Here and now punx fest.: SkorupA, Slavery, Sorrow, Wara, Nukk, Modernslave, 10.07.2021 in Karczma Górnicza (PL), Here and now punx fest. - Bericht von verSemmelt
Here and now punx fest., 10.07.2021 in Karczma Górnicza (PL)
Hinfahrt an Langweiligkeit kaum zu überbieten. 100 Kilometer Autobahn, 2 mal rechts, 3 mal links. Angekommen sieht man, dass dieses angegebene Karczma G. gar kein echter Ort ist. sondern das da...
50 Złoty Eintritt, also atm etwa 11€ für 10 Bands. Erste Band wurde verpasst und es spielte WARA! Schonmal gesehen - leider irgendwie nicht sonderlich vom Sound her abgemischt.
Demnächst soll wohl ein Debutalbum bei Abnegat erscheinen. Bin gespannt. Der Song "Wara!" flog aus dem Set - warum eigentlich? Ein "Tänzer" gewinnt derweil den "Volker-Kampfgarten-Look-A-Like-Around-Year-2000-Contest" ohne Konkurrenz.
Familienrestaurant mit Konferenzräumen, Museums-Dingsbums, alles ziemlich schick. Wahrscheinlich sind hier sonst Hochzeiten, Firmenfeiern oder ähnlicher abzulehnender Quark. Das hier soll wohl die erste ernstzunehmende Veranstaltung gewesen sein.
Während der Umbaupause erkraxelten wir einen Doppel-Kalkbrennofen??? Irgendwas mit Bergbau hier. Sieht auf dem Foto ganz schön leer aus. Ich bin schlecht im Schätzen, aber abzüglich Bands, Personal und Mercher werden sich maximal 120 Leute versammelt haben. Somit lungerten wahrscheinlich 240 Leute rum.
Idyllisch - nicht wahr?! Während des Schießens eines Fotos stolpert der Herr da im Bild über mein am Boden abgestelltes Bier. Sachen, die es verdient haben, erwähnt zu werden!
Da hier an Bands nichts so schnell vorwärts ging, noch mal in den Wald zum Pipi - überall Attraktionen platziert...cool. Wenigstens etwas Punkflair.
Nun aber wieder Lärm. SORROW aus Poznań (PL) dürfte zu 100% aus Mitgliedern der zuletzt schon für gut befundenen DYYM sein. Und das war auch die Neuentdeckung des Tages. Die DYYM-Sängerin übernimmt in dem anscheinend sehr neuen Projekt das Schlagzeug und sie überzeugt mit teilweise verrücktem maschinengewehrartigen Getrommel und Hexengesang. Der Hauptsänger growlte sehr angenehm und der Nebengesang shoutete gelegentlich auch mal rum. Eine abgefahrene Düsternis ist das Ergebnis. Kommt bestimmt noch besser tief in der Nacht oder in einem Kellerloch... Beobachtungswert!
Die Verpflegung war für mich persönlich der absolute Scheiß. Wenn ich schon diese alkoholfreie Pissbrühe sehe. Bäh. Noch schlimmer btw etwas von Free-Lech mit Limette. Ich tippe mal so schmecken Klosteine. Reinste Chemie. Mit dem Kozel hätte man sich aber gut zuschütten können. Man musste aber akzeptieren, dass der Schaum aus dem gezapften Bier rausgelöffelt wird. Nuja - das ansässige Restaurace machte Verpflegung wie an jedem anderen Tag. Fritten mit irgendwas oder ähnlichem. Mit Glück und Kenntnissen in Polnisch hätte man wohl weniger als eine Stunde für eine Portion Fritten gebraucht. Ich danke deshalb noch einmal eindrücklich meinem Gymnasium, welches in der Nähe von Polen und Tschechien situiert war, und als zweite Fremdsprache Französisch und Russisch angeboten hat. Ich bilde mir ein, an der Sachlage hat sich auch wenig verändert. Schlimm!
MODERNSLAVE aus Wroclaw (PL) sah ich aufgrund des eben geschilderten nur 2 Songs lang. (Post-)Hardcore mit Rumgeschimpfe. Schwierig. Kann kein Urteil fällen. Rechts im Bild übrigens eine für einen Ikonoklasten verwirrende Skulptur.
SKORUP/A bolzten sich dann erneut ordentlich durchs Set. Vielleicht sogar einen Tacken besser als vor 3 Wochen auf dem Izero HC Fest. Gab sogar fast so etwas wie Pogo...
Dieser verstärkte Hang zu Fußgängerübergängen in Polen werde ich wohl nie nachvollziehen können. Hier kommen zu Stoßzeiten außerhalb eines Festivals vielleicht 10 Autos pro Stunde lang in dieser Abgelegenheit... aber bin ich nicht gut getroffen worden - also auf dem gelben Schild?!
NUKK aus Wroclaw (PL) liefern anschließend eine Art düsteren reduzierten Screamo. Wahrscheinlich ist das auch dieses Neocrust?! Oder einfach gesagt: Emo-Gedöns.
Aus Prag/Praha (CZ) angereist gabs eine fiese metallische Kruste um die Ohren gehauen. Leider nach 3-4 Songs schon so weit entfernt von Abwechslung, dass es im letzten Drittel des Sets eher in einer Art Baulärm endete. Schade.
Durch leicht einsetzende Kälte, Nüchternheit und bevorstehender langweiliger Rückfahrt skippen wir ZAWODY, CYNESS und BAESTIEN, ehe eventuell Müdigkeit eintritt. Ich glaube auch dass der zeitigere Aufbruch echt besser war... Eigtl wollt ich auch noch Umsatz am Plattenstand machen - hatte doch schon die Nowhiterag und oder DYYM rausgedacht... warum war da keiner ;)