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Skin of Tears, Angry Youth Elite, Travels & Trunks, 12.10.2018 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Zwen

Skin of Tears, 12.10.2018 in Schwerte

Zwen: An diesem wunderbaren Freitag sollen die Tränenhäute im Rattenloch zu Schwerte spielen. Das ist doch mal wieder ein hervorragender Anlass, sich hinter das Lichtmischpult zu zwängen und ein bisschen rumzuflackern. Da ich mit dem Auto fahre, kann ich jetzt aber keine lustigen Bahngeschichten erzählen. Sorry!
Peter: Die Übersetzung des Bandnamen ist allerdings nicht "Tränenhäute", sondern soll so viel heißen wie: „um Tränen betrügen“. Sagt zumindest Wikipedia. Die Wermelskirchener waren schon vor einem Jahr (oder waren es zwei?) im Rattenloch auf einer von mir veranstalteten Show und haben sich anscheinend nicht abschrecken lassen, noch ein zweites Mal zu kommen. Diesmal gibts Support aus dem Ruhrgebiet von Angry Youth Elite und den Dortmundern von Travels & Trunks. Ich habe noch einen leichten Kater und dezenten Schlafmangel vom gestrigen Bierschinken eats FZW. Zudem hab ich einen Frühdienst hinter mir, zum Glück hat meine bessere Hälfte bereits das Bandessen für heute Abend vorbeireitet als ich von der Arbeit nach Hause komme, so dass ich mich nur noch schnell mit etwas Pizza stärken und einmal unter der Dusche her renne, bevor ich mich wieder auf den Weg nach Schwerte mache. Aber denkste! Zuvor teilt mir Jenni nämlich noch mit, dass die vegane Fleischwurst nicht vegan sondern nur vegetarisch ist. Katastrophe! Also nochmal schnell in den Supermarkt. Danach noch schnell zu Fö, Bierschinken-Heftchen holen, die ich auf der Show unters Volk bringen will (am Ende vekauften sich sensationelle 2 Stück). Wasn Stress! Fast pünktlich im Rattenloch eingetroffen, muss ich zu meiner Begeisterung feststellen, dass Marvin und Daniel schon so ziemlich alles an Vorarbeit wie zum Beispiel: Getränke zählen, Theke putzen, Abrechnung machen etc., erledigt haben. Was für wunderbare kleine Heinzelmännchen! Schnell treffen dann auch Matze, der mich heute tatkräftig unterstützen wird, Co-Veranstalter Lawi und weitere Helfer ein. Das Rattenloch sieht heute zualledem auch noch tipptopp aus, so dass wir nur noch ein paar Bänke und Stühle an ihren Platz rücken, einmal durchfegen und dann fertig mit den Vorbereitungen sind. Darauf trinken wir erstmal ein Bier!
Zwen: Eigentlich wollten wir heute ja mal ganz früh anfangen, zumindest habe ich Peter so verstanden. Am Ende geht es dann aber doch wie gewohnt um halb neun erst los mit der ersten Band TRAVELS & TRUNKS. Die habe ich letztens mal irgendwann in Recklinghausen gesehen und das war wirklich ein sehr schöner Abend. Hat sich was seitdem geändert? Hmmm...weiß nicht, der Drummer (der ja auch nur als Vertretung da war) sieht anders aus und Julius Haare sind länger, aber ansonsten ist, glaube ich, alles beim alten. Ach ja, neue Platte gibt es heute auch. Die hört auf den Namen "I Get Along" und gibt es als CD und als Vinyl.
Peter: Mein Plan war es auch früh anzufangen, so gegen acht, da die Besucher heute Abend aber nicht wirklich zur Tür herein strömen, warte ich noch den Zug um viertel vor neun ab, um Travel & Trunks möglichst viel Publikum zu gewähren.
Zwen: Ansonsten gibt es gewohnt gefühlvollen Folk-Pop mit Wechselgesang. Entspannte Songs für entspannte Menschen. Also, eigentlich. Ich kann mir nämlich ein Lachen nicht wirklich verkneifen, als ein paar Punks versuchen, auf die Musik einen Blutpogo zu starten und diesen tatsächlich auch einige Zeit durchziehen. Es klirrt und scheppert und Julius schaut verwirrt in den Pool, aber so ist das eben hier.
