Wichtigstes Utensil des heutigen Abends war mit Abstand die gefüllte Ananas. Diese formvollendeten Wunder der Natur wurden im Laufe des Vormittags in mühevoller Handarbeit von den Stars der Hamburger Ananasszene zu Tausenden entkernt, vom Heinz Strunk befreit. malträtiert, gehäckselt, fallengelassen und angeschrien, sodass sie pünktlich um 18 Uhr zum Einlass gefüllt mit Schnaps oder Nicht-Schnaps (Saft?) allen, die sich schlauerweise ein Ananas-Ticket geholt hatten, dieses Gefühl in die Magengegend prügelten, dass alles doch irgendwie halbwegs normal wäre.
War es aber nicht. Es war schlimm. Das erste Familientreffen, bei dem ich mir explizit gewünscht habe, alle in den Arm nehmen zu dürfen und über den größten belanglosen Scheiß zu reden. Freiwillig. Oma Lisa und Onkel Snake, her mit euch! Unfassbar, wie viele bekannte Augenpaare hier anwesend waren. Irgendwie klappte die Identifizierung über Stimme und Gestik doch, aber es war einfach extrem überfordernd, wie niemand so richtig wusste, was zu tun ist, wie wir uns verhalten sollten, wer mit wem redet und wieviel Abstand angemessen ist. Krasse Überforderung, die bis heute anhält.