Meister Splinter, Union Jack, 05.05.2018 in Hamburg, Menschenzoo - Bericht von kraVal
Meister Splinter, 05.05.2018 in Hamburg
Meister Splinter fangen an und das erste Deutschpunkriff fliegt mir um die Ohren. Hab ich auch nicht anders erwartet. Die Käppie-Quote (3/5) überrascht allerdings. Sind wir hier beim HipHop?
Neu in der Band seit einiger Zeit sind Inga am Gesang und Henning am Bass - beides ein Gewinn, wobei ich mich wegen Drogen nicht mehr so richtig an den letzten Auftritt in alter Besetzung erinnern kann. Ich mag auf jeden Fall den abwechslungsreichen Gesang, der teilweise 4-stimmig kommt. Dass Inga und Mario sich beim Hauptgesang die Klinke in die Hand geben, ist auf jeden Fall fett (fett=cool hab ich von den Beginnern, früher Absolute Beginner, gelernt, auch aus Hamburg, rauchten gerne Gras.)
Son paar Dinge bei Deutschpunk werde ich nie verstehen: 1. Die Riffs - warum? 2. Die Gitarren - warum bitte so eine Metal Gitarre? Das ist doch furchtbar - aber Mensch kann dagegen was tun. Z.B. keine Metal-Gitarre spielen. Und so Details - Henning: Stimmgerät am Bass ist nicht cool 🙄. Das üben wir noch mal ein wenig.
Gut klappen die Ansagen, hauptsächlich von Mario, der das beste Bandshirt des Abends trägt (Insgesamt liegt die Bandshirt-Quote ausreichend bei 3/5):
"die Bewertung von Körpern ist scheisse und deswegen handelt das nächste Lied davon, dass die Bewertung von Körpern scheisse ist." Ich würd sagen voll richtig und auf den Punkt! Destroy Lookism! Überhaupt - soweit verständlich - gute Texte, die sich vom langweiligen Blabla-Fun-Punk abgrenzen.
- Kurzer Einschub - Ich diskutiere mit NPP-Ori vorm Konzert über direkte Texte und monologisiere darüber, wie wichtig mir Empathie und manchmal auch Wortwitz dabei ist. Als ich Beispiele für missglückte direkte Texte nenne, spüre ich den kalten Wind der Deutschpunkszenepolizei im Nacken und schweige.
"die Bewertung von Körpern ist scheisse und deswegen handelt das nächste Lied davon, dass die Bewertung von Körpern scheisse ist." Ich würd sagen voll richtig und auf den Punkt! Destroy Lookism! Überhaupt - soweit verständlich - gute Texte, die sich vom langweiligen Blabla-Fun-Punk abgrenzen.
- Kurzer Einschub - Ich diskutiere mit NPP-Ori vorm Konzert über direkte Texte und monologisiere darüber, wie wichtig mir Empathie und manchmal auch Wortwitz dabei ist. Als ich Beispiele für missglückte direkte Texte nenne, spüre ich den kalten Wind der Deutschpunkszenepolizei im Nacken und schweige.
Das Konzert macht echt Laune, auch weil Besoffskis mit oder ohne Textsicherheit sicher an den richtigen Stellen mitgrölen können. Nur hin und wieder spielen die Gitarren Off-Beats, was wir aber für diesen Bericht einfach ausblenden und im Kopf lieber noch einmal das Deutschpunk-Solo-Gekniedel hören.
Die schönsten Schuhe der Band hat übrigens der Bassist Henning - sind rot, sieht Mensch aber auf dem Foto nicht.
Union Jack machen Rock‘n‘Roll Punk und langweilen mich damit vom ersten Akkord an. Da hilft auch nicht, dass sie aus Paris kommen, denn ich mag die Stadt.
Schlimmer als Deutschpunk-Kniedel-Solos sind nur Rock‘n‘Roll Punk Kniedel-Solos (oder alle Metal-Solos) - braucht kein Mensch und auch nicht dieses Gehampel dazu.