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Monatsrückblick Mai 2020, 01.-31.05.2020 in Weltweit, überall - Bericht von der Redaktion

Monatsrückblick Mai 2020

Kabl: Wow, was war das für ein gigantischer Konzert-Mai! Fünf Konzerte von Bands erlebt, die ich schon immer mal sehen wollte...aber lest selbst.
Fö: 01.05. PASCOW in Wien! Nachdem ich die Tour im April wegen Urlaub und anderen Terminen nicht wahrnehmen konnte, schnappe ich mir nen Billigflug nach Wien (Flugscham my ass), um Pascow mal wieder zu sehen. Konzert geil, dem Wiener Publikum merkt man an wie sie sich auf Pascow freuen. Den Konzertladen, das Flex, hatte ich siffiger in Erinnerung. Aber auch kleiner. Dafür liegen hier keine Spritzen mehr rum.
Zwen: 01.05. SPEEDOZER, CELLOPHANE SUCKERS und KRUSTE in Groningen. Endlich zurück in Groningen! Habe diese Stadt ja bereits bei meinem letzten Besuch dort ziemlich abgefeiert. Geile Kneipen, geiles Fress, schöne Stadt generell und gut Punkrock. Unser heutiges Ziel ist neben einer großen Pommes auch das LOLA. Diesmal spielen dort SPEEDOZER und CELLOPHANE SUCKERS. Kann ja nur ein guter Abend werden. Zusätzlich rutschen noch KRUSTE ganz spontan ins Line Up. Ich weiß nur gerade nicht mehr, ob es die aus Witten oder Duisburg waren. CELLOPHANE SUCKERS rutschen zunächst mal allesamt auf den Requisiten von Kruste aus, spielen dann aber doch eine ganz amtliche Rockshow. SPEEDOZER brennen alles gnadenlos nieder und spielen mal eben 345 Songs in gute 5 Minuten. Respekt! Am Ende fange ich noch die von der Bühne geworfene Gitarre. Verschwitzt und breit grinsend gehts nach Hause.
Fö: 02.05. PASCOW in Linz. Naja, wo ich eh grad mal in der Gegend bin. Diesmal kriege ich auch etwas mehr von der Vorband MOBINA GALORE mit. War mir ja etwas unsicher, wie die beim Pascow-Publikum so ankommen, aber ihr gewohnt dichter Sound fesselt ziemlich schnell. Tagsüber blieb noch Zeit, sich die Donau anzuschauen. Linz ey, glaubt man gar nicht, auch ein nettes Städtchen eigentlich.
Zwen: 03.05. DARKO und BELVEDERE in der Oetinger Villa. Okay, Darko habe ich jetzt schon ein paar Mal gesehen, aber so ein kleines Schrubbelcore-Konzert ist eben der beste Grund, mal die Leute in Darmstadt zu besuchen und endlich das erste Rendezvous mit der Oetinger Villa zu haben. Ich werde nicht enttäuscht. Was ein cooler Laden mit fairen Bierpreisen. Bereits bei Darko reißen alle total ab. Den Auftritt von Belvedere verbringe ich schlafend auf dem Klo. Ups!
Kabl: Am 3.5. ging es direkt los mit GUIDED BY VOICES. Für dieses Event bin ich extra nach Dayton (Ohio) geschwommen (Rest der Reise: Fahrrad) und habe mir den enormen Gig angeschaut. Das Konzept: Die Band hat ihren persönlichen Rekord von 100 Songs am Abend (31.12.2019) nochmal getoppt und hat 200 Songs gespielt. Somit begann das Konzert auch bereits um 16 Uhr (Amerikanische Zeit) und endete um kurz vor 1. Ein wahrlich tolles Erlebnis, nur Hits, Pollard hat exakt 18 Bier auf der Bühne gesoffen. Jetzt schon Anwärter für das Konzert des Jahres.
