Peter: "Kids", mein Lieblingslied vom neuen Album, habe ich laut Chris Toff schon verpasst. Der Ärger nimmt heute kein Ende. Ich bestelle mir ein alkoholfreies Weizenbier, bezahle 5 Euro (inklusive Pfand), schnaufe und ärgere mich weiter. Es folgt viel von der aktuellen Scheibe. Zwischendurch wird in den Ansagen Werbung für Sea-Watch gemacht und zum Spenden aufgerufen (sympathisch) und der Sänger begrüßt alle Anwesenden als einen Teil des großen Clubs der Loser (auch sehr sympathisch). Im hinteren Drittel des Clubs ist es derweil so voll, dass ich meine Jacke eigentlich mit den Zähnen festhalten müsste um maximal wenig Platz zu beanspruchen. An der Garderobe abgeben lohnt wohl nicht mehr. Irgendwann arbeite ich mich vor bis zur Mitte, dort ist genügend Platz. Komisch!
Faf: Schlau, wie ich bin, hab ich mir direkt zwei Biere geholt, um das Herzinfarktrisiko für die schnaubenden Zuschauer auf dem Weg von der Theke nach vorne zu reduzieren. Aber 10 Euro für zwei Bier? Hut ab.
Zwen: Geld sammeln für coole Projekte machen PUP ja immer auf ihren Konzerten. Leider machen sie heute den Fehler, den viele große tourende Bands machen und leiten ihren Appell ein, indem sie das das Publikum ansprechen mit "Germany you are such a welcoming country". Ich weiß, dass sowas etwas schwierig ist, wenn man auf Tour ist, aber es ist ja nicht das Land, was sich so nett um die Band kümmert oder in Flüchtlingsunterkunften hilft. Während zum Glück eine große Anzahl von Menschen dies nämlich tut, stehen andere mit einem Schild jeden Montag in Dresden und lassen dort ihren Stumpfsinn raus. Somit freue ich mich (und bin auch einigermaßen überrascht) über die "Nie wieder Deutschland!"-Rufe, mit denen das Publikum bei mir seine Ehre wiederherstellt. PUP sind darauf einigermaßen verwirrt. Ich glaube auch nicht, dass die erbetene Übersetzung "Germany not again" da viel weiterhelfen konnte...
Faf: Das war amüsant. Die erste Übersetzung, die ein hörbar besoffener Mensch brüllte, war "Germany not anymore!".
Irgendwann rief jemand anderes "Germany never again!" worauf Gitarrist Steve erwidert "Never again? I like that!" und Zackbumm steigen PUP in den nächsten Smasher ein.
Solche Sprechchöre hätte ich auf jeden Fall auch nicht auf einem PUP-Konzert erwartet. Umso erfrischender war das. Wenn schon das Bier so teuer ist, muss man sich erfrischende Alternativen suchen.
Reni: Zum Glück gab es ja auch noch schöne Dinge, nämlich PUP. Bin immernoch ganz verzaubert, es war so ein schönes Konzert und die Jungs so nett! Trotz Erkältung hat Sänger Stefan wirklich alles gegeben und es war toll, ihnen zuzusehen. Nach acht Monaten nur Tour fand ich es erstaunlich, was sie noch so für Energie übrig hatten für die Ekelstadt Köln hehe.