Chris Tavener, Joel Gardner, 25.09.2018 in Dortmund, Tanz auf Ruinen - Bericht von Fö
Chris Tavener, Joel Gardner, 25.09.2018 in Dortmund
Zwei Künstler aus UK erwarten uns heute. Geht los mit JOEL GARDNER, ein Bürschchen mit Akustikgitarre und Lockenkopf.
Ist aber nicht einfach nur Akustikgitarre, dazu sorgt ein kleines "Tritt-Brett" für den nötigen Takt, und wie seine Finger da so über die Gitarre flirren, das ist schon ein paar Level über dem üblichen Akustikgeplänkel.
Ist aber nicht einfach nur Akustikgitarre, dazu sorgt ein kleines "Tritt-Brett" für den nötigen Takt, und wie seine Finger da so über die Gitarre flirren, das ist schon ein paar Level über dem üblichen Akustikgeplänkel.
So wird immer mal verspielt mit beiden Händen hier und da gezupft und gekloppt, das klingt wirklich alles sehr dicht und einnehmend. Beeindruckende Spielfertigkeit. Singen kann der Herr auch. Und die Musiks, tja, eben weil's nicht einfach nur das übliche 2-Akkorde-Geschrummel ist, wirkt das alles ziemlich abwechslungsreich.
Da kann ich nur voller Begeisterung sagen: Mehr von sowas! Ist, glaube ich, auch das erste Mal dass hier im Laden sogar was abgenommen wird, die beiden Herren haben Mikrofon und ne kleine Box mitgebracht und sogar sowas wie ein Bühnenlicht. Sind schon seit 3 Wochen quer durch Europa unterwegs, da weiß man wohl was man will.
Zum Beispiel wollen sie heute jeder zwei Sets spielen, damit's abwechslungsreicher bleibt. Na, meinetwegen! Also steht anschließend der andere Künstler auf der Bühne: CHRIS TAVENER. Andere Kiste, aber ebenfalls sehr gut. Wobei hier weniger die Gitarrenkünste ins Auge und Ohr stechen, sondern die spitz pointierten Texte.
Wurde auch als "satirical folk singer-songwriter" angekündigt. Nun, kann man so unterschreiben. Wobei das hier keine abgehobene Künstler-Satire war, sondern durchaus bodenständiger, aber kreativer Witz. So von der Sorte dass es einem nichtmal peinlich ist, wenn man darüber lacht. Kann nicht jeder!
Es gibt auch 2-3 Mitsing-Chöre, ansonsten schöne Lieder die, abgesehen von den Texten, auch durch den Gesang überzeugen. Zwischendurch wird sympathisch geplaudert, die Lieder erklärt und das Tourleben beschrieben, ganz klassisch also.
Nach einer kleinen Raucherpause geht's weiter mit JOEL GARDNER. Das zweite Set etwas weniger überraschend, aber nicht minder gut. Erstmalig sehe ich einen Gitarristen, der sich gleich zwei Kapodaster an den Gitarrenhals klemmt. Ob's das gebraucht hat? Ich weiß es nicht, aber klang gut.
Und anschließend wieder CHRIS TAVENER. Das zweite Set hat mich schon weniger mitgerissen, irgendwie waren beim ersten mehr Kracher dabei. Außerdem schalte ich innerlich immer direkt ab, wenn Lieder als "Lovesong" angekündigt werden. So als Ausklang des Abends aber ganz nett.