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LB Versary: Turbostaat, Fjørt, Blackout Problems, Kmpfsprt, Lyvten, 14.04.2018 in Zürich (CH), Dynamo - Bericht von mille

LB Versary, 14.04.2018 in Zürich (CH)

LB Drums feiert zehnjähriges Bestehen. Dazu haben Ron und Dan fünf Bands nach Zürich ins Dynamo eingeladen, die ihre Drums spielen.
Lyvten, KMPFSPRT, Blackout Problems, FJØRT und Turbostaat haben vor einem Jahr offenbar nicht lange gezögert und spontan zugesagt.
Bei diesem Lineup können auch wir trotz weiter Anreise nicht widerstehen und sind damit offenbar nicht allein, denn ein großer Teil der Tickets wurde wohl nach Deutschland verkauft.
Wie sich herausstellt, ist das eine gute Entscheidung, auch wenn das Drumherum nicht ganz unstressig sein wird.
Für die Anreise hat die Deutsche Bahn gleich mal die erste Überraschung parat.
Der ICE fährt nicht wie gebucht ab F-Hbf, sondern ab F-Süd.
So kommen wir auf dem Hinweg auf den ca. 2km Fußweg immerhin noch in den Genuss der Frankfurter Skyline.
Im ICE werden wir empfangen mit "Hier regiert der HSV!".
Und das ausgerechnet kurz vor Mannheim, offenbar haben sich die Hamburger Fans schon neu orientiert ...
In der Schweiz angekommen die nächste Überraschung: hier sind nicht nur die Schokoladen dreieckig
Zürich empfängt uns mit angenehmen 18 Grad und leichter Bewölkung.
Bei unserem letzten Mal hier war es bei 36 Grad nur noch am See und auf den Hausbergen auszuhalten.
Auch diesmal begeben wir uns erstmal an den See und erholen uns von der Zugfahrt, die Nacht soll noch lang genug werden.
Mit der Idee sind wir nicht alleine, unglaublich, was hier los ist.
Dritte Überraschung auf dem Weg vom See zum Dynamo.
Ich dachte bisher immer, dass die Schweizer besonders gute Uhren bauen, aber bei dieser Kirchturmuhr geht die Digitalanzeige ca. 15 Minuten nach!
Die Fenster dieser Kirche wurden übrigens von Marc Chagal gestaltet, durchaus sehenswert.
Am Dynamo angekommen, begrüßen wir erst einmal viele Bekannte.
Den Auftakt machen dann pünktlich um 19 Uhr Lyvten. Hier scheinen die Uhren also zu funktionieren.
Lyvten stammen bekanntlich aus Zürich (und der näheren Umgebung), nicht zuletzt deshalb ist das Dynamo schon jetzt mehr als ordentlich gefüllt.
Sänger Thorsten begrüßt viele Kollegen aus Schweizer Bands, ohne sie zu nennen.
Gespielt wird eine bunte Mischung von Songs der beiden LPs.
Leider fehlen einige meiner Lieblingslieder, allen voran "Laufen auf Repeat" und "Ventolin".
Wie immer ein engagierter Auftritt, ich habe meinen Spaß. Die Band offensichtlich auch.
Aber wohl bedingt durch den Graben vor der Bühne will der Funke doch nicht so recht überspringen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, Lyvten in zwei Wochen in der Krea wiederzusehen.
Dann zum Glück wieder auf kleinerer Bühne und ohne Graben.
Anschließend KMPFSPRT, immer noch ohne Vokale, dafür mit nagelneuem Album und noch ziemlich neuem Drummer Daniel.
Richard erzählt, dass auch der wieder ein LB Drumset bestellt hat. (Vermutlich wären sie sonst wieder ausgeladen worden?)
Dafür wurde dann sogar darüber hinweggesehen, dass er von der Körpergröße her nicht so recht in die Band passen will :)
Die Frage aus dem Saal, wofür "LB" eigentlich steht, kann Richard nicht beantworten. Sie wird auch später nicht geklärt.
Eröffnet wird mit "Trümmer", dem ersten Song der neuen Platte.
Aus der Konserve klang die neue Scheibe für mich teilweise sehr nach Adam Angst und Donots.
Live ist es aber eindeutig KMPFSPRT.
Auch hier eine bunte Mischung der letzten beiden Alben.
Von den älteren Songs bleiben mir nur drei Songs in Erinnerung, "Musikdienstverweigerer", "Atheist" und "Affengeld".
Bereits sehr gute Stimmung im Dynamo, aber auch hier macht sich der Graben noch bemerkbar.
