The Metafiction Cabaret, Done, 25.10.2019 in Dortmund, FZW - Bericht von der Redaktion
The Metafiction Cabaret, 25.10.2019 in Dortmund
Nicht nur irgendein Konzert! Das erste der Band "Done" und dazu muss auch noch erwähnt werden, dass eine große Ära zuende geht. "Pünkmüsik" geht mit dem Konzert in die letzte Runde. Lustig, dass es ohne Punkmusik zuende geht. Dennoch durften sich alle Besucher*innen auf eine ganz besondere Show freuen. Weiter geht der Dortmunder Hardrock-Heaven! Äh, oder so. Nach dem gestrigen
Ich weine den SKRTS ja immer noch eine kleine Träne hinterher, aber was die Gruppe dort abliefert ist der Wahnsinn. Jedes mal wenn Heffer eine neue Band gründet, setzt er noch einen drauf! Geht dann auch zeitig los mit DONE. Neue Band von Heff, viel mehr wusste ich im Vorfeld auch nicht, vermutete aber einfach mal, dass es eine ähnliche Grunge-Suppe wie seine vorherige Band SKRTS sein dürfte. Ist es aber zum Glück nicht!
Das Schlagzeug ganz rechts zu positionieren war auf jeden Fall mal etwas neues (oder zumindest untypisches), aber das nur um eine Säule in der Mitte zu positionieren, die, wie bei der anschließenden Band herauskam, absolut keinen Zweck erfüllte, war dann schon etwas schwachsinnig. Die abwechselnden Stimmen passten auf jeden Fall sehr gut. Viele Grungebands klingen leider sehr monoton, was hier definitiv nicht der Fall war! Klar, bisschen Grunge ist auch drin, aber irgendwie auch Britpop und Punk. Ner einheitlichen Linie folgen die Songs nicht wirklich, was wohl auch an den sehr unterschiedlichen Stimmen an Schlagzeug und Gitarre liegt. Ich bin mir nicht sicher ob ich das cool finde (weil variationsreich) oder billig (weil zu durchwachsen), aber irgendwie hat das was.
Viel Gitarrengedudel, ein Mozartkind am Schlagzeug, welches scheinbar jedes Instrument beherrscht (Bass, Gitarre, Schlagzeug, südfranzösische Drehorgel,...) und Grex von Flaschenbecher, der etwas gesundheitlich angeschlagen wirkt, aber allem zu trotz seine Show meisterhaft abliefert. Der einzige Kritikpunkt waren vielleicht die unnötig langen Kunstpausen zwischen den Songs und die Fragen, ob man noch ein paar Songs zu gute halten könnte. Diese hätten locker für 1-2 weitere Songs ausgereicht. Ich bin dennoch gespannt, wie sich die Band in Zukunft entwickelt und hoffe ihr bleibt uns noch lange erhalten und man darf sich noch auf viele weitere Shows erfreuen.
Ich hatte bereits das Vergnügen vor einigen Jahren und durfte die Band in einem privaten Wohnzimmer-Konzert begutachten. Also war die Neugierde entsprechend, aber es war mir bislang verwehrt, die Berliner auf einer großen Bühne zu begutachten. Anschließend THE METAFICTION CABARET aus Berlin. Da wurde ich im Vorfeld nicht wirklich schlau draus, mir roch die aufgesetzte Optik zu sehr nach Mogelpackung, machte aber zumindest neugierig. Das Bühnenbild verspricht schon mal viel Theater.
Der Anfang war vielleicht ein bisschen harte Kost, gerade von der Umstellung von dem einen auf das andere Genre. Als man dann jedoch einmal drinne war, ging die Party erst richtig los. Vielleicht zu viel Theater und zu viel Overacting für unsere bräsigen Gehirne, aber nach ein paar Songs finde ich das dann doch ziemlich spannend. Die Musik hat, zumindest so vom Gesangstimbre her, was von World/Inferno Friendship Society, die Show ist noch ein paar Stufen drüber.
Wir sind aus Berlin. Wir geben ein Konzert. Was darf da nicht fehlen? Richtig: Ich packe meinen Koffer und ich nehme mit: Ein mit Blut gefülltes Ei, einen 5 Liter Sack Blumenerde von Edeka, zwei Bündel gedrucktes Falschgeld, einen rustikalen Spaten, eine lotrechte walzenförmige Antiksäule, ein paar blinkende Augenlidlampen und zu guter Letzt einen paar leuchtende Engelsflügel! Und so gibt es viel Glitzer, Geleuchte, Masken, Kostüme, theatralische Gesten, die sich bis in die Songpausen hinein zogen. Wirklich mehr Performance als Konzert. Mein Highlight war die Schaufel mit Mikro-Halter, mit der der Sänger ein Loch in den Bühnenboden buddelte. Aber der Rest war auch nicht schlecht!
Die Show war sehr grandios und auch hier habe ich dennoch eine kleine Sache zu bemängeln. Die zwischenzeitliche Rapeinlage, gepaart mit einem Rocky-3-Boxanzungsoutfit passte einfach so gar nicht in das Gesamtbild und war etwas irritierend.
Dem kann ich mich nur anschließen. Irgendwie doch ein ziemliches Erlebnis, auch die Message der Band (Freiheit, Gleichheit und sowas) darf gerade in der heutigen Zeit nicht häufig genug vorgetragen werden. Auf jeden Fall mal ein "etwas" anderes Konzert! Zugegebenermaßen war ich dann aber doch etwas froh, dass das Konzert nur etwa ne Stunde ging, mehr hätte meine Tagesverfassung wohl nicht mitgemacht...