Alarmsignal, Dead Kardashians, 03.07.2021 in Osnabrück, HafenSommer - Bericht von niklas
Alarmsignal, 03.07.2021 in Osnabrück
Aber heute ist ja auch noch Konzert. Deshalb kann ich nicht einfach Schlaf nachholen. Außerdem ist genau das passiert, was ich schon zu Beginn der Pandemie befürchtet habe: Durch die ganze Nachholerei überschneiden sich Konzerte und ich kann nicht alles sehen. Heute spielen nämlich die großartigen ANGERBOYS mit BLOFELD und ALIENATE! an der B-Side in Münster. Schnell hin, schnell zurück, alles mit dem Fahrrad, Bier billig, Eintritt billig, Leute bekannt, super. ABER: Vor drei Monaten, als die ersten Konzerte vorsichtig angekündigt wurden, habe ich mich ja zu diesem ALARMSIGNAL-Ticket hinreißen lassen, das ich mir eigentlich gar nicht leisten konnte (und kann). Wie ich von dort wieder nach Hause kommen soll, war mir auch ein Rätsel, aber hauptsache erstmal Ticket haben, bevor es ausverkauft ist. Wurde dann doch ganz nett:
Anreise verläuft langsam und unspektakulär. Aber weil es irgendwie doch noch was Besonderes ist, hier ein Schnelldurchlauf:
15:15 Uhr die Wohnung verlassen. Zum Bahnhof geradelt. Schnelltest in der Apotheke gemacht. Rüber zum Kiosk, ich brauch Koffein. Beim Warten gleich vier Bahn-Securitys entdeckt, an beiden Eingängen. Nach den letzten zwei Wochen fühle ich mich beobachtet und vorverurteilt. Testergebnis abgeholt. Ungesehen in den Bahnhof geschlichen. Am Bahnsteig doch entdeckt worden. Alle vier Securitys sind da, die Bundespolizei kommt dazu. Im Gewühl versteckt und in den Zug gestiegen. Ich werd paranoid. Zug fährt nach Osnabrück, Security und Cops bleiben auf dem Bahnsteig. Glück gehabt. In Osna zum Kiosk, danach Warten und Biertrinken. Ein Großstadtpunker aus Berlin erzählt mir was von einer bekannten Hilfsorganisation. Da ich kein Geld spenden kann, soll ich doch für die rumreisen und auch Leute vollquatschen. Nö. Mit dem Bus zum Hafen. Eingang finden, hinsetzen, Bier trinken. Leute kommen. Der Bierautomat frisst mein Geld und gibt mir kein Bier. Geht auch anderen so. Viel zu spät die Info: Das Bier ist schon leer! Dann endlich rein.
Als erstes spielen die DEAD KARDASHIANS. Geiler Name. Ich höre aber nur das erste und das letzte Lied aufmerksam. Dazwischen stehe ich für geschlagene 40 Minuten in der Bierschlange, um sündhaft teures Bier zu erstehen. Als nur noch einer vor mir ist, bekomme ich weiteres Leergut von meinem Tisch angeliefert; ich soll doch gleich zwei Runden mitbringen.
Beim heutigen Sichten der Fotos frage ich mich, wie ich so viele Fotos von der Band machen konnte, obwohl ich gar nicht am Platz saß. Dazu später mehr.
Beim heutigen Sichten der Fotos frage ich mich, wie ich so viele Fotos von der Band machen konnte, obwohl ich gar nicht am Platz saß. Dazu später mehr.
Irgendwann fangen Alarmsignal an. Deutschpunk, wie er sein sollte. Oder ist Deutschpunk ne sie? Oder vielleicht sogar trans?
Noch sitzen die Leute brav auf ihren Bänken bzw. stehen in der Thekenschlange. Die Tische hier vor mir waren alle voll besetzt. Wo leere Bänke zu sehen sind, fehlen Leute, die Bier holen oder wegbringen!
Lange haben wir diese beiden für Securitys gehalten. Vielleicht fanden die aber auch nur Warnwesten cool. Wer weiß das schon?
Die ersten Hits werden gespielt und es beginnt vor der Bühne eine vorsichtige Rempelei. Viel Abstand und Maske auf, aber auch Körperkontakt. Erster Gedanke: Geil, Pogo! Danach eher so: Ist das vernünftig? Ist das überhaupt erlaubt? Ist das noch Punk?
Egal, schnell noch mal Bier sichern. Inzwischen sind wir so weit, dass man drei Becher vor sich stehen hat und einen in der Hand hält. Außerdem ist irgendwas im Bier, das meine Hemmungen abbaut. Und ja, ich gebe zu, dass die Eichstriche schwer zu erkennen waren. Als Zapfer_*In muss man den aber nur einmal finden und dann einfach alle Becher genauso voll machen. War überraschend schwierig.
