Manege Frei, Automatic Restarts, The Mad Moiselles, Ruhrschrei, 19.10.2019 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Zwen
Manege Frei, 19.10.2019 in Schwerte
Den Auftakt machen heute übrigens RUHRSCHREI und bevor diese ihre ersten Akkorde angeschlagen haben und Christian so richtig loslegen kann, hinken wir bereits ordentlich hinter dem Zeitplan. Aber das war ja bereits im Vorfeld klar. So sieht es wohl so aus, als würde das heute mal wieder eine langatmige Veranstaltung werden. Ich sollte nicht falsch liegen.
Irgendwann geht es dann immerhin los und bereits jetzt scheint den ersten das Geradestehen schwer zu fallen. Der Vierer um Kiki, Manu, Niclas und Lumpi legt dann auch los und präsentiert uns eine schöne Wand aus Deutschpunk mit Grölstimme. Musikalisch irgendwo zwischen Fuckin Faces, Betontod und Dritte Wahl anzusiedeln. Kiki wird mir im späteren Verlauf des Abends noch ausführlich erklären, warum er diesen - eigentlich von Fö gemachten Vergleich - so treffend findet. Also, eigentlich erklärt er mir das so gut wie immer, wenn wir uns sehen.
Mal wieder einen guten Drummer gespotted. Lumpi versohlt ordentlich die Snare. Leider weiß der Rest der Band das gar nicht so zu schätzen, sonst würden sie ihm nämlich jeden Freitag ein Eis ausgeben.
Für Schmunzler und ein paar Sticheleien meinerseits sorgt dann ein Song, dessen Refrain wohl "Owe, Owe AFD" lautet. Ich verstehe jedoch immer "Olé, olé AFD".
Naja, ich muss jetzt eh ne Thekenschicht machen, somit verpasse ich dann auch den Rest vom Ruhrschrei-Fest und den kompletten Auftritt von Lärmprozess. Außerdem muss ich irgendwann die traurige Meldung machen, dass das Freibier nun alle ist. Betroffene und besoffene Gesichter...
Naja, ich muss jetzt eh ne Thekenschicht machen, somit verpasse ich dann auch den Rest vom Ruhrschrei-Fest und den kompletten Auftritt von Lärmprozess. Außerdem muss ich irgendwann die traurige Meldung machen, dass das Freibier nun alle ist. Betroffene und besoffene Gesichter...
Am Ende der Schicht dann wieder runter in den Pool. Dort fangen gerade die MAD MOISELLES an. Die machen typischen Punk'n'Roll, wie man ihn in Hagen erstaunlicherweise verstärkt antrifft. Man denke nur an Bands wie Querverkehr.
Soweit ganz geil, knallige Gitarren und wummernder Bass. Die alten Herren wissen, wie man Instrumente bedient. Leider klingen auf längere Sicht die Songs doch recht ähnlich. Hier mal eine kleine Melodieveränderung, da ein anderer Akkord, aber eigentlich immer ein Gitarrensolo.
Leider kommt die Band dann auch nicht zum Ende. "Wir spielen noch drei" und am Ende sind es dann doch wieder etwas mehr. Egal, die angereisten Hagener sind jetzt schon gut aus dem Häuschen.
...und irgendwann ist dann auch gut und es kann weitergehen. Ich kann mir jedoch jetzt schon das Gähnen nicht verkneifen.
Dann kommen die Geburtstagkinnas vonna MANEGE FREI. Die haben heute sowohl das Hagener als auch das Schwerter Fanlager hier versammelt und zerlegen ordentlich.
Da wird der Knüppel raugeholt und ohne Gnade draufgedrischt. Immerhin gibt es zwischendrin auch mal die eine oder andere Melodie.
Ein paar neue Songs gibt es zu hören, aber richtig abgefeiert werden natürlich v.a. "Nackt Furzen", "Hartz 4-Army", "Return To Violence" und "Hagen Asozial".
Ordentlich abgehen tut heute auch Gitarrist Garry, der wie ein junger Gott über die Bühne springt und rumpost, als gäbe es kein Morgen.
Man kann ja von diesen Morph-Kostümen halten, was man will, aber das sieht einfach so beschissen aus, dass ich die ganze Zeit beim Anblick in schallendes Gelächter verfalle.
Als nächstes und auch "schon" letztes AUTOMATIC RESTARTS. Das Tacho sagt mittlerweile kurz nach eins und eigentlich sollte hier ja um 12 Schluss sein. Darf ich eigentlich zu den Automatic Restarts schreiben? Keine Ahnung, ist halt meine alte Band. Aber an meiner Stelle steht jetzt Vici am Mic und Vince klimpert am Bass.
Soweit ein geiler Auftritt. Neue Songs gibt es zwar keine, aber das kann man wohl auch nicht erwarten, wenn die Band sich in den letzten Monaten erstmal wieder neu finden musste. Vici bringt jedenfalls ihre Akzente in die Musik und singt auch deutlich melodischer als ich damals. Dafür springt sie weniger rum!
Vince wird zum Anfang des Gigs noch gezwungen mit Pic zu spielen, verliert dieses aber sehr schnell und spielt dann komplett ohne, was - entgegen der Meinung seiner Bandkollegen - ziemlich geil klingt.
Ansonsten merkt man, dass in den letzten Monaten verstärkt auch an den "alten" Songs gearbeitet wurde, so wurden einige Parts umstrukturiert und jede*r der Musiker bekommt an den interessanten Stellen mehr Raum. Allgemein natürlich mal wieder ein sehr druckvoller Auftritt und immerhin sind noch nicht alle gegangen oder im Koma. Das ist ja bei der Uhrzeit auch schon eine erwähnenswerte Leistung.
Da heute auch die Ex-Leute anwesend sind, dürfen sowohl Kloppstock als auch meine Wenigkeit für einen Song auf die Bühne und ein bisschen mitträllern. Als dann nach "Saidnaya" immer noch ein paar Leute stehen und sogar "Zugabe!" rufen können, wird dann spontan "Dig Up Her Bones" zum besten gegeben. Und dann ist auch schon Schluss. Starker Abend!