Cinema Cinema, Octo, 22.05.2018 in Duisburg, Djäzz - Bericht von Zwen
Cinema Cinema, 22.05.2018 in Duisburg
Das Djäzz ist ja eigentlich ein schöner Laden, leider kostet das 0,3l-Heineken mal eben sportliche 4€. Das ist schon sehr happig. KöPi und Becks 0,3l kosten immerhin "nur" 3€. Ist das jetzt normal so? Ich vermisse mein AZ!
Immerhin finden zur ersten Band OCTO doch ein paar mehr Leute den Weg vom Kiosk zum Djäzz. Apropos, in Duisburg darf man jetzt wieder in der Innenstadt saufen! Also, hoch die Tassen!
Aber zurück zu Band; die machen sehr experimentellen Noise. Das merkt man allein schon an der Besetzung, es gibt nämlich ganze zwei Bässe und kein einziges Gesangsmikrofon. Hier wird sich halt einfach auf das Wesentliche konzentriert. Genau wie bei der Bühnenshow, welche der Drummer komplett dominiert, während sich die Bassfraktion doch eher passiv verhält.
Übrigens sind die Lichtverhältnisse ja mal der Albtraum eines jeden Fotografen. Nicht genug, dass die Wand hinter der Bühne jetzt rot ist *bitte Schweigeminute für die alte Tapete einfügen*, nein auch die LEDs tauchen die Bühne noch mal zusätzlich in ein Schmierrot, in welchem die Körper nahezu perfekt mit dem Hintergrund verschmelzen.
Die erste Hälfte des Auftritts denke ich noch, dass mir dieses experimentelle Geschrammel gleich bestimmt eintönig wird, aber nichts da! Am Ende legen Octo noch mal nachdrücklich eine Schaufel drauf. Vor allem der Drummer ballert sich einfach nur abartig einen raus und scheint ganz in seinem Wahnsinn aufzugehen.
Ich beobachte indes, wie die Adern um seine Schlüsselbeine dunkel hervortreten und frage mich ob das so gesund ist. Aus seinen Gesichtsausdrücken heraus kann ich diese Frage aber leider auch nicht beantworten.
Nach einer kleinen Pause geht der Wahnsinn dann nahtlos weiter mit CINEMA CINEMA. Konnten sie mich beim vorherigen Reinhören leider so gar nicht kicken, reißen sie jetzt live doch total ab und im Gegensatz zu Octo, die ja auf einen klimatischen Höhepunkt hingearbeitet haben, ist bei Cinema Cinema von der ersten Sekunde an bereits jedes Gesichtshaar in Wallung.
...und genau wie bei Octo ist auch hier die Musik wieder schwer zu beschreiben. Jazz, Noise, Hardcore und ein klein wenig Stoner. Live knallt dieser Mix einfach total rein!
Eine Gitarre alleine geht klar, wenn man 12 Millionen Effektpedale vor sich stehen hat. Stellenweise erinnert mich das echt ein bisschen an die von mir sehr geschätzten Melt-Banana.
Beim vorletzten Lied reißt dann noch eben eine Saite, was der Sänger nutzt um eine längere Ansage zu machen und darauf hinzuweisen, wie oft man nun schon in Europa getourt hat und wie froh man ist, von diesem Wahnsinnigen im Weißen Haus weg zu sein. Dann geht es auch schon zum großen Finale.
Nachdem sich noch eine weitere Saite verabschiedet, werden zunächst alle anderen Saiten zertrümmert und dann das komplette Instrument ins Publikum gedonnert. Danach gibt es dann noch ein irres Herumgedrücke auf den Effektgeräten.