Punk Rock Holiday: Pennywise, Masked Intruder, Not On Tour, Teenage Bottlerocket, Less Than Jake, Frank Turner, Good Riddance, Useless ID, Sick of it all, Buster Shuffle, PUP, Ignite, Iron Reagan, Pears, Straightline, CF98, Booze & Glory, The Ferminants, Exploding Head Syndrome, Blowfuse, Drunktank, One Step Away, Goodbye Blue Monday, Fakofbolan, Templeton Pek, Golliwog, 05.-09.08.2019 in Tolmin, Slowenien, - Bericht von der Redaktion
Punk Rock Holiday, 05.-09.08.2019 in Tolmin, Slowenien
Ich falle erst Montag nacht ein, dafür ist aber dank Voraustrupp mein Zelt schon aufgebaut und auch der Platz ist super. Vielen Dank nochmal dafür! Noch ein paar Bierchen gekippt und dann gehts pennen ins gemachte Nest. Mit nur einem Jahr Verspätung geht es nach Slowenien, nachdem es 2018 nicht geklappt hat. Macht aber nichts, auch dieses Jahr ist Slowenien ein Reisetraum und das Punk Rock Holiday ein wunderschönes, entspanntes Festival im Naturschutzgebiet.
Toll am Punk Rock Holiday ist, dass schon die Anreise wahnsinnig schön ist. Egal, wo man sich in Slowenien befindet, überall sieht man Wälder, Berge, Flüsse und kaum Menschen.
Obwohl das Festival offiziell erst Dienstag beginnt, ist der Zeltplatz ab Samstag geöffnet. Also packen wir Samstag früh unseren Kram in Izola zusammen - wir haben genug vom Meer, uns zieht es in die Berge und somit nach Tolmin. Wir waren so clever und reisten bereits so früh wie möglich an. Das Festival beginnt erst am Dienstag, aber am Montag spielen die ersten Bands vorab und ab Samstag ist der Zeltplatz geöffnet. Der Vorteil: Man kann sich das Sahnestück auf der Zeltwiese aussuchen und hat noch ein bisschen seine Ruhe.
Sehr schön an der frühen Anreise ist, dass man sich in aller Ruhe das Festivalgelände angucken kann. Anders als bei anderen Festivals ist hier alles jederzeit offen und niemanden stört es, wenn man noch während des Aufbaus vor der Main Stage rumläuft. Nix mit Infield öffnet erst zur ersten Band oder so ein Quatsch. Auch sonst geht es auf dem PRH unglaublich entspannt zu. Liegt vielleicht aber auch daran, dass Kiffen in Slowenien anscheinend legal ist.
Sonntag. Das Festival hat noch nicht begonnen und es ist bereits klar, dass Musik überbewertet wird. Floaties sind der heiße Scheiß.
Montag ist nur die "Warm Up"-Show, was heißt, dass keine Konzerte am Strand sind, aber sieben Bands auf der Hauptbühne spielen. Die ersten zwei verpassen wir, sind aber rechtzeitig für GOLLIWOG da. Sie machen melodischen Hardcore bis Skatepunk mit einer Frontfrau. Es ist die erste slowenische Band, die ich sehe, und ich befürchte, ich habe slowenischen Punk zu lange ignoriert.
Werden als Punk Rock angekündigt, der Teil mit dem Punk ist aber gelogen. Ich hol mir gelangweilt noch einen Wein. Der kostet hier 2,00€ und ist damit eher preiswert.
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis aller Getränke hier. Ein 0,4er-Bier kostet immerhin stolze 4 €. TEMPLETON PEK muss man sich aber nicht lange geben. Laaangweilig.
Die scheinen hier was Großes zu sein, das Publikum freut sich und singt mit. Und zündet Bengalos, wahrscheinlich bei einem Fußballlied. Musikalisch erinnern sie mich an Los Fastidios. Ich finde die Band also super. Etwas mehr Stimmung machen FAKOFBOLAN aus Kroatien. Musikalisch nicht unbedingt meins, aber immerhin haben die einen gewissen Heimvorteil und viele Fans mitgebracht.
Danach spielen die großartigen NOT ON TOUR. Die sind wie immer super. Tolle Musik, tolle Sängerin, begeistertes Publikum.
Melonenball ist hier eine große Sache, ein Teil der Besucher tragen eigene Melonball-Shirts. Die sind aber hässlich, daher haben wir sie nicht fotografiert - Bierschinken hat ja auch einen modisch-ästhetischen Auftrag.
