Converge, Crowbar, Thou, Grave Pleasures, 27.04.2018 in Köln, Essigfabrik - Bericht von Kiki & Schlossi
Converge, 27.04.2018 in Köln
Und endlich mal wieder CONVERGE, zusammen mit GRAVE PLEASURES, THOU und CROWBAR, ein echt gutes Package, das da zusammengeschnürt wurde. Endlich wieder Konzert in Köln, endlich wieder im Stau auf der A1. Juchu, Geschichte wiederholt sich.
Am "Lustigsten" war eh auf der Rückfahrt der LKW mit der Aufschrift "artgerechte Tiertransporte" ^^. ja äääh...voll lustig!
Heutige Lokalität ist die Essigfabrik. Wenigstens kein Problem, das KFZ zu parken. Ansonsten war ich hier tatsächlich noch nie. Für die Statistik: Bier 0,33 im Plastikbecher 3 Euro.
Joah, drei vier Songs später stelle ich fest, dass das nicht zu 100% mein musikalisches Geschmackszentrum trifft. Bissken düster angehauchte Rockmusik.
Ja, geh mal lieber jetzt los, dann schaffst du es bis zur nächsten Band wieder in die Halle, Hinkebein. Tut nicht weh, begeistert aber auch eher weniger. Die Jungs haben definitiv mal Billy Idol oder auch Danzig gehört. Ach, ich setz mich draußen noch ein wenig in die untergehende Sonne.
GRAVE PLEASURES, einigen vielleicht noch unter dem Namen BEASTMILK bekannt, machen ihre Sache als Opener ganz ordentlich. Hauptaugenmerk liegt klar auf den theatralischen Gesten von Frontmann Mat McNerney, neben seiner starken Bühnenpräsenz hat der Mann aber auch noch eine ziemlich gute Stimme. Viel 80er (Death-)Rock-Flair, düster mit dem richtigen Schuß Pop-Appeal. Erinnert mich an THE CULT.
Die war langweilig, THOU sind es glücklicherweise nicht. Uii...das gefällt. Musik ist noch langsamer als die auf der Hinfahrt im Autoradio gehörte neue Paradise-Lost-Platte.
Ja, der Sänger ist ne echte Frohnatur. Mit irrem Blick aus weit aufgerissenen Augen krakeelt er ins Mikro, als sei der Leibhaftige persönlich aus der Hölle empor gestiegen. Oder so. Zu der unendlichen Langsamkeit gesellen sich sehr tiefe Töne der Instrumentalfraktion plus ein alles zersägender Gesang.
Ich gucke ja auf Netflix so gerne diese niedlichen Tierreportagen. Wenn man die Stelle nimmt, an der sich das Löwenrudel genüsslich über das Beutetier hermacht, sollte man auf Slow Motion schalten und THOU als Soundtrack laufen lassen. Das würde der Musik auf jeden Fall sehr gut zu Gesicht stehen.
Auf jeden Fall ist die Band ein Tipp, wenn man mal wieder nicht ganz so gute Laune vorweisen kann. Ein richtig fieser Bastard an Krach. Ziemlich gut!
Danach wirken die alten Haudegen von CROWBAR mit ihrem schweren Doom/Sludge Paket ja schon fast fröhlich.
Das ist nicht Kirk, das ist der andere Gitarrist.
Oh, im Musikerbeine raten war ich noch nie gut... Schlossi, der Kirk hat keinen Kopf mehr. Oder wolltest du das Ende seines Barts fotografieren?
CROWBAR haben auch im x-ten Jahr ihres Bestehens nichts an Relevanz verloren. Alte wie neue Songs werden von (in zahlreichen Bandshirts erschienenem) Publikum gnadenlos abgefeiert.
Yeah, endlich mal ein Schlagzeugerbild. Vorbildlich mit Handschuhen wegen Arbeitssicherheit und so, gelle.
Wir stellen noch übereinstimmend fest, dass Sexy T (hier nicht im Bild) große Ähnlichkeit mit unserem Vermieter hat. Abgefahren. Der Bassist von CROWBAR hat letztens die Gastherme repariert!
Ich erwische mich dabei, zu überlegen, ob sich der Herr vor mir mit seinem schicken, karierten Hemd, der ordentlichen Hose und dem akkurat gestutzten Bart nicht vielleicht vertan hat und zu den parallel im Gebäude 9 aufspielenden LOVE A wollte. So wie der zu CROWBAR rumzappelt und mitsingt scheint er hier aber richtig zu sein. Fight Lookism.
Meine Damen und Herren. CONVERGE. Oft kopiert und nie erreicht, wenn es um Mathcore und das totale Chaos geht.
Auf Platte ist das nach 20 Minuten zuweilen etwas anstrengend. Live würde ich es tatsächlich als große Kunst bezeichnen. Diese unendliche Geschwindigkeit, diese Vielzahl an Breaks, und trotzdem sitzt jeder Akkord. Das ist etwas das mich wirklich fasziniert.
Nachdenkliche Töne haben CONVERGE ja schon immer angeschlagen, zumindest textlich. War auf der "Jan Doe" Platte ja nicht eine einzige langsame Note zu finden, verzaubern uns CONVERGE beim aktuellen Album "The dusk in us" ja auch durchaus mit ruhigeren und nachdenklichen Tönen. War bei den ersten Durchläufen etwas gewöhnungsbedürftig, kommt aber besonders live zwischendurch echt ganz gut an.
Ansonsten kann ich mich der Lobhudelei nur anschließen, charismatischer Sänger, wahnsinnig gute Instrumentalfraktion. CONVERGE sind und bleiben die erste Adresse, wenn es um experimentellen Hardcore geht.
Mr. Bannon himself..der personifizierte Wahnsinn auf der Bühne. Guckt ihm mal in die Augen, wenn er singt...