Paula: 23.01. ANTILOPEN GANG in der Kantine am Berghain, Berlin. Das große Festspiel zur Veröffentlichung von „Abbruch Abbruch“ mit Symposium und Konzert. Etwas ratlos, was sich hinter dieser Ankündigung verbergen könnte, komme ich (natürlich) verspätet in der gut gefüllten Berghain-Kantine an. Patrick Orth, „der Manager“, hält grade eine lange Begrüßungs- und Lobesrede auf die Lopis. Die Anwesenden lauschen gespannt, teilweise auf Bänken sitzend. Ich werde das Gefühl nicht los, auf einer etwas anderen Vernissage gelandet zu sein. Es folgen Vorträge von Jan Wehn, Samuel Salzborn und Martin Seeliger (Leuten, die beruflich und wissenschaftlich mit Worten zu tun haben!), welche sich inhaltlich mit dem sonst im Raum noch kaum jemandem bekannten Album auseinander setzen. Was tatsächlich erstaunlich interessant ist. Um noch ein bisschen absurder zu werden, folgt noch eine Talk-Runde über Sex und Leistungsdruck mit Antilopen-Tobi, dem Drangsal-Sänger, einem Rapper, den ich nicht kenne und Lulu (The TCHIK, Lulu und die Einhornfarm - Frauenquote olé). Etwa drei Stunden nach Symposiumsstart dürfen noch mehr Leute in den vollen Raum und es beginnt das Konzert. Ohne Live-Band (wie auf der letzten Tour), dafür mit female DJ und fettem Bass. Um Mitternacht dann der feierliche Kuchenanschnitt und „Live-Verkauf“ der Platte. Den Abend muss ich erst mal sacken lassen. Später zuhause merke ich, dass das ganze wohl so eine Art gut durchdachte Hirnwäsche war. Ich mag das Album sofort.