Nothington, Western Settings, 30.04.2018 in Kiel, Schaubude - Bericht von Thruntilldeath
Nothington, 30.04.2018 in Kiel
Richtig witzig ist der Sven\Oliver von Zehplusplus, der nicht nur ein Modelabel besitzt, sondern auch ein T-Shirt von Shook Ones. Ich kenne die nicht, aber ich finde Ripoff-Shirts immer super, vor allem von den Scendents. Das hier hat als Inschrift auf dem Buch "Everything Shooks" und ist damit relevant.
Ebenfalls relevant, wenn wir bei S. Oliver hardwarenah coden, sind Skateboardvideos. Hier im Bild macht Rodney Dangerfield seinen ersten Olli mit 360 Thrunschraube, landet ihn sicher und erhält von uns die volle Punktzahl von 40 love.
Und weil wir coolen Typen bald nach Österreich zum Schbämm-Festival fahren, trinken wir uns heute noch richtig cool warm mit echtem Tegernseer Bergsprudelbrause
Und gucken dazu coole Videos vom RD-Rock-Festival, der Teggelberry-Auftritt wirkt eher wie eine Meute streunernder Hunde mit zu viel Testosteron. Golivers Reisen freut sich vor allem über seinen eigenen Auftritt. Ein Mal auf die Bühne "woohooo" brüllen und wieder zurück. Ein Leben am Abgrund.
Danach gab es sehr gutes Essen, hardwarenah gekocht auf MX Linux mit XFCE, weil das besser ist als zu viel Minze, sagt der C-Profi. Wer mag ihm da widersprechen?
Wenn Nothington ihr "Heimspiel" in Deutschland haben, ist der Andrang erwartungsgemäß recht groß, sodass die Sonnenbrille und Kaufen der Tickets im Vorverkauf hier definitiv Pflicht war. Scheint sich auch rumgesprochen zu haben, der Zettelstapel drohte schon nach kurzer Zeit zusammenzubrechen, aber um euch zu beruhigen: Es ist nichts passiert!
Bude voll, anschnallen, es geht los mit WESTERN SETTINGS. Die machen so Karohemdenmusik für Schnarchnasen, ganz böse gesagt. Vielleicht zu böse gesagt, schlecht war das nicht und der Sänger hat irgendwie ein Zittern in seiner Stimme, wie anno dazumal Johnny Ramone oder Jello Biafra. Ansonsten aber relativ viel Karohemdengedächtnispunk.
Paar schnellere Lieder, aber da mir die Band vollkommen unbekannt war, wirkte das nach mehr als 30 Minuten irgendwie ein wenig ermüdend. Schade eigentlich, im Prinzip war das ja ok, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen, warteten doch sowieso alle auf Nothington.
Oder man geht cool auf Klo, auch um sich ein wenig abzukühlen, es war HEISS in der Bude. Vielleicht auch nur, weil ich dick bin, aber irgendwas ist ja immer #coolpissen.
So, Nothington, endlich, oder auch leider, ist es ja die Abschiedstour. Die Blaupause für Karohemdenhymnenpunk, da kann einfach jede andere Kackband gegen einpacken. Namedropping ist bei sowas doch immer Hot Water Music? Waren immer lahm und kacke. Und niemand singt so viele Lieder über Schlafprobleme wie die frechen Jungs aus San Francisco, CA.
Hitfeuerwerk nonstop, die erste Reihe am eskalieren, die Temperaturen erreichen den roten Bereich, schwitzen, hüpfen, stagediven, crowdsurfen. Und dahinter ein paar Reihen Kopfnicken und dahinter ein paar Reihen teilnahmsloses Gestarre. Was seid ihr nur für Menschen, die bei diesen Songs rumstehen? Geht es euch zu gut? Geht doch zur Parallelveranstaltung in der Mu, zu HP Baxxter und Adorno und Schrottkombination oder wie der Mist heißt.
Achja, richtig, Kiel mit zwei Veranstaltungen an einem Abend, was passiert denn hier? Das gab es ja schon lange nicht mehr, dass man sich in dieser Stadt entscheiden musste. Aber gut, Entscheidung war für mich heute relativ ez, tragen wir Nothington zu grabe und 123durschdrehn.
Und hier auch, geiler! Cobblestones, The escapist, A mistake, The ocean, Not looking down, Last Time, Where i stand, The bottom line, If you say so, St. Andrews Hall, das volle Programm jedes Album gewürdigt, nichts vergessen und trotzdem hätte da noch mehr kommen können. Weiß zwar nicht mehr genau, was, aber ist doch egal.
Und dann durfte Johnny Biafra auch nochmal singen und alle liegen ihm zu Füßen, am geilsten! Reicht dann auch, bevor die Tränen kommen. Eine großartige Band verlässt die Bühne und hinterlässt eine Leere, die so schnell nicht zu füllen ist.