Die Shirts schreiben 'Melonball' im 'Metallica'-Schriftzug. Ne, echt nicht schön. Dienstag. Das Festival hat offiziell begonnen und wir sind akklimatisiert. Hier gönnen wir uns unseren ersten Melonball. Nächstes Jahr müssen wir unser Floatie Game aber noch verbessern. Mit unserer Luftmatratze machen wir hier wenig Eindruck.
Die erste Band am Dienstag ist GOODBYE BLUE MONDAY aus Edinburgh. Sie spielen am Fluss und so kann man vom Wasser zur Bühne wechseln und zurück. Bin sofort Fan der Beach Stage und des Festivalaufbaus. Goodbye Blue Monday machen Pop-Punk, was perfekt zum Cocktail und den ca. 30 Grad passt.
Die Temperaturen erklären auch, warum die Band ihre Shirts auszieht. Im Publikum tragen eh 50% nur Badekleidung.
Überzeugt mich weder musikalisch noch optisch, ich geh zurück zu meiner Luftmatratze. Vom Wasser aus höre ich dann auch ONE STEP AWAY aus Kroatien, sie machen Skatepunk und sind einen gute Hintergrundmusik.
One Step Away war dann glaube die erste Band, die ich gesehen habe, lief gut rein
Das sind nicht Drunktank. Das sind TBA aus Rumänien. Und ja, die heißen wirklich so. Die spielen Hardcore, was auf Platte ganz brauchbar klingt, mich am Strand aber hoffnungslos überfordert. Lieber noch einen Sekt schnabulieren und in den Schatten legen.
Wer bei einem Festival noch die Bandreihenfolge korrekt aufzählen kann, hat Festivals nie geliebt! Weiter geht es mit DRUNKTANK. Machen Skatepunk mit Metall-Gitarrenläufen. Und der Sänger hat nen Schnubbi. Überhaupt laufen hier sehr viele Kerle mit Schnurrbart rum, obwohl sie nicht aus'm Pott kommen.
Drunktank aus den Niederlanden klingen von Platte ein bisschen wie die Skatepunk-Version von Manowar. Oder zumindest wie der Versuch, so etwas zu machen. Live wirken sie eher ein bisschen wie Nerds und Big Bang Theory-Fans. Es ist für ein Bier erträglich, aber dann ist wieder Zeit für das Holiday-Game. Ab an den Strand oder auf das nächste Floatie.
Drunktank sind ca. 30jährige Niederländer, die Musik wie 45jährige Amis machen. Muss man sich nicht anhören. Das sind DRUNKTANK und eigentlich haben sie bereits vor One Step Away und TBA gespielt. Es ist sehr heiß hier und es fällt wirklich schwer, den Überblick zu behalten.
Die lokale Berühmtheit hier ist ein Mann im Rollstuhl,er ist auf den Plakaten abgedruckt und kann mit seinem Rollstuhl auch Rampe fahren. Und im Wasser floaten.
ANTS! aus Österreich. Könnten gut gewesen sein, könnten auch schlecht gewesen sein. Man weiß es nicht.
Musikalisch so ein Indie-Ami-Skaterpunk. Ist okay.
Für mich persönlich rückblickend ein Highlight des Festivals. Habe sie zwar verpasst, aber die Alben gefallen mir gut. BLOWFUSE aus Spanien, bezeichnen sich selber als Skater. Auf der Festival-Rampe wurden sie aber nicht gesehen.
Ich hatte die äußerst dumme Idee, mir eine Platte von Not On Tour zu kaufen. Sie wird mein treuer Begleiter, da ich sie tagsüber nicht im heißen Zelt lassen kann. Die nächsten Tage versuche ich sie aus der Sonne fernzuhalten und sie nicht zu zerbrechen.
Ich habe mich sehr geärgert, dass ich Not On Tour verpasst habe am Montag, weil ich schlicht noch nicht da war. Von dem Akustikset wusste ich gar nichts, und jetzt ärgere ich mich noch mehr.
Die Platte ist übrigens immer noch verschlossen und wird wahrscheinlich nie abgespielt werden.
Ich fand Useless ID ziemlich brauchbar. Könnte aber auch daran liegen, dass es gefühlt eine der wenigen Bands auf diesem Festival ist, die man nicht schon in den 90ern rauf und runter gehört hat.
Schrödingers Platte - gleichzeitig lebendig und tot. Später an der Mainstage dann USELESS ID, was schon die zweite israelische Band hier ist. Sie klingen wie eine typische Fat Wreck-Band. Also etwas langweilig. Im Anschluss spielen aber noch mal NOT ON TOUR, diesmal ein kleines Akustikset an einem Sockenstand. Leider hat wieder keiner davon Fotos gemacht.
Useless ID gucke ich mir eigentlich gerne an. Heute auf der großen Bühne finde ich die ehrlich gesagt einfach nur ziemlich lahm, sorry aber das war langweilig.