Inzwischen wird weitermusiziert und auch getanzt. Was genau hier grade gemacht wird, entzieht sich aber meiner Kenntnis.
Auch dieses Bild hab ich nur mit reingenommen, weil es so schön nach Pöbelei aussieht. So richtig ernsthaft verfolgt habe ich das Konzert leider kaum. Mal hier ein Spruch, mal da ein kurzes Gespräch. War alles irgendwie interessanter, als Alarmsignal.
Dieses Foto ist auch nur drin, weil es irgendwie zum vorigen gehört. Dafür hier meine Notizen, die ich auf der Rückseite meines Testergebnisses gefunden habe:
"Unfaires Trinkspiel: Nur wer volles Bier hat darf mitmn.
Neues Lied: Ich hoffe du findest, was du suchst!" (Fehler, wie im Original). Ich würde sagen, damit kann ich jetzt getrost behaupten ich sei ein seriöser Musikjournalist!
"Unfaires Trinkspiel: Nur wer volles Bier hat darf mitmn.
Neues Lied: Ich hoffe du findest, was du suchst!" (Fehler, wie im Original). Ich würde sagen, damit kann ich jetzt getrost behaupten ich sei ein seriöser Musikjournalist!
Vor der Bühne wird munter weitergetanzt. Auch wer nicht tanzt, steht oder sitzt nicht unbedingt am ausgesuchten Platz, sondern da, wo grade was frei ist. Ist mir in dem Moment egal, denke ich nüchtern etwas anders drüber. Naja.
So, hier der Beweis, dass ich definitiv nicht alle Fotos selbst gemacht habe. Das würde auch die ungeheure Menge an verschwommenen Bildern oder uninteressanten Publikumsfotos erklären.
Und ja, Pogo tanzen war schön. Scheissegal, ob das klug war oder nicht, es hat riesigen Spaß gemacht. Es wäre halt schön gewesen, wenn man gewusst hätte, dass ALLE negativ getestet sind. Weiß man aber nicht, weil war keine Pflicht mehr. (Geiler Satz!) Ach was weiß denn ich? Wie soll man es richtig machen? Ich bin da unschlüssig. Dieses Virus nervt.
Und ja, Pogo tanzen war schön. Scheissegal, ob das klug war oder nicht, es hat riesigen Spaß gemacht. Es wäre halt schön gewesen, wenn man gewusst hätte, dass ALLE negativ getestet sind. Weiß man aber nicht, weil war keine Pflicht mehr. (Geiler Satz!) Ach was weiß denn ich? Wie soll man es richtig machen? Ich bin da unschlüssig. Dieses Virus nervt.
Am Nachbartisch werden fleißig Steine gesammelt, für die bevorstehende Revolution, oder einfach um die Bullen zu ärgern.
Der Rest des Publikums kommt irgendwann auch inne Puschen und es entstehen mehrere kleine Pogo-Pits, sodass man so vielleicht ein bisschen Abstand halten kann. Macht aber eh keiner mehr. Auch Masken sieht man eher selten, aber wir sind ja auch draußen.
Am Ende ist es dann doch ein sehr vergnügliches Punkkonzert. Alle Hemmungen sind weg. Mal sehen ob ich demnächst Post bekomme und in Quarantäne muss.
Trotzdem war es ganz schön, Leute wiederzusehen, zu quatschen und irgendwie sorgenfrei zu sein. Band war auch gut, aber ich muss sagen, wenn da Fahnenflucht oder Dödelhaie gespielt hätten, hätte ich keinen großen Unterschied bemerkt. Die einzelnen Lieder sind irgendwie an mir vorbeigetröpfelt. Hier mal ein Hit, mitsingen, mittanzen, dann wieder hinsetzen und labern,...Das "Drumherum" war irgendwie spannender als das eigentliche Konzert. Trotz der Bierprobleme.
Trotzdem war es ganz schön, Leute wiederzusehen, zu quatschen und irgendwie sorgenfrei zu sein. Band war auch gut, aber ich muss sagen, wenn da Fahnenflucht oder Dödelhaie gespielt hätten, hätte ich keinen großen Unterschied bemerkt. Die einzelnen Lieder sind irgendwie an mir vorbeigetröpfelt. Hier mal ein Hit, mitsingen, mittanzen, dann wieder hinsetzen und labern,...Das "Drumherum" war irgendwie spannender als das eigentliche Konzert. Trotz der Bierprobleme.
