25 Jahre JKZ Basta!: Kaltfront, Mona Reloaded, Moleskin, Systemo, La Cuneta Son Machin, 09.-10.08.2019 in Görlitz, Basta - Bericht von verSemmelt
25 Jahre JKZ Basta!, 09.-10.08.2019 in Görlitz
Für supergünstige 5€ Eintritt und 2€ fürs Pilsner Urquell begannen nach 2 Bierlängen SYSTEMO. Es wurde mit Partypunk aus Berlin beschrieben. Für mich war das zu Beginn des Abends irgendwie nix und ich hatte nach 15 Minuten genug. Anscheinend gipfelte es noch in einem Medley der KASSIERER.
MOLESKIN aus Polen wurde als Groovecore bezeichnet. Stimmt wahrscheinlich auch... Es knallte recht straighter Hardcore aus den Boxen mit irgendwelchen technischen Gefrickel, welches aber hier live nur leicht im Hintergrund zu vernehmen war.
Das Basta dürfte übrigens der östlichste unkommerzielle Veranstaltungsort sein...200 Meter zu Fuß und man steht in Polen...
Unten Konzertraum, daneben Treppe zum Barraum. Irgendwann gabs mal Auflagen ,eine Art Klimaanlage einzubauen, was fast die Existenz gefährdete...ich bin in einem Alter angekommen wo ich so etwas tatsächlich zu schätzen weiß.
Ich mag aber die neueren Sachen. Das Remake von "This Is A Happy Generation" wäre jetzt einfach mal mein Anspieltipp von der letzten Scheibe.
Ganz zum Abschluss vorzog sich der Sänger und es gab noch eine Zugabe von der Vorgängerband "PARANOIA" in Form von "Kidpunx (verpisst euch)"...
Tja...vor der Bühne tat sich gar nix mehr und der Aftershow-DJ startete. Grund: Die weißrussischen SHARP-Skins von MISTER X waren nicht mehr imstande zu spielen aufgrund Alkohols...irgendwie war ich aber auch selbst komplett durch.
Am kommenden Tag ging's schräg gegenüber für lau mit allerlei Kram weiter. 2 Rapper, 2 Liedermacher, KONRAD KÜCHENMEISTER...
Irgendwie mogelte sich MONA RELOADED aus Bernau ins Programm, wegen denen ich mir ausschließlich noch einmal auf den Weg nach Görlitz machte.
die Hölle ist los...das ganze Görlitzer Klientel schien geballt nach Torgau zum letzten Endless-Summer gefahren zu sein.
Trotzalledem gefiel mir der Auftritt; schöne Ansagen und im zweiten Teil des Sets versteckten sich auch durchaus ein paar kleine Hits.
Anschließend ganz schnell zu einem lokalen Highlight, wo selbst unter den Veranstaltern mittlerweile absolute Geheimhaltungsstufe zu den Bands gewahrt wird. Im 23sten Jahr der Veranstaltung gab es in einer Klitsche im ostsächsischen Raum neben immer sehr schönem Flair die JINDRICH STAIDEL COMBO aus Dresden zu sehen, die ich als böhmische Satire-Polka bezeichnen würde. Leider waren die Witze irgendwie nur schwer zu verstehen... Schon mal gesehen...daher egal...
Danach LA CUNETA SON MACHIN aus Nicaragua! Wer über den Tellerrand schauen kann, sollte die sich auf der Europatour noch geben. Das Genre dürfte nach Recherche Cumbia sein mit allerlei Einflüssen. Das war super abwechslungsreich. Mal war es schräger Hip-Hop, dann karibische Klänge, Surf war dabei, rockige Elemente...und dazu immer irgendwie ein hypnotisch wirkendes E-Xylophon.
Hier im Dunkeln das computergestützte Xylophon. Der Sänger benutzte noch öfters ein Guira...auch das musste ich nachschlagen... es war tanzbar und zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass ein Album der Band es sogar zu einer Grammynominierung geschafft hat. Die sind bestimmt groß in Lateinamerika...
Deko ist natürlich auch wichtig...ich machte noch bisschen Diskothek und irgendwie verpasste ich eine zweistündige Performancekunst, wo zwei Mädchen sich unter Niqabs versteckten und die Besucher "provozierten". Das wird für mehr Gesprächsstoff beim Karnevalsklub oder Feuerwehr führen als (ich muss es nochmal sagen) die großartigen LA CUNETA SON MACHIN.