Fö: 08.-09.05. Die letzten Jahre hab ich's immer verpasst, das ROCK AM KUHTEICH zu besuchen. Diesmal klappt es endlich! Den Donnerstag sparen wir uns, da spielte aber auch echt nur Scheiße. Ansonsten sehr cooles Festival, schön gemütlich und überschaubar, wenig Idioten, bis auf diese Nervensäge vom Nachbarcamp. Von den Bands her fand ich Reverend Beat-Man und Lulu & Die Einhornfarm am besten. Wobei, The Melmacs haben mich auch total gepackt. Mal im Auge behalten!
Zwen: Jau, hat sich voll gelohnt. Schönes, kleines Festival mit Wohlfühl-Atmosphäre. Obwohl mich Zelten im Mai temperaturbedingt meist eher abschrecken tut, wars gar nicht so unangenehm, wie ich mir das vorher schon wieder schwarzgemalt habe. Vielleicht wars aber auch einfach nur die Korn-Gurkenwasser-Mische aus dem Nachbarcamp, die mich zuverlässig ins Land der Träume gezaubert hat.
verSemmelt: Da der Wetterbericht im Januar noch nicht raus war...hab ichs wieder verpeilt Karten zu besorgen...Ausverkauft...dafür glotz ich mir AKJ am Samstag in Zittau an, die Freitag am Kuhteich waren. Schön wars.
Fö: 13.05. DRENS Releaseparty im FZW Dortmund. Für was eigentlich? Irgendne EP glaube ich. So wirklich kam das von den Ansagen her nicht rüber. Ansonsten bin ich mal wieder erstaunt, wie geil diese Band doch ist, obwohl sie aus Dortmund kommen. Sind vermutlich nur nicht so bekannt, weil sie aus Dortmund kommen. Es kommt nix Gutes aus Dortmund.
Fö: 15.05. THE DETECTORS Releaseparty in Hamburg! Klar, das ist nen Kurztrip wert! Swallow's Rose und We Will Fly im Vorprogramm gingen etwas unter, Kotzreiz wie immer sehr kurzweilig, die Tectors haben mal sehr abgerissen! Zu viele neue Songs gespielt. Ich hasse Releaseparties, die am Tag des Releases stattfinden, da kennt doch keiner die Songs! Ansonsten schön, viele bekannte Gesichter da, guter Ausflug! Auch wenn ich wegen Terminen nur einen Tag in Hamburg bleiben konnte. Dabei sind übermorgen NOFX hier. Scheiße!
Zwen: 15.05. THE PEACOCKS und MESSERSTECHER HERZENSBRECHER in Dortmund. Mein erstes Mal im Piano. Der Laden ist mir persönlich ein bisschen zu sauber, aber auch nicht so schlimm wie befürchtet. Richtig schlimm ist hingegen die erste Band MESSERSTECHER HERZENSBRECHER. Das fängt beim Namen an und hört bei den Songs auf. Sorry, aber wenn schon Psychobilly, dann sollte es doch bitteschön wenigstens ordentlich knallen. Zum nachfolgenden Auftritt der PEACOCKS möchte ich nur sagen, dass sie jedes Mal etwas weniger rauchen und saufen. Außerdem sahen meine Schuhe nach dem Konzert so aus.
Kabl: 16.5.. Nach dieser enormen GUIDED BY VOICES-Show blieb ich noch ein paar Tage in den USA und bin die knapp 300 Meilen nach Chicago geradelt. Dort spielte MACABRE eine originelle Show: Sie machten dort selbst ihre eigene Vorband und spielten akustisch (Morbid Campfire-Songs). Dann ein gewohnter Macabre-Gig, der wenig Wünsche offen lässt, ich hätte mir nur noch "Coming To Chicago" vom legendären "Dahmer"-Album gewünscht. Dafür gab es endlich mal "Grandmothers House" zu hören. Hit!
