Die Wut, Sändäpause, Überflüssig, 09.02.2019 in Gelsenkirchen, Spunk - Bericht von Fisher
Die Wut, Sändäpause & Überflüssig, 09.02.2019 in Herne-West
Im Spunk angekommen, spielt auch der Headliner der Herzen DIE WUT. Dieser Herr im gesetzten Alter checkt direkt die Setlist und versichert uns, dass alle Hits heute gespielt werden.
Höchst professionell wurden von Frontmann Leo Texte, Setliste und sonstiger Krempel auf auf der Bühne platziert.
DIE WUT spielen Deutschpunk mit dem wir uns auf eine Zeitreise in die 80er begeben. 1,2,3,4 Piffpaff an den Drums und maximal drei Akkorde von der Saitenfraktion. Textlich wird fast jede genregemäße Plattitüde bedient. Gegen Bullen, Gegen den Staat, gegen Nazis und so weiteren.
Der Frontmann verkündet den Besuchern im mittlerweile ausverkauften Spunk, dass sie immer noch in Originalbesetzung spielen und demnächst auf große Europatour gehen.
Zu unserem Leidwesen vergessen die Jungs, das Thema Alkoholkonsum zu vertonen. Wir fordern dies dementsprechend ein.
Wie in den 80ern so üblich, darf auch das obligatorische Gitarrensolo nicht fehlen. Dieses endet leider in einer Feedbackorgie.
Das Highlight des Abends ist definitiv das Basssolo. Seb gibt alles und das Publikum liegt ihm zu Füßen.
Wie das bei großen Bands so ist, lassen sich die Wut von einem Norddeutschen Fußballverein sponsorn.
Das Publikum zeigt sich äußerst textsicher und ist von der bombastischen Liveperformance überwältigt.
Nachdem wir einem Meet & Greet mit den Jungs von DIE WUT beiwohnten, versorgen wir uns mit Kaltgetränken. Somit verpassen wir den Auftakt der zweiten Band SÄNDÄPAUSE. Recherchen im Vorfeld ergaben, dass diese Band in einheitlichen Testbildanzügen auftritt. Enttäuschenderweise ist das nicht der Fall und alle Vorfreude ist dahin.
Aus diesem Grunde haben wir vor Ort beschlossen, uns nicht zu den musikalischen Darbietungen der Band zu äußern.
Der hauseigene Lichttechniker richtet einen Scheinwerfer direkt ins Publikum, um das Fotografieren des Frontmanns zu erschweren.
Als ich mich als Investigativjournalist von Bierschinken zu erkennen gebe, ändert er dies und entgeht dem Vorwurf der Zensur.
Der Headliner des Abends sind ÜBERFLÜSSIG, die bekannt durch Funk und Fernsehen sind. Zu ihren Referenzen zählen Auftritte im RTL-Format "Unter Uns" und in diversen Fernsehshows.
Frontmann Joschua ist ein echter Medienprofi. Deshalb verzichtet er auf das übliche Backdrop seiner Band und präsentiert gleich deren Merchandise. Diese Marketingstrategie ist unseres Erachtens ein wenig perfide. Nach der Show werden wir eines Besseren belehrt. Denn ca. 1000 Teenies belagern den Tourbus, um eines der auf 199 Stück limitierten T-Shirts zu ergattern.
ÜBERFLÜSSIG hat in der Raucherecke ein Vögelchen gezwitschert
("Ey, die sind von Bierschinken und bestechlich!"), dass wir Pressevertreter sind, weshalb sie uns eine Runde Gerstensprudel ordern.
("Ey, die sind von Bierschinken und bestechlich!"), dass wir Pressevertreter sind, weshalb sie uns eine Runde Gerstensprudel ordern.
Musikalisch wird uns der von ÜBERFLÜSSIG eigens erfundene TrashPop-Punkrock um die Ohren gehauen. Mit ihrem imaginären Bassisten kreiert das Trio einen druckvollen und treibenden Sound.
Der Sound der Band wird natürlich von ihrem, extra aus Wanne-Eickel eingeflogenen, Livemischer veredelt. Unter Einsatz modernster Technik. zaubert er einen Sound, den die Welt noch nicht erlebt hat.
ÜBERFLÜSSIG haben, wie auf diesem Bild gut zu erkennen, ihren eigenen Lichttechniker mitgebracht. Dieser macht wirklich einen hervorragenden Job.
Zu guten Schluss fordern wir als Zugabe den Überhit "Chaostage 96" der Band, welcher noch einiger interner Absprachen bedarf.
ÜBERFLÜSSIG ziehen heute alle Register und holen zusätzlich einen imaginären Drummer auf die Bühne, sodass der eigentliche Drummer den Kontakt zum Publikum pflegen kann.
Auch die beste Show hat nun ein Ende und ÜBERFLÜSSIG applaudiert dem Publikum im mehr als ausverkauften Spunk. Unser Dank gilt Veranstalter Tobi, der dieses großartige Line Up zusammengestellt hat.
Trotz angeblichem Ausverkauf landen wir zu späterer Stunde noch in Bochum inner Trompete. Erschreckender Weise waren F*CKING ANGRY schon fertig (hier nicht im Bild). Es spielen MÜLHEIM ASOZIAL, die Bands wie DIE WUT, grade noch im Original gesehen, durch den studentisch-veganisierten Fleischwolf drehen.