands zuvor. Auch war mir der Auftritt einfach zu lang, so ohne einen Song zu kennen.
Immerhin kriegen wir noch die Zugabe mit, dargeboten ganz alleine vom Sänger. Als "Strafe", wie er sagt. Insgesamt: Netter Abend! Drei gute Bands und deutlich abwechslungsreicher als ich im Vorfeld gedacht hätte. Leider wurde es so spät, dass ich zum Ende hin unhöflicherweise doch immer öfter auf die Uhr gucken muss, ich muss ja schließlich noch das Auto nach Dortmund zurück fahren. Bitte nicht hauen.