Kabl: 17.5.. Wie ich es geschafft habe, innerhalb eines Tages von Chicago wieder nach Augsburg zu kommen, weiß ich selber gar nicht mehr so genau. Auf jeden Fall gaben hier ZWAKKELMANN, FISCH von den Lokalmatadoren und ACHIM ARSCHLOCH (aka PHÖNIX WEST) ein Akustikkonzert. Die drei saßen gemeinsam auf der Bühne und wechselten sich immer ab. Das ganze ging satte 6 (!!!) Stunden! Nur Hits - auch Schließmuskel-, Knochenfabrik- und Supernichtswerke wurden gespielt. Phänomenal.
Fö: 21.5. KÜKEN und SLANDER TONGUE im Wageni. Hm. Ich kenne beide Bands nicht und bin eigentlich nur hier, weil sich Wageni halt immer lohnt. Musik so die Garage-Ecke, wobei Küken noch etwas mehr abgehen. Machste nix mit falsch! Das Wageni wie immer gut gefüllt mit netten Menschen und wirrschen Gestalten. Tiefpunkt des Abends: Wir rennen regelrecht zum Bahnhof um den Zug ja nicht zu verpassen, und dann hat er mal eben 15 Minuten Verspätung. Man ey! Nächstes Mal nutzen wir die Zeit und holen noch ein Bier vom Wageni...
Kabl: 21.5., Deutsches Haus, Dinkelscherben. Dass sich ausgerechnet die RAMONES auf ihrer Jenseits-Tournee so eine exquisite Location ausgesucht haben, das hätte ich nicht gedacht. Für eine letzte Tour (jaja, die Sellout-Rufe sind bestimmt berechtigt, auch wenn man den Ticket-Preis von 13 Mark bedenkt) hat man die vier Gründungsmitglieder ein letztes Mal wiederbelebt. Gänsehaut. Eine Ramones-Show, wie man sie aus den Zeitdokumenten kennt. Keine Ansage, 1234, alle Hits. Ich glaube nur, dass "Now I Wanna Sniff Some Glue" gefehlt hat.
Fö: 22./23.05. RESIST RECLAIM REVOLT FESTIVAL in Greifswald. Nele fragte irgendwann mal, ob ich da Bock drauf hätte. Okay, ja, geil! Schönes Ding, DIY, geiles Essen, bloß der Zeltplatz braucht ne Fußbodenheizung. Ich freu mich über alte Freunde wie Lügen oder F*cking Angry, noch besser finde ich allerdings dass hier auch massig Bands spielen, die ich nicht ständig vor der Nase habe. So sehe ich erstmalig Kirre, Wendy Sucks und Dead End Kids und bin restlos begeistert! Schön auch das Überraschungs-Akustik-Set von Schleim-Keim zu später Stunde, damit hat nun echt niemand gerechnet.
verSemmelt: 22./23.05 SALT CITY PUNK Festival in Halle. Ausflug an die Saale. Das Inzuchtfestival (in Hinsicht auf viel heimische Bands) öffnet sich immer mehr. Diesmal so obskure Bands wie BÄRCHEN UND DIE MILCHBUBIS und CHEFDENKER am Start. Abräumen tun aber DIE FREUNDE DER ITALIENISCHEN OPER und SOKO DURST (im Bild). Die Chemnitzer Sonderkommission spielt dabei grad mal 5 Songs plus ein 30-minütiges "Arbeit ist der Tod der Kunst". MÜLLSTATION spielen natürlich auch und Bimmelbahn wird auch gefahren. Immer schön da auf der Peißnitzinsel mit gaaaanz viel Uri im Körper.
Kadda: 29.05.  Seit Mitte Februar bin ich mehr als aufgeregt. NAPE NECK aus Leeds debutierten auf Tape und fragten nach einem Gig. Der Laden der Wahl stand am gewünschten Datum leider nicht zur Verfügung, und so ergab es sich, dass der heutige Abend vom Nordpol (danke an dieser Stelle) ausgerichtet wird.