Peter: Ich finde es sind neben Folk- auch deutliche Country-Einflüsse rauszuhören und wer sagt denn, dass man dazu nicht auch Pogo tanzen kann. Gut wäre jetzt vielleicht ihr Country-Cover von Rancid`s "Radio" gewesen, das wäre sicherlich sehr pogbar. Von der neuen Platte spielen sie dann auch so ziemlich alles. Alte Songs werden heute leider gar nicht geboten. Schade, ich war gespannt wie sich die schon etwas unterschiedlichen Songs der beiden Alben live verbinden lassen. Allgemein finde ich, dass die Band mit diesem Output noch mal ein Stück weit eigenständiger geworden sind, nachdem sie zu Beginn sehr nach GASLIGHT ANTHEM klangen und auf ihrer letzten EP die alten Songs nochmal neu im Country-Gewand präsentierten.
Peter: Was sich mit diesem Auftritt bereits abzeichnet ist, dass der Sound an diesem Abend richtig gut ist und auch bleiben wird. Fisher legt sich heute nämlich so richtig ins Zeug und flitzt andauernd zwischen seinem Mischer-Kabuff und der Bühne hin und her um genaustens abzuchecken ob der Sound genauso gut vor der Bühne, wie hinterm Mischpult ist. Vielleicht haut er aber auch nur so rein, um sich die versprochene Flasche Mexikaner zu verdienen, die später noch zum Einsatz kommen soll. Ansonsten finde ich den Auftritt und die neuen Songs sehr gelungen. Alles ist im Großen und Ganzen stimmig und sie schaffen es eine ruhige und warme Atmosphäre aufzubauen. Im Rahmen eines Punkkonzert vielleicht nicht zu 100% passend. Das merkt auch später Toto von Skin of Tears an und fügt dem hinzu: "passte zwar nicht wirklich ins Konzept, war ja dann aber doch ganz gut!". Ich kann mir ein Schmunzeln wegen dem "aber doch" nicht verkneifen. Konzept hin oder her...
Man sollte halt ab und an mal auch ruhig einen Blick über den berühmten Tellerrand riskieren. "Anheizen" tun sie zwar nicht, eher das Gegenteil (löschen?). Trotzdem hat sich doch Folk und Country schon lange in der Punkszene etabliert und jeder dritte "bekannte" Punkbandsänger hat nebenher noch eine Folk- oder Country-Soloplatte aufgenommen. Warum also nicht auch Folk und Country auf einer Punkshow im Rattenloch? Zum entspannten warm werden beim Rumsitzen und Bier trinken funktioniert es wunderbar!
Peter: Alles in Allem also ein super Auftritt. Nur Julius' Hose find ich  schlimm! Aber vielleicht soll das ja auch so. Fällt mir schwer das objektiv zu beurteilen. Wobei die modische Hochzeit des Punk  auch schon etwas zurück liegt. Vielleicht ist die Hose ja auch total geil und ich hab es nur nicht geblickt.  
Zwen: ANGRY YOUTH ELITE dürften wohl definitiv zu den von mir in letzter Zeit am meisten live geschauten Bands gehören. 
Peter: Nach Travels & Trunks, die heute fast das längste Set von allen Bands spielen, machen sich Angry Youth Elite fix daran, mit ihrem Auftritt zu starten. Laut dem Sänger haben die Bandmitglieder wohl alle Nachwuchs und somit ist an ausschlafen nicht zu denken, das heißt im Umkehrschluss: So früh ins Bett wie möglich! So sieht Punk mit Ende Dreißig aus. Oder so "kann" Punk mit Ende Dreißig aussehen.
Zwen: Hehe, da kannst du dich bald auch dran gewöhnen! Wobei, du schläfst ja eh schon super wenig.
Peter: Ihr Set ziehen sie auch straight durch und bleiben nur knapp über einer halben Stunde. Gespielt wird klassischer 90er Jahre Skate-Punk wie ihn PENNYWISE, MILLENCOLIN, BOUNCING SOULS und Konsorten zu jener Zeit spielten. Letztere werden zum Ende hin noch gecovert. Welchen Song genau, hab ich aber leider vergessen. Die Kiddies freut es auf jeden Fall und bedanken sich erneut mit ein wenig Pogo! Welchen Song die Band dort gecovert hat, erraten sie auf Nachfrage jedoch nicht. Nen Off-Beat-Song gibt es mit "A Rebel Song?" zwischendurch auch mal, hier nun aber von Ska-Punk zu sprechen wäre aber stark übertrieben. Der Song beginnt nach "Kill All The White Man"-Manier als Reggae Stück und switched dann in der Mitte zum Punk.
