Ska im Westend: Go Monkeys, Killo Killo Banda, 30.05.2019 in Dortmund, Westpark - Bericht von der Redaktion
Ska im Westend, 30.05.2019 in Dortmund
Von den bekannten Gesichtern ist aber zunächst wenig zu sehen. Stattdessen gibt es Off-Beats von GO MONKEYS. Diese scheinen keine eigenen Songs (oder zumindest nur sehr wenige zu haben), weshalb sie alte Songs noch mal aufdudeln müssen.
Das Ganze ist so beliebig und langweilig, dass es vermutlich für Betrunkene genau die richtige Musik ist, um sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen, sondern bierselig einzuschlummern.
So kritisch wie Zwen bin ich dann doch nicht. Ja, vermutlich hätten auch noch zehn weitere Bands diese zeitlosen Ska-Klassiker rausballern können. Musikalisch ist das kein Picasso, das war Old-School Ska nie. Aber 1. war ich froh, mal wieder zeitlose Ska-Klassiker zu hören und 2. müssen die Veranstalter ja auch was für die Masse bieten (ok, das hört sich doch schrecklich an). Immerhin spielten auch noch ein paar andere Bands. Für den Standard-Dortmunder ist Ska schon alternative Subkultur genug. Bei den Leuten kam es auch ganz gut an.
Kein Ding. Generell habe ich an dem Tag ziemlich viel Bier verschenkt. Es lohnt sich also, mit mir befreundet zu sein. Immerhin ist der Westpark bereits gut gefüllt und endlich finden wir auch Fö und Schuldenberg. Von der Bühne her dudelt gerade "Message To Rudy". Immerhin hat ein Bekannter des Herrn Büchse heute beim Gewinnspiel einer in Dortmund bekannten und das Westpark-Fest streng subventionierenden Biermarke einen Bollerwagen inkl. Inhalt gewonnen. Da besagter Bekannter aber gerade irgendwo anders ist, hat sich Büchse natürlich, großherzig wie er nunmal ist, bereit erklärt, besagten Bollerwagen für heute zu übernehmen. Dementsprechend sage ich auch nicht nein, als mir eine Pils-Schorle angeboten wird.
Währenddessen versuchen wir einen neuen Schreiberling anzuwerben. Da ich schon länger sage, dass Tiere einfach billiger als Menschen sind, lässt sich heute auch endlich Fö überzeugen. So drücken wir einem Vierbeiner, der von der Musik sogar noch weniger begeistert ist als wir, meine Kamera in die Pfote, wobei dieses Foto entsteht. Bei den abschließenden Vertragsverhandlungen machen wir jedoch einen entscheidenden Fehler. So hielt der Chef es für eine gute Idee als Krönung ein Leckerli in die Papiere zu legen. Was sicherlich gut gemeint war, erweist sich als fataler Fehler. Der Vertrag wird nämlich umgehend zerrissen und verspeist und so endet unsere Kooperation genauso schnell wieder, wie sie begonnen hat. Tja, auch Medienprofis wie wir lernen wohl immer mal wieder noch was dazu.
Als nächstes spielen KILLO KILLO BANDA aus Novi Sad. Die wollte ich mir unbedingt anschauen, weil wegen Exotenbonus. Vom Reinhören her fand ich die Musik furchtbar, live ist das zwar auch nicht so wirklich meins, aber immerhin halbwegs hörbar. Es ist halt Ska. Nicht dieser pseudo-lustige Kirmesska, sondern langsamer 2-Tone. Unsere Gruppe verfällt in kollektives Gähnen oder begegnet der Truppe auf der Bühne durch gekonntes Ignorieren. Außerdem kommt der Sänger so lustlos daher...
Wir brauchen jetzt jedenfalls entweder ganz schnell Koffein-Tabletten oder wir müssen uns aus dem Staub machen. Da das Besorgen ersterer schwer fällt, entschließen wir uns den Rückzug anzutreten. Außerdem macht sich ein leichter Hunger bemerkbar. Da wir außerdem Sorge haben, hier in der Schlange zu den Fressbuden einzuschlafen, holen wir uns doch lieber in der Innenstadt was. Zum Glück kennt Schuldenberg eine gute Pizzeria.
Puh Zwen. Was los? Ska wohl echt nicht deins. Aber um ehrlich zu sein haben die mich auch nicht weggeblasen. 2-Tone find ich ne zeitlang ganz ok, stehe aber dann doch lieber auf Ska-Punk oder n bisschen Abwechslung. Mit gefielen vor ein paar Jahren Buster Shuffle sehr gut (auch heute noch trotz unsympathischen Sängers). Das nächste mal erwarte ich Madness oder die Mighty Mighty Bosstones! Natürlich für umsonst, finanziert von meinen üppigen Steuergeldern.
Haha! Hilft also nur grillen und saufen. Ich blieb mit Freunden bis Mitternacht, schaute mir noch eine weitere Band an, an die ich mich nicht mehr erinnern kann außer dass sie ganz cool war. Bin aber auch leicht zu beeindrucken nach ein paar Bierchen. Hirsch-Q hab ich mir dann gespart, weil ich Volldepp den Brückentag nicht frei hatte und mit mittelschwerem Kater am nächsten Tag ins Büro durfte. Das alles habe ich besagter offensiv beworbener lokaler Biermarke zu verdanken, die mich diesmal quasi gratis abfüllte. Glasverbot wurde diesmal etwas härter durchgesetzt, aber immer noch nicht super konsequent.
Zurück zum Westpark trauen wir uns nicht, denn nur, weil man dem Getute ein Mal entkommen ist, ohne in einen komatösen Zustand zu fallen, schafft man es nicht unbedingt ein zweites Mal. Stattdessen geht es zu kiki und Schlossi, wo wir uns noch zwei höchst intellektuelle Filme reinbrezeln.
Ach ja, eigentlich ist das Westpark-Fest eine schöne, familiäre Veranstaltung, was der Pedro und seine Leute auch immer toll organisieren. Entspannte Atmosphäre, gut was los und das alles für umsonst. Nächstes Mal aber bitte, bitte nicht wieder nur Ska-Bands, ok?
Naja, Ska im Westend ist halt am Donnerstag. Und finde ich auch ok. War an den anderen Tagen auch kurz da und da liefe andere Musik und auch noch so banaler anderer Kultur-Kitsch. Das Fest ist gut so. Die fette Punk-Breitseite kann man sich aber woanders holen. Für mich ist das grillen und feiern mit Freunden, dazu n bisschen Ska. Passt schon, hätte auch Harald Junke gefallen. Die Pizzeria ist echt gut. Es gibt hier sogar eine klassisch italienische Pommes-Pizza mit gaaaanz viel Ketchup und Mayo und sogar ein ganz kleines bisschen Salat. Geil!