Scumbag Millionaire, Black Vulpine, 19.07.2019 in Dortmund, FZW - Bericht von flatterbuchse
Scumbag Millionaire, 19.07.2019 in Dortmund
Beeindruckenderweise hat diese Band nicht nur zwei singende Frauen, was für das Stonergenre generell ungewöhnlich ist, ...
...sondern auch einen singenden Drummer! Keine Schnörkel, nix überfrachtet. Sehr gut arrangierte Musik!
Die Coolness, mit der die Band ihre Riffs über die Songs verteilt, gab dem ganzen einen sehr kräftigen Stoner-Anstrich.
Die Gesänge waren niemals off - keine Reibung von leiernden Stimmen oder Unsicherheiten. Mehr noch: die Harmonien der Stimmen schafften es bei mir oft, eine Art "Sog" zu erzeugen, der mich als Hörer ganz hinein in die Stimmung einzelner Songs holte.
Dieses Foto möchte ich nutzen, um darauf hinzuweisen, dass das vertikale Halten des Handys während Aufnahmen dafür sorgt, dass man größtenteils Decke und Boden fotografiert.
Da war auch immer wieder mal ein wenig headbanging möglich! Musik und Show: 8/10, Publikumsbeteiligung: 4/10. Buuuh!
So! Und nun wurds Zeit für die Headliner! Nicht nur in Sachen Kleidung präsentierten sich die Schweden von Beginn an stilsicher.
Als Vertreter der "Scandirock"-Szene gesellt sich die raue Stimme des Sängers zu Groupshouts und schnellen Punkbeats sowie kniffeligen Gitarrenriffs.
Die Soli dieses Herrn waren so dermaßen on point - obwohl ich mir vorstellen könnte, dass er der am wenigsten nüchterne Musiker an diesem Abend war. Insgesamt war der Gitarrensound schön dirty!
Aus der Nähe konnte ich ausmachen, dass auf dem Schlagzeug mindestens drei mal der eigene Aufkleber klebt. Ballsy.
In diesem Moment wurde deutlich, dass die Jungs schon deutlich größere Hallen bespielt haben. Unbeeindruckt von der mäßig ausfallenden Bewegung des Publikums rockten sie mit ganzem Körpereinsatz jeden Tropfen Männerschweiß aus ihren Fingern und verlangten dann schließlich nicht nur mir ein paar Tanzschritte ab.
Nicht zu vergessen: Ein Keyboarder war auch am Start. Optisch wie auch akustisch kam er leider nur stellenweise zur Geltung.
Denn getragen wird diese Musik vor allem von den Gitarren, dem pulsierenden Rhythmusinstrumenten und natürlich der Stimme des Sängers. Aber das gehört zum Genre wohl dazu! Mich hat das Ganze an einen Mix von Motörhead, Turbonegro, Pennywise und Bad Religion erinnert. Punkelemente mischten sich mit groovigen Roadtrip-Vibes und machten mir Bock, mit einem V8 über heiße Highways zu brettern. Aber da ich wohl nie einen V8 besitzen werde, wird das wohl nur eine Assoziation bleiben...