Peter: . Alle Songs sind mein ich vom noch recht frischen Album "Ready! Set! No!". "No Matter, Who Cares?" mit seinem fetten Basslauf gab's glaub ich auch noch zu hören und dann ruft mich irgendwer zur Theke und ich bin raus. Auf jeden Fall die Satzzeichen-stärkste Band die ich kenne.
Zwen: Da meinst du richtig, bis auf die Zugabe. Das war ein Cover ihrer alten Band. Wie hieß die noch gleich?
Peter: Phoney 14! Das fällt Flocke in einer Pause zwischen zwei Liedern ein, weil er schonmal vor ein paar Jahren ein Konzert mit ebenjener Band veranstaltet hat und brüllt deshalb sofort los: "Ihr seid doch gar nicht Angry Youth Elite, ihr seid Phoney 14!". 
Peter: SKIN OF TEARS. Zum Schluss dürfen die alten Hasen aus Wermelskirchen auf die Bretter im Pool und starten nach Aufwärmübungen im Backstage (süß!) ohne große Umschweife. Gespielt wird einiges von ihrer aktuellen LP aus dem letzten Jahr, die den Namen "Fake My Day" trägt. Außerdem noch einiges von den alten Platten, ich meine unter anderem "Up the Cups" gehört zu haben. Ihr bester Song! Langsam macht sich bei mir aber auch das Bier bemerkbar, so dass meine Erinnerungen an den Auftritt leicht im Nebel des Alkohols verschwinden
Peter: Skin of Tears spielen ebenfalls Skate-Punk, der sich stellenweise nach NOFX anhört und durchweg gute Laune verbreitet. Irgendwann dringt die Nachricht zu uns durch, dass eine bekannte Hooligan / Nazi-Band in Schwerte ein Geheim-Konzert gibt und schon einige Faschos in der Stadt gesehen wurden. Das ist die gute Laune dann erstmal kurz wieder weg! Sänger Toto ruft deshalb zu Vorsicht auf dem Rückweg auf! Schaden kann's nicht!
Peter: Leider hat sich der Raum heute nur mäßig gefüllt. Ungefähr 50 Leute haben sich eingefunden, zu denen sich noch einige Helfer und die Bandmitglieder der Vorbands gesellen. Alles in allem reicht das, um den Raum nicht fies leer erscheinen zu lassen. Ein wenig mehr Publikum hätte die Band dann aber doch verdient gehabt. Dafür tanzen die anwesenden Kiddies heute tapfer und ausdauernd weiter und liegen nicht, wie manchmal, schon um 9 Uhr mit dem Gesicht in ihrer Kotze. Bahnt sich da vielleicht eine ganze neue Generation Punks an? Tanzen wird wieder hip und Koma-Saufen out?
Peter: Irgendwann kurz vor Mitternacht ist dann Schluss. Der Laden leert sich darauf schnell und die meisten Leute machen sich auf zu den Zügen. Während die Bands abbauen, fegen wir nochmal durch, futtern noch einen Teller Nudelsalat und regeln unseren Abflug. Fisher und Lawi übernehmen das sinkende Boot und warten bis die letzten verbliebenen Gäste aufgetrunken und fertig gekickert haben. Bevor wir abhauen, trinken Matze und ich noch mit Skin of Tears und den restlichen Helfern einen Mexikaner als Absacker, der sich für mich und Toto beinah zum "Abkacker" entwickelte, dann schnappe ich mir die Kasse und wanke an Matzes Hand in die Nacht hinaus. Schön wars!
Zwen: Da ich Auto fahre, kann ich mich nach einem Shot Mexikaner zurückziehen und bin insgeheim ziemlich froh. Eigentlich dachte ich nämlich, mein Magen würde nach Donnerstag jetzt so langsam wieder auf Normalbetrieb laufen, aber Pustekuchen, ein Schlückchen vom Mexikaner und er springt hoch und vollführt eine 180°-Drehung. Immerhin bleibt der Alkohol drin.

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