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Matze Rossi, Herr Lehmann, 16.11.2018 in Dortmund, Bibliothek des Dortmunder U - Bericht von der Redaktion

Matze Rossi, 16.11.2018 in Dortmund

Fö: Konzerte im Weitwinkel, der Bibliothek des Dortmunder U, sind ja immer irgendwie etwas besonderes - zumindest, wenn besondere Acts spielen, höhö. So darf heute der wunderbare Matze Rossi vor dieser malerischen und seit Monaten ausverkauften Kulisse spielen. Praktisch für mich ist zudem, dass ich ja nur wenige Fußminuten entfernt wohne. Voll angenehm!
Thomas: Auf jeden Fall der bekannteste Act bisher! Die Weitwinkel-Konzerte liegen bei mir auch immer auf ner gut fußläufigen Route und Getränke gegen Spende sind ja auch nie zu verachten!
Fö: Papa André macht das Vorprogramm. "Ich arbeite ja auch hier, ich hab mich quasi selbst gebookt", verkündet er freudenstrahlend, als er, beziehungsweise sein Alter Ego HERR LEHMANN, in den Abend startet.
Thomas: Hihi, ja so nimmt er allen den Wind aus den Segeln, die meckern wollen á la: War ja klar, dass er als Veranstalter da spielt.
Fö: Er hat doch auch vor 10 Jahren ein Konzert gemacht, als er mit seiner damaligen Band Solange es geht vor Matze gespielt hat. An dieser Stelle möchte ich nochmal auf dieses Foto von Tommy Finke hinweisen!
Fö: Herr Lehmann, das ist so Weichspüler-Herzschmerz-Kopfkino-Songwriter-Pop. Objektiv gesehen vielleicht gar nicht so schlecht, aber ich bin befangen.
Thomas: Ich bin ja eigentlich auch überhaupt kein Singer-Songwriter-Fan, finde mich aber irgendwie immer wieder auf solchen Konzerten wieder. Der Raum ist übrigens bestuhlt - Ich bleibe stehen. Aus Protest.
Fö: Muss zugeben dass mir das heute deutlich besser zusagt als letztens bei Tanz auf Ruinen. Vielleicht sollte er öfter mal total übermüdet auftreten!
Thomas: Dieses Mal erkenne ich auch Songs wieder! Liegt vielleicht daran, dass ich ihn zum zweiten Mal gesehen habe!
Fö: Dann MATZE ROSSI! Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Immer wieder schön! Ein übersympathischer Mensch, traumhafte und bewegende Lieder, voll toll. Da bin ich wirklich so ein kleiner Fanboy.
Thomas: Ich kann auch nix Neues beitragen. Habe ihn auf jeden Fall schon längere Zeit nicht mehr im kleinen Rahmen Live gesehen.
Fö: Wobei heute relativ viel Material gespielt wird, das mir nicht so vertraut ist und sogar ein komplett neues Lied. Ein Album ist wohl in Planung, aber zunächst mal steht ein neues Livealbum an.
Thomas: Ich glaube es war relativ viel vom letzten "Ich fange Feuer" Album  mit dabei. Auf dem Album handelt viel vom Tod, was auch heute zwischendurch immer mal wieder zu richtig schöner Runterzieh-Depressiv-Melancholik meinerseits führt.
Fö: Die Zuschauer lauschen andächtig. In den Weitwinkel dürfen leider nur 40 Leute, schon bei 41 würde das U unweigerlich einstürzen oder alle würden verbrennen oder sowas. Das erklärt das frühe Ausverkauft, aber auch den vielen Platz den die Menschen noch haben. Aber ich bevorzuge nunmal unbestuhlte Konzerte - und boykottiere heute selbstverständlich die Stühle. Entsprechend verhalten auch der Moshpit.
Thomas: Ich mache beim Stuhl-Boykott mit und vertausche in den Applauspausen fleißig Bücher in den Regalen.
Fö: Zu den Songs streut Matze immer mal Persönliches ein, oder Geschichten wie es zu den Liedern kam. Zusätzlich zu den Solo-Songs gibt es auch noch zwei Coverstücke: "We are (not) fucked" von seiner eigenen Band Bad Drugs, sowie "At The End Of A Gun" von Hot Water Music, mit deren Sänger Chuck Ragan er bald touren darf.
Thomas: Die schönste Episode war, als er in einem Atemzug erzählt, dass er seit Jahren mit der Musik finanziell mehr schlecht als recht unterwegs ist und im nächsten Atemzug erwähnt, dass er sich ein Haus gekauft hat. Für Matze aber typisch, erklärt er ganz sympathisch, dass er das Geld nicht hat, dafür aber Schulden bei der Bank.
Thomas: Ich finde dass mensch Matze immer anmerkt, dass da ein "Profi" auf der Bühne steht. Also im Positiven gemeint. Alles passt zusammen und wirkt entspannt, ohne das ein Gefühl der Aufgesetztheit oder Einstudiertheit auftaucht.
Fö: Am Ende noch "Best Friends", ganz traditionell unverstärkt dargeboten - und umringt von stehenden Ovationen. Juhu, endlich kein Sitzkonzert mehr!
Thomas: Ich setze mich auf den Tisch und verfolge alles grinsend.
Fö: Ich glaub', André is ganz zufrieden mit dem Abend. Oder?
Thomas: Hoffentlich gibts nächstes Jahr weiterhin tolle Konzerte im Weitwinkel.

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