Weiter mit GOOD RIDDANCE. Auch melodischer Hardcore, wie recht viele Bands hier. Das Set klingt wie ein einzelnes, langes Lied. He-Do behauptet allerdings, es seien unterschiedliche Stücke. Mir ist es egal, ich hol mir einen Melonball.
Die haben mir auch gut gefallen. Ich habe zwar keine Ahnung, welche Songs alt oder neu sind, aber ich mag den Druck, den sie machen. Melonball ist gut, Good Riddance sind besser. Ich bin ja kleiner Fanboy und sehe die Truppe jetzt schon das dritte Mal dieses Jahr. Für mich ein gutes Set, Spielfreude vorhanden. Auch die Lieder vom neuem Album fügen sich gut ein und kommen auch gut an. Trotzdem, auf der großen Bühne kommt das einfach nicht so, schon zweimal besser gesehen dieses Jahr.
Live ist es ehrlich gesagt noch wesentlich langweiliger, als Nats Beschreibung klingt. Danach FRANK TURNER, er spielt ein tolles Set. Musikalisch würde ich es als Gute-Laune-Akustik-Folk-Punk beschreiben. Das liest sich schrecklich, klingt live aber richtig gut
Was stimmt denn bei euch nicht? Mir ist die Show zu groß aufgezogen und eher an richtig großen Hallen ausgerichtet. Auf der relativ kleinen Festivalbühne wirkt das erst recht aufgesetzt. Wie immer habe ich eigentlich keinen Bock auf Frank Turner. Aber wie immer finde ich es super und unterhaltsam, wenn ich es mir dann doch ansehe, weil ich nicht rechtzeitig weggegangen bin. Der Typ ist einfach ein sehr guter Entertainer der sympathisch rüber kommt.
Danach noch EXPLODING HEAD SYNDROME - die machen Geballer und ich geh zurück ins Wasser, meine Luftmatratze vermisst mich bestimmt schon
Niemand kann so professionell gleichzeitig floaten und dabei Bandrezensionen vordenken wie die Nat. Ich bin im Nachhinein sehr beeindruckt und schäme mich ein wenig, dass ich währenddessen dachte, sie sei schlicht faul und betrunken.
Multitasking, Baby! Mittwoch! Bergfest! Langsam wird es anstrengend. Aber egal, um 12.00h starten THE FERMINANTS aus Slowenien. Also Badesachen an, runter zum Wasser und zur Beach Stage. Wieder Zeit für Skatepunk. Band ist ganz gut, müsste aber die Balladenteile aus ihren Stücken streichen.
Der Campingplatz wird übrigens von Schalke-Fans betrieben. Deren WLANs haben Namen wie Schalke Camp und Schalke Bar. Viel mehr bekommen wir auch von der Beach Stage nicht mit. Unsere Kleidung ist dreckig und so verlassen wir das Festival für 3 Stunden, um beim zwei Kilometer entfernten Campingplatz die Waschmaschine zu nutzen. Nächstes Mal werden dort auch die Duschen geentert.
Hätte ich die nicht vorher schon gekannt, hätte ich wahrscheinlich gedacht, die spielen immer nur unplugged. Das hat richtig gut gepasst. Umso enttäuschender war dann das eigentliche Set am Tag darauf. Das war vergleichsweise lahm. Allerdings haben sie unplugged aber auch nur die Hits gespielt. Wir kommen rechtzeitig zurück, um das Akustikset von BOOZE & GLORY zu hören. Was viel besser ist als der normale Auftritt, den sie morgen spielen. Abgesehen von den Ansagen, die sind zum Fremdschämen ("you know, we are bad guys, we got tattoos..bla blub").
Sie spielen so früh, dass es noch recht leer vor der Bühne ist und alle tanzen.
Wie bei Frank Turner ist die Band von Platte langweilig, aber macht live um so mehr Spaß. BUSTER SHUFFLE diesmal ohne Sängerin, aber mit gewohnt gutem Programm und toller Stimmung.
Klingt alles ein bisschen ähnlich, aber es macht Spaß denen zuzugucken. Das Rumgehampel von dem Bullen ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber anscheinend ist der fest in der Band. Vielleicht ist er eigentlich deren Fahrer und/oder Mercher und hat das Sonderrecht, mit auf die Bühne zu dürfen.
Früher am Strand sind schon vier Leute mit bunten Hasskappen aufgefallen, nachdem nun MASKED INTRUDER auf der Bühen stehen, ergibt das Sinn. Meine liebste Fat Wreck-Band, sehr melodisch, sehr Amipunk und mit eigenem Cop.