Dann spielen Blackout Problems.
Da ich mit dieser Band bisher nicht beschäftigt habe, weiß ich nicht genau, wie sich das Set zusammensetzt.
Ich habe nur mitbekommen, dass "Kaos" vom neuen Album gespielt wurde.
Sänger Mario löst das Problem mit dem Graben auf seine Weise und geht mehrmals ins Publikum.
Das wirkt sich positiv auf die Stimmung aus. Im Publikum ist deutlich mehr Bewegung als bei den beiden Bands davor.
Ich verfolge das Geschehen von weiter hinten und gehe teilweise auch vor die Tür, u.a. um endlich Sänger Thorsten von Lyvten zu begrüßen.
Apropos "vor die Tür". Da der Saal im 3. OG liegt, ist der Weg nach draußen jedes Mal mit einigen Treppen verbunden.
Dumm für die Raucher. Da sag noch einer, das Rauchen ungesund ist ...
FJØRT sind schon seit 3 Tagen in der Schweiz unterwegs.
David erzählt, dass das Konzert heute das mit Abstand größte auf der Mini-Tour ist.
Dem Publikum hier scheinen sie sehr gut bekannt zu sein, das war wohl nicht überall so.
Im Publikum ist ordentlich Bewegung, obwohl ich das Gefühl habe, dass auch hier der Graben wieder stört.
Der Auftritt ist nicht ganz so intensiv wie noch im Januar im Rahmen der "Couleur" Release Tour im vollgepackten Kesselhaus.
FJØRT spielen eine Mischung von Songs der letzten beiden Alben.
Von den ersten beiden Platten kommt leider nur "Valhalla" zum Vortrag. 
Vor dem Auftritt von Turbostaat kommen dann noch die beiden LB Drums Brüder Ron und Dan für ein paar Dankesworte auf die Bühne.
Quatsch, wir haben zu danken, würdet ihr keine Drums bauen, hätte es diesen Abend vermutlich so nicht gegeben.
Dann zum Abschluss also Turbostaat, für uns bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche.
Sie spielen das identisches Set wie noch am Montag in Wiesbaden, lassen nur drei Zugaben weg. Darunter leider auch "Drei Ecken ein Elvers".
Auf der aktuellen Tour proben sie ja auch für die Aufnahme der Live-Platte im Mai in Leipzig.
Die Stimmung ist gewohnt gut, Turbostaat sind natürlich auch in der Schweiz gut bekannt.
Der Graben wirkt hier nicht so störend wie bei den anderen Auftritten an diesem Abend.
Vielleicht, weil die Band zuletzt öfter in großen Hallen spielte.
Schlagzeugerfoto, heute aus besonderem Anlass.
Der Auftritt hinterlässt bei mir einen deutlich besseren Eindruck als der am Montag.
Das kann auch am Publikum und am insgesamt sehr guten Sound im Dynamo liegen.
Im Kesselhaus hatte ich eigentlich nur Bass und Schlagzeug gehört und die Songs wirkten irgendwie langsamer als sonst.
Kurz nach Mitternacht ist dann ein schöner Konzertabend auch schon vorbei.
Irgendwie müssen wir nun noch die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges um 6 Uhr morgens überbrücken.
Kein Problem, endlich mal Zeit zum Unterhalten.
Irgendwann werden wir dann gebeten, den Merch-Bereich zu verlassen, aber vor dem Dynamo ist zum Glück noch was los.
Gegen 2 Uhr machen wir uns auf den Weg zur offiziell ausgelobten Aftershow Party im ca. 3km entfernten "Minirock".
Danke auch an Lotse Fabian von der Band Gran Noir, der uns noch bis vor die Tür begleitet.
Das Minirock ist eine Bar, in der auch Konzerte stattfinden. In 2 Wochen spielen hier z.B. Lyvten und Illegale Farben.
Die Musikauswahl von DJ Le Prèsident ist ganz ok, die Bierpreise mit 7,50 CHF für 0,5l für die Schweiz im üblichen Rahmen.
Trotzdem finden nur noch sehr wenige der Konzertbesucher ihren Weg hierher, Veranstalter und Bands tauchen auch nicht auf.
Schnell ist hier nicht mehr allzuviel los und so machen wir uns gegen 4:30 langsam auf den Weg zum Bahnhof.
Die Rückfahrt verläuft dann glücklicherweise mehr oder weniger ereignislos.

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