Das ist mein Zug nach Hause. Klappt trotzdem irgendwie. Am Bahnhof noch Münsteraner Punks getroffen, sodass die Rückfahrt nicht langweilig wurde. Hab in Osnabrück schon schlimmeres erlebt...
So und jetzt noch mal meine Ausführungen zum Thema "Alkoholverbot in der eurobahn", einfach weil mir das seit Tagen und Wochen unter den Nägeln brennt:
1. Über das Alkoholverbot wird NIRGENDWO informiert. Nicht auf der Internetseite der eurobahn, nicht über Aushänge, nicht über Durchsagen. Man erfährt davon erst, wenn man mit nem Bier erwischt wird.
2. Die Begründung für das Alkoholverbot ist: Die Maskenpflicht. Okay, wenn ich die Maske nicht abnehmen darf, lasse ich sie auf. Wenn ich sie aber zum Trinken abnehmen darf, macht es in meinen Augen keinen Unterschied, ob ich Wasser oder Bier trinke. Maske runter, Schluck nehmen, Maske rauf, fertig.
3. "Ja, aber Leute, die Alkohol trinken, können sich nicht benehmen". Alle über einen Kamm geschoren, super. Ich krieg das ja offensichtlich hin, warum verbietet man mir dann auch mein Bier? Und warum wirft man Leute, die es nicht hinkriegen, nicht einfach mit dem Verweis auf die nicht eingehaltene Maskenpflicht raus, sondern schikaniert auch alle anderen?
4. Ich wurde nach der Pankdemic-Show in Dortmund mit nem Bier erwischt und rausgeworfen. Am nächsten Tag kommen die selben Securitys direkt zu mir und gucken was Sache ist. Hab ich ja sogar noch ein bisschen Verständnis für. Nix dabei, alles cool. Nächstes Wochenende, Youth Brigade. Selbe Security, selbes Spiel. Nix dabei, alles cool. Zweiter Tag Youth Brigade, selbe Security, nix dabei, dafür vorher paar mehr getrunken. Auch nicht richtig. Eskalation. Woche später, Pighounds am U. Lieber gar nicht erst hingefahren, weil es eh nur wieder Stress gibt. Heute in Osnabrück: Vorm Einsteigen kommt die Schaffnerin und bittet freundlich (!) während der Fahrt keinen Alkohol zu trinken. Wir sollen lieber alles vorher austrinken. Geht also auch anders.
Ja, sorry. Musste ich einfach mal loswerden und mir hört ja sonst keiner zu...
1. Über das Alkoholverbot wird NIRGENDWO informiert. Nicht auf der Internetseite der eurobahn, nicht über Aushänge, nicht über Durchsagen. Man erfährt davon erst, wenn man mit nem Bier erwischt wird.
2. Die Begründung für das Alkoholverbot ist: Die Maskenpflicht. Okay, wenn ich die Maske nicht abnehmen darf, lasse ich sie auf. Wenn ich sie aber zum Trinken abnehmen darf, macht es in meinen Augen keinen Unterschied, ob ich Wasser oder Bier trinke. Maske runter, Schluck nehmen, Maske rauf, fertig.
3. "Ja, aber Leute, die Alkohol trinken, können sich nicht benehmen". Alle über einen Kamm geschoren, super. Ich krieg das ja offensichtlich hin, warum verbietet man mir dann auch mein Bier? Und warum wirft man Leute, die es nicht hinkriegen, nicht einfach mit dem Verweis auf die nicht eingehaltene Maskenpflicht raus, sondern schikaniert auch alle anderen?
4. Ich wurde nach der Pankdemic-Show in Dortmund mit nem Bier erwischt und rausgeworfen. Am nächsten Tag kommen die selben Securitys direkt zu mir und gucken was Sache ist. Hab ich ja sogar noch ein bisschen Verständnis für. Nix dabei, alles cool. Nächstes Wochenende, Youth Brigade. Selbe Security, selbes Spiel. Nix dabei, alles cool. Zweiter Tag Youth Brigade, selbe Security, nix dabei, dafür vorher paar mehr getrunken. Auch nicht richtig. Eskalation. Woche später, Pighounds am U. Lieber gar nicht erst hingefahren, weil es eh nur wieder Stress gibt. Heute in Osnabrück: Vorm Einsteigen kommt die Schaffnerin und bittet freundlich (!) während der Fahrt keinen Alkohol zu trinken. Wir sollen lieber alles vorher austrinken. Geht also auch anders.
Ja, sorry. Musste ich einfach mal loswerden und mir hört ja sonst keiner zu...