Bei ihnen gibt mein Kameraakku endgültig auf, ein Ladegerät habe ich natürlich nicht dabei.
Ich steige tatsächlich erst bei Pennywise in den Konzerttag ein. Zwar schon tausendmal gesehen, aber ich mag die Musik, Auftritt macht auch soweit Bock, wenn auch ohne besondere Höhepunkte. solide mit + würde ich sagen. Danach PENNYWISE.
Gefühlt war ich schon auf x Festivals, auf denen Sick Of It All gespielt haben, aber bewusst gesehen habe ich sie noch nie. Wahrscheinlich war ich immer schon pennen, so auch an diesem Abend. Ehrlich Leute, wie macht ihr das, wenn es morgens um 8h schon unerträglich warm im Zelt ist und man einfach aufstehen muss, dann diverse Biere und Melonballs schnabbulieren und dann um die Uhrzeit noch fit sein? SICK OF IT ALL sind dann eigentlich wie immer. Und das heißt verdammt gut! Ich habe wirklich einfach noch kein Konzert gesehen, das nicht mitreißend war und auch heute ändert sich an der Serie nichts.
Jau, macht auch Laune soweit, die haben ja ihre Hits und es ist ordentlich Bewegung auf der Bühne. Danach dann LESS THAN JAKE. Wer davon Fotos sehen will, muss sich durch den Facebook-Account vom PRH klicken. Die Band passt perfekt mit ihrem US-Skatepunk zu diesem Festival.
Donnerstag. Der Konzerttag beginnt mit CF98 aus Polen, die mich positiv überraschen. Ein oder zwei Tage zuvor haben sie noch ein Akustikset gespielt, das ich eher so mittel fand. Mit Stromanschluss machen sie sehr soliden und flüssigen Punk Rock mit Sängerin. Gute Sach das.
Leider kein Bild von der Entdeckung des Festivals: Please welcome STRAIGHTLINE! Man was war das ne Wucht. Skatepunk mit so viel Metal/Trashmetal Anleihen drin, dass es einem ganz wunderbar die Ohren freibläst. Technisch auf unglaublich hohem Niveau gepaart mit großer Spielfreude. Auschecken Leute!
Metal Punk ist mir nach diesem ganzen Poppunk und der Sonne hier zu stressig. IRON REAGAN habe ich zuvor noch nie live gesehen und ehrlich gesagt hatte ich vom musikalischen Schaffen auch nur so eine Ahnung. Aber mich hat der Auftritt total überzeugt, super Live Band, die Metal Punks zaubern da ein wunderbares Crossover-Paket auf die Bretter. Ich bin begeistert, werde mich wohl ab jetzt mal mit der Band beschäftigen.
Da fällt mir eine Anekdote ein: Ignite habe etwa 1995 auf der Rheinkultur in Bonn gesehen. Da haben sie irgendwann mittags gespielt, niemand kannte sie und es war entsprechend leer vor der Bühne. Trotzdem ist es bis heute einer der besten Festival-Auftritte, die ich je gesehen habe. Und damit will ich nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich auch an diesem Abend in Slowenien bereits geschlafen habe.
Danach dann noch NOFX. Aber auch dieser Tag fordert seinen Tribut und ich gehe zum Zelt, statt zur Bühne zurück. IGNITE ja erst noch am Rodeo gesehen. Da fand ich die mal überdurchschnittliche gut, heute dann eher nur so Durchschnitt. Reicht aber, dass ich Melonballseelig die Hits mitgröle.
Freitag. Wir sehen kaum noch Bands, weil wir nach über einer Woche im Zelt einfach nur noch durchhängen und komplett übermüdet sind. Irgendwann sind wir aber in den Auftritt von PEARS gestolpert. Kannte ich vorher nicht, scheinen aber eine große Nummer zu sein, was ich nicht ganz verstehe. Ist mir am letzten Abend viel zu hektisch und der Sänger hüpft wie verrückt über die Bühne und wirkt sehr leidend, was mir viel zu anstrengend ist.
Danach PUP. Klingen für mich nach britischem Punkrock, sind aber wohl Kanadier. Sind viel entspannter als Pears, reißen mich aber nicht so richtig mit.
TEENAGE BOTTLEROCKET, das sind die mit "They call me Steve". Nachdem ich die letzten Tage immer wieder Skatepunk hörte, kann ich mich für noch eine Skatepunkband nicht mehr begeistern.
Ich habe den kompletten Freitag Abend verpennt, so ärgerlich! Vor allem Propagandhi waren wohl in der Tat sehr gut. Da der Alkohol auch langsam nicht mehr schmeckt, ist ist es Zeit fürs Bett, da verpasse ich nur PROPAGANDHI. Die waren wohl ganz gut.