Grade 2, 04.11.2019 in Essen, Don't Panic - Bericht von der Redaktion
Grade 2, 04.11.2019 in Essen
...
...
Zwei Stunden später kommen wir am Don't Panic an. Die Vorband "Mad Moiselles" haben wir verpasst, die hiesige Working Class wartet nur noch auf den Hauptact. Aber immerhin den kriegen wir mit!
Wirklich wieder eine Anreise aus der Kategorie "Bahnfahren macht hässlich". Von Verspätungen über Komplettausfall und "kein Halt an Bahnhof XY" war alles dabei. Irgendwann stehen wir in Oberhausen, verpassen da unseren Bus nach Mülheim, fahren mit einer verspätet ankommenden S-Bahn nach Altenessen, nehmen von da die U-Bahn zu einer Station die irgendwie, irgendwo in der Nähe der Location ist und kommen dann nach etwas Fußmarsch irgendwann mal an. Dickes Danke für Nix an die DB! Disclaimer vorab: Ich finde ja nach wie vor, dass Bahnfahren, sofern bezahlbar, das beste Fortbewegungsmittel ist. Auch heute stehen wir vor der Wahl, ob ein Auto oder ein Zug uns gen Essen bringen soll. Die Entscheidung fällt leicht, gerade mal 22 Minuten braucht die Bahn von Dortmund nach Essen! Da kann Auto absolut nicht mithalten! Also ab zum Bahnhof!
Review und Interview gewürdigt. Hatte ich mich nie so wirklich mit auseinander gesetzt, aber vertraue Peters Expertise. Punkrock aus England, Rancid-Referenzen, machste nix mit falsch.
Durch "Pubwatch", auf den ich in irgendeiner digitalen Playlist gestoßen bin und den sie heute auch zu Beginn spielen, bin ich vor einiger Zeit auf die Band aufmerksam geworden. Hatte mich auf den heutigen Abend schon gefreut und war gespannt, ob die Band auch live wie auf Platte abliefern kann. Leider quält mich heute etwas der Montags-Blues. Dank der vielen Zeit, die wir mit der Anreise vertrödelten, hatte ich wenigstens Zeit, meine Stimmung mit etwas Gerstensaft zu heben. Somit hat das Abgefucke an diversen Bahnhöfen doch noch was Gutes. GRADE 2, von Peter kürzlich mit
Durch "Pubwatch", auf den ich in irgendeiner digitalen Playlist gestoßen bin und den sie heute auch zu Beginn spielen, bin ich vor einiger Zeit auf die Band aufmerksam geworden. Hatte mich auf den heutigen Abend schon gefreut und war gespannt, ob die Band auch live wie auf Platte abliefern kann. Leider quält mich heute etwas der Montags-Blues. Dank der vielen Zeit, die wir mit der Anreise vertrödelten, hatte ich wenigstens Zeit, meine Stimmung mit etwas Gerstensaft zu heben. Somit hat das Abgefucke an diversen Bahnhöfen doch noch was Gutes. GRADE 2, von Peter kürzlich mit
Ich seh hier bis auf die Hosenträger des Bassisten auch wenig Oi-Bezug. Würde das Ganze mehr in die Ecke Streetpunk schieben und das ist ja gaaaaaaanz was anderes! Die Rancid-Referenzen nehm ich auch wieder zurück. Würde nun eher behaupten, dass es ein Mix aus altem UK- und neuerem US-Punk ist. Stichpunkt Rancid-Referenzen, da bin ich doch immer etwas vorsichtig, zu viel Oi-Sumpf, wo ich nicht drinstecke, aber auch nicht wirklich drinstecken will (ihr wisst schon, Sumpf und so, da kommt man ja nie wieder raus!). Glücklicherweise finde ich Oi-Musik meistens scheiße. Grade 2 hätte ich eigentlich instinktiv auch in die Oi-Ecke gesteckt, aber eigentlich ist das ziemlich solider Punkrock.
Ja das Publikum lässt sich doch wirklich sehr bitten hier und heute. Die ganzen Leute hier aus der Working Class sind wohl alle geschafft von der Lohnarbeit. An einem Pfeiler lehnend, mit dem Fuß wippend und dem Kopf nickend, komm ich mir schon richtig vor wie ein Zappelphillip. Erst zum letzten Song bewegt sich mal jemand vor der Bühne. Auftritt cool! Sind zwar noch relativ jung, aber mit bereits 3 Alben auf dem Buckel wohl auch entsprechend viel Live-Erfahrung. Durchgehender Spannungsbogen, keine peinlichen Pausen, souveräne Ansagen, nur mit dem "come-two-steps-closer" haben sie sich etwas überhoben. Aber an nem Montag Abend ist es ja auch nicht so einfach, das Publikum zum Frohlocken zu bringen. Gilt auch für den einsamen Stagediver, der es nicht zum Stagedive schafft.
Die beiden Fronttypen bringen hingegen viel Bewegung in die dank Dreierbesetzung eher limitierte "Show", so wechseln sie ständig die Plätze und dürfen beide mal ausgiebig ans Mikrofon. Dahinter drischt der Schlagzeuger wunderbar präzise Salven auf die Felle.
Es wird natürlich einiges vom neuen Album "Graveyard Island" gespielt. Hätte für mich aber noch etwas mehr sein können. Alle Fans der "älteren" Sachen werden aber auch ausreichend bedient, vor allem von "Break the Routine" gibt es viele (Groundhog Day, Mainstream View, Mr Industry, Procrastinator). Den Song mit dem Refrain "Good things come to those who wait" spielen sie bestimmt heute nur für Fö und mich, denn mehr gewartet hat hier heute Abend bestimmt keiner.
Meine Erwartungen wurden jetzt auch nicht übertroffen, aber zumindest befriedigt. Für mich gab es, was die Band angeht, auf jeden Fall nichts zu meckern. Alles in allem können wir ja froh sein, überhaupt noch rechtzeitig zur Hauptband angekommen zu sein. Einige Songs der Alben "Mainstreet View" und "Break the Routine" werd ich mir die Tage wohl nochmal genauer anhören müssen. Sind anscheinend doch einige Gute mehr dabei als ich es bisher wahr genommen hatte. Netter Auftritt, nicht das Highlight das ich mir erhofft hatte, aber dafür dass ich kaum ein Lied kannte, ging das schon ganz gut rein. Und der Rückweg kostete uns nur halb so viel Zeit wie die Hinfahrt, um das mal euphemistisch auszudrücken.