Die FreundInnen aus dem westlicheren Ruhrgebiet waren sich einig: „Coole Band“.
Aber darüber, dass es nach Dortmund ja ganz schön weit sei, wurden sie sich eben auch einig.
Das, und da ich der Ansicht war, sieben selbstkopierte Din-A3 Poster für ein ganzes Ruhrgebiet sollten als "analoge" Werbemaßnahme reichen, führte zu folgendem Szenario:
Gegen 21 Uhr sind die Türen längst geöffnet, aber so ganz rein will sich niemand trauen. Das Wetter ist herrlich und vor dem Nordpol lässt es sich gut aushalten.
Außerdem gibt es da dieses passiv-aggressive Spendenvorschlags Schild.
Überhaupt, Nape Neck, noch nie von gehört.
Ja, und irgendwo gibt es bestimmt ein Festival mit F*cking Angry, Akne Kid Joe und Pascow. Oder nen Rave. Oder der Rave vom Vortag war zu heftig, und ein paar der Menschen, die mir zusicherten zu kommen, denn das klänge ja interessant, dürften sich derzeit die Wunden lecken.
Zum Ende der Vorband sind inkl. Crew und mir zwölf Menschen im Pol versammelt. Unangenehm, aber es wird immerhin höflich geklatscht. Danach geht es erstmal vor die Tür. Einige bleiben dort auch, denn die ortsansässige Band war ja jetzt auch durch. Andere jedoch bringen neue FreundInnen mit hinein. Es bleibt also bei plus-minus zwölf Gästen - und ein vor der Tür gebliebener Stammgast warf doch gleich aus Mitleid noch einen Zehner durch die Tür in Richtung Kasse. Hach, tugendhafte DIY-Kultur!
Zügig solls jetzt aber weiter gehen, bis zehn muss es ja vorbei sein mit dem Lärm. Und lärmen können die drei BritInnen sehr gut.
Dreißig Minuten No-Wave-Postpunk Himmel wird mir hier beschert. Den anderen Anwesenden gefällt es offensichtlich auch, so wie es sich lautstark im Beifall zwischen den Songs entlädt. Sogar der spendable Stammgast und ein paar Nichtzahlende wagten es schließlich rein. Pünktlich um zehn ist die Nummer dann aber auch durch - von jetzt an muss wieder aufs Tape zurückgegriffen werden: https://napeneck.bandcamp.com/
Zwen: 29.05. BLOWFUSE und BATEC in Valencia. Einer meiner größten Fehler des letzten Jahres war es, Blowfuse auf dem Sbäm zu verpassen. Gut, dass man meist eine zweite Chance bekommt. So haben wir Glück und die Band bequemt sich genau in dem Zeitraum, in dem es uns in den Süden verschlägt, auch ein paar mehr oder minder lokale Konzerte zu spielen. Von Batec haben wir leider die erste Hälfte verpasst, als wir reinkommen dreht sich gerade ein Circle Pit um einen Typen mit einem Schnurtelefon. Hätte zu gerne gewusst, was es damit auf sich hat. Blowfuse reißen dann so richtig ein. Irgendwelche Verrückten haben ihre Skateboards mitgebracht und vollführen Tricks am Bühnenrand. Der Band gefällts und uns auch.
Kabl: 30.5.: KOMMANDO SONNE-NMILCH spielt die schönsten Lieder von OMA HANS und auch eigene. Und zwar im Proberaum. Tickets gab es exakt 11, ich habe eins ergattern können. Für dieses Event fahre ich sehr gerne nach Sontheim an der Brenz. Schlagzeugerfoto. Super Gig! Trivia: Jens Rachut kann verdammt schmackhaften Hackbraten kochen. Insgesamt großartige Konzerte im Mai! Mal sehen, ob dieses Niveau im Juni gehalten werden kann.

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