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Einiges unter der Haube Teil 8: Humankapital

Einiges unter der Haube Teil 8: Humankapital

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Dr_Lü-Ken_moderiert: Hallo, mein Name ist Dr_Lü-Ken_moderiert. Ihr kennt mich wahrscheinlich noch von Berichten wie „Ohrwürmer Pfui“ und „Der Mensch gegen die Natur - auf der Straße zum Sieg“.

Ich bin inzwischen seit einigen Jahren gefangen im Bierschinken-Imperium. Alles begann im Jahre 2012. Fö, der Bill Gates des Punks, lockte mich in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit in ein kleines Stübchen namens „Rattenloch“. Dabei habe ich eigentlich panische Angst vor Ratten. Diese Situation nutzte Fö damals schamlos aus und bot sich mir als Therapeut gegen meine Rattenphobie an. Ich müsste ihm als Gegenleistung „nur hier und da mal einen Gefallen tun“. Von Musik sagte er damals nichts. Ich sagte zu. Und schon war ich im Netz der Spinne gefangen.

Damals, bei meinem ersten Bierschinken eats FZW (Nummer IV) schien alles noch bester Ordnung. Supernichts spielten und Fö war so gut aufgelegt, dass er nach einem Schwall anzüglicher Herrenwitze mir und meinem alten Mitbewohner Steve sogar ein Bier spendierte. Steve schien damals schon zu ahnen, dass damit irgendetwas nicht stimmte, und erbrach dieses, nachdem Fö uns wieder alleine gelassen hatte, kurzerhand vor der Bühne. Ich hingegen verstand nicht, denn ich war völlig geblendet von Fös schillernder Persönlichkeit.

Fö umgarnte mich weiter. Er ließ mich in dem Glauben, dass alles seine Richtigkeit hatte. Ich traf mich regelmäßig mit Fö zu unseren vereinbarten Therapiesitzungen gegen meine Rattenphobie. Mal waren wir im Backstage des FZW, ein anderes Mal lud er mich sogar zu ihm nach Hause ein, hin und wieder führte er mich am Rekorder in die Büsche bei den Müllcontainern. Stück für Stück besiegte ich so meine Angst vor Ratten.

Und dann kam im Dezember 2019 der Anruf, der alles veränderte. Ich solle mich sofort im Büro von Fö einfinden, sagte der Sekretär zu mir am Apparat.
Und so saß ich dann vor ihm in der Zentrale, im Angesicht des Paten des Punks, und spürte, dass meine Zeit gekommen war.
„Lüken, du alter Aal!“, sagte Fö zu mir. In seiner Stimme spürte ich eine Mischung aus Genugtuung und sadistischer Vorfreude. „Jetzt, nachdem ich dich von deiner Rattenphobie befreit habe, bist du an der Reihe, mir einen Gefallen zu tun!“ Ich wusste, würde ich ihm das verwehren, wären meine Tage gezählt, denn er würde die Scherg*innen der Punks auf mich loslassen.

So fuhr ich zu meiner ersten offiziellen Bierschinken-Mission nach Recklinghausen zu EA80. Zum Glück wurde ich von Zwock begleitet. Weitere Anrufe folgten von Fö. Die Bitten um einen Gefallen nahmen kein Ende. „Lüken, ich hab da noch eine offene Rechnung mit Maz beim Copacabanana!“ Oder: „Heute musst du für mich was in Mülheim erledigen!“ Oder: „Koch, du Schmutz!“ Auch Spezialaufträge wie die Annahme von Phantom Records Platten blieben nicht aus. Dabei würde ich doch lieber zu Konzerten fahren als mir vor der heimischen Stereoanlage Bands wie „Pisse“ oder Tapes wie „Rauchen macht heroinabhängig“ anzuhören. Nicht einmal vor dem Traumschiff schreckte Fö zurück. Und mancher Gefallen führte sogar nach Slowenien. Die kalte Dusche wurde zu meinem besten Freund.

Die Jahre zogen durchs Land und er ließ mich weiter die Drecksarbeit für ihn erledigen. Nur eine Pandemie konnte mir eine kurze Verschnaufpause von dem Grauen des Bierschinkens verschaffen. Und so sitze ich nun hier und fühle mich leer, ausgenutzt, verbraucht. Die vielen Jahre im Bierschinken haben ihre Spuren hinterlassen. Wann hat das alles ein Ende? Wann stirbt der Punk endlich? Ich brauche dringend Hilfe. Vielleicht sogar eine neue Therapie? Ich wähle die Nummer meines Therapeuten. Mal hören, was der dazu sagt.
Er nimmt beim ersten Klingeln ab. „Lüken, du Aal. Ich habe dich erwartet!“, krächzt Fös Stimme aus dem Hörer...

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