May The Force Be With You, Shock Out, Meals On Wheels, Left For Autopsy, 06.10.2018 in Lünen, MaJu - Bericht von Zwen
May The Force Be With You, 06.10.2018 in Lünen
Aus der kleinen Tour wird dann eine sechsstündige Reise bei bestem Wetter mit dem Schwerpunkt Dortmund-Ems-Kanal, aber auch viele Abstecher in andere Gegenden.
So, genug sonniges Grün im Ruhrpott gezeigt. Das hier ist übrigens das alte Schiffshebewerk in Henrichenburg. Heute Abend geht es, nachdem ich mir erstmal was gekocht habe, ins MaJu nach Lünen. Da war ich noch nie. Scheint irgendso ein kirchliches Dingen zu sein, zumindest befindet sich das Ganze in den Räumen der Marienkirche. Pray For Punk!
Aber zur Sache: Heute spielen einige Bekannte und eine neue Band, die ich mir heute ebenfalls reintun möchte, aber zunächst mal SHOCK OUT. Die erste Band, die heute Abend mit dem Sound kämpfen muss. Tatsächlich ist das MaJu für Konzerte wohl so ziemlich der Endgegner. Ich habe mal irgendwann vor Jahren in Kamen-Methler Wam! in irgendso einem Jugendkeller gesehen der exakt so aussah wie das MaJu. Der Sound war damals furchtbar und irgendwann wurde einfach ein betrunkener Typ vor die immer wieder wegrutschende Bass-Drum gepflanzt.
Immerhin gibt es heute dagegen einen Teppich, was zunächst auch halbwegs zu funktionieren scheint, oder der Shock Out-Drummer verprügelt sein Schlagzeug einfach nicht so hart.
Wie dem auch sei, hier ist der Sound auch noch in Ordnung und so kommen Riffs und Melodien auch ganz gut rüber. Macht auch durchaus Bock der Auftritt. Nur der Gesang kann sich nicht ganz gegen die Wand aus zwei Gitarren durchsetzen.
Dann gibt es noch ein Cover von "Killing In The Name of", das Schimek von Meals On Wheels singen darf. Der zerbrezelt auch direkt mal mit seinem heute sehr guttural herüberkommenden Organ fast das Mikro. Irgendwer dreht ihn dann aber zum Glück leiser. Von den Instrumenten her kann man sich hier sicher nicht beklagen, aber gesanglich geht das eben nicht mal annähernd in Richtung Zack De La Rocha, auch wenn Schimek ordentlich reinpowert.
Lino meint noch zu mir, dass ich unbedingt ein Foto machen soll, wo Schimek sich an den Sack packt, leider kriege ich das nicht so ganz hin, aber hier ist das immerhin angedeutet.
Als nächstes spielt dann die neue Band von Shock Out-Gitarristen Tobi LEFT FOR AUTOPSY, die machen etwas, was ich jetzt mal grob in die Richtung Nu-Metal/Alternative Rock einsortieren würde. Es gibt eine Menge Shouts aber auch cleane Parts, viel Gefrickel und melodiöse Intros.
Vor den Musikern staut sich eine beachtliche Menge an Tretminen. Auch der Sänger hat ein eigenes Gerät vor sich stehen. Die Shouts kommen an dieser Stelle auch ganz gut rüber, der cleane Gesang geht leider etwas unter und auch so merkt man, dass ziemlich viel in der Band steckt, dies im Soundmatsch heute Abend aber leider an einige Stellen untergeht.
Zum Glück kriegen die einzelnen Instrumente in einigen Songs ziemlich viel Raum, weshalb man dann doch auch mal mitkriegt, dass hier ganz schön einer rausgehauen wird. Hier im Bild leider nur 2/3 des sehr cymbalreichen Schlagzeugs.
Insgesamt ein ganz cooler Auftritt, müsste man sich mal irgendwo ansehen, wo der Sound besser ist und die Bass-Drum nicht andauernd wegrutscht und dann mit zwei Kästen Bier beschwert werden muss. Am besten gefallen haben mir übrigens die letzten beiden Songs.
Wir sind auch schon bei der vorletzten Band: Das ist heute die Allstar-Kapelle MAY THE FORCE BE WITH YOU. Die jagen das Thermostat zunächst mal ein paar Zentimeter nach oben und reißen wie gewohnt ab. Sänger Theo sucht währendessen auf dem Boden verzweifelt nach verbliebener Luft, findet aber natürlich nichts.
Geil, was diese Band immer abzieht. Da bleibt einfach kein Auge trocken und das obwohl ich zu corelastiges Gebolze ja normalerweise nicht so geil finde, aber hier gibts einfach tierisch auf die Zwölf und außerdem den besten Sound des Abends.
Zum krönenden Abschluss wird dann noch mal H2Os "What Happened?" bemüht. Das passt mal wieder wie Arsch auf Eimer und alle singen sich die Kehle wund.
Nun folgen noch 2/3 MEALS ON WHEELS, die heute einfach keinen guten Tag zu haben scheinen. Nicht nur, dass man generell, wenn man in den Trümmern von May The Force spielen muss, einen schweren Stand hat, nein, die Zeitmaschine der Drei ist wohl zudem kaputt. Während also Lino und Schimek nur mit leichtem Jetlag aus den 90ern zum heutigen Abend angereist sind, ist ihr Gitarrist wohl komplett in Raum und Zeit verschwunden. Immerhin verfliegt Schimeks schlechte Laune, nachdem das Nestle-Bräu seinen Darm gelockert hat und so sind gar nicht alle Ansagen gegen den Fö. Eigentlich schade, hatte mich schon so auf "Fieser Rotschopf", statt "Fieser Fettsack" gefreut.
Ansonsten ist es natürlich ohne Bass immer ein bisschen schwierig. Okay, das brauche ich eigentlich nicht zu schreiben. Wird wohl jeder selbst wissen, aber trotzdem. Die Gitarre geht leider auch ziemlich unter Linos Schlagzeug unter. Schimeks Stimme klingt auf der anderen Seite wieder so extrem tief, dass ich damit einfach nicht warm werde. Er klingt...joa...halt wie ein Fieser Fettsack.
Während ich also meine Probleme mit dem Auftritt habe, geht das 90% der Anwesenden ganz anders. Dicker Pogo und viel verspritztes Bier in einem vollen MaJu. Ich halte mich ein wenig im Hintergrund und entdecke, dass hier auch Slushis mit Schuss verkauft werden. Also, nix wie rein damit ins Scheißmaul! Alter Vadda! Der Shot ist Havanna Club und das Mischungsverhältnis ist 50:50. Diese Christen sind doch alles Ketzer! Aber geil, da denke ich dann gar nicht daran, dass die Konsistenz des Slushis doch seeeehr flüssig ist.