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Element of Crime, 09.08.2021 in Dortmund, Westfalenpark - Bericht von Zwock

Element of Crime, 09.08.2021 in Dortmund

Darf es hier einen Bericht über so eine Indie-Liebhaber-Romantik-Band wie Element of Crime geben? Hier im abgrenzungsschwangeren Pöbelblatt „Bierschinken“? Diese Band ist wohl kein Punk aber viele Punks oder Menschen, die ihr Lebenskonzept noch immer mehr oder minder kompromissbereit an diesem Begriff ausrichten, mögen sie. Zumindest scheint es kein Zufall oder peinlicher Fauxpas mehr zu sein, auf Nachtfahrten von (Punk-)Konzerten zu „Schwere See“ romantisiert sich an seinen Nebenmensch anzulehnen und auf der Rückbank einzuschlummern. Warum ich das so ausführlich hier schreibe? 1. weil ich nicht weiß ob da noch jemand mitschreibt - und irgendwie müssen ja diese Zeilen gefüllt werden. Und 2. weil ich selbst kein „Fan“ der ersten Stunde dieser Band war. Und da fängt es an. Die erste Stunde dieser Band konnte ich nicht miterleben. Zu jung. Und als ich anfing, Musik zu hören und mich vor allem dem Genre Punk geschmacklich wie ideologisch verschrieb, war die Band zu alt. So kam es mir zumindest vor. Über Gefühle durfte maximal Nagel Lieder singen und wenn es mal ganz dick kam, fühlte ich mich Thees Uhlmann näher als eben diesem älteren Herr mit der Trompete. Aber wie das Leben so spielt, wird Mensch selbst älter. Zumindest gibt es nun Jüngere, die man immer schwerer versteht. Sei es nun sprachlich oder in dem was die so tun. Und dann gibt es immer noch Element of Crime. Und die sind nicht älter geworden. Die sind immer noch genauso alt wie früher, als ich noch zu jung und dumm war, mich auf diese Band einzulassen. Dabei kann „alt“ auch durch „geil“ ersetzt werden. Oder besser durch „stark“! Alle Element of Crime - Situationen in meinem Leben würden hier den Rahmen sprengen. Ich bin froh dass es diese Musik gibt - in immer neuen Alben und alten Gassenhauern. Und natürlich immer wieder auf diesen Konzerten, von denen ich immer irgendwie (bier-)seelig und mit neuen regnerischen Wortschöpfungen heimkehre. Romantik!
Nun aber zum etwas unromantischen Rahmen. Westfalenpark, JuicyBeats-Park-Session, der teuerste Eintritt seitdem ich auf meinem letzten Tote-Hosen-Konzert war und von den Bierpreisen…ach egal.
Ich hab Geburtstag und meine liebsten Menschen haben zusammengeschmissen und sind mit mir hier! Ich bin schon vor der Regenschirm-Kontrolle der Security glücklich - nein - romantisiert!
Regen. Aber keine Regenschirme erlaubt. Ich denke, das ist nicht die schlechteste Idee. Zumindest werden so diese unschönen Open-Air-Fail-Konzert-Fotos vermieden, auf denen mensch nur ein Meer aus Schirmen sieht und denkt "Gut dass ich nicht auf scheiß Open-Air-Veranstaltungen gehe!". Und natürlich die mehr oder minder schweren Schlägereien, die durch die Verbauung des teuer erstandenen Sichtfeldes provoziert werden. Uns egal. Manche habens gesehen und sich richtig angezogen, andere nicht geglaubt und werden nun in Folie gehüllt.
Nicht nur am Eintrittspreis, sondern auch am durchorganisierten Ablauf merkt mensch, dass hier absolute Profis am Werk sind. Pünktlich wie steril gehts los und ja - ich brauche kurz, um reinzukommen. Keine Vorband, es ist hell und irgendwie ein bisschen ZDF-Fernsehgarten-mäßig. Aber eines hat dieser Einstieg mit fast allen CoronaPUNKkonzerten gemeinsam.  Es wird gesessen. So konsequent, dass ich noch nicht mal wage, einen Gedanken ans Aufstehen zu verschwenden. Eine Frau vor mir (verdammt punkiger Moment) tut es und wird nach kurzer Irritationszeit freundlich aber bestimmt zurecht gewiesen.
Meinen Mitmenschen, vor allem Sabine Walters, ist das alles zu wenig Bewegung. Wir wippen schon geraume Zeit auf unseren Stühlen zu der bei diesem Konzert besonders starken Songauswahl, bis der Impuls zum Aufstehen zu groß ist. Wir wechseln unauffällig an die freie "Lounge-Gelb" ohne einen wahrscheinlichen Ticket-Aufpreis zu bezahlen. Zwar ist das Konzert nun ein Stückchen weiter weg. Aber dafür alles ein wenig ungezwungener.
Die Nähe zum lokalen Bierstand ist auch nicht zu verachten. Hier ein Schunkelfoto von Dr. Lüken-moderiert und mir. Wat schön. Element of Crime lassen sich nicht vom Regen oder dem dadurch vermummten Publikum beeindrucken.
Sven Regener erzählt starke Sachen, Lieder wie "Ein Hotdog unten am Hafen", "Weißes Papier" und "Am Ende denk ich immer nur an dich" sind einfach großartig.
Auch das wunderbare "Im Himmel ist kein Platz mehr für uns zwei" und natürlich "Schwere See" machen das Ganzen zu einem starken Konzertabend! Romantik!
Und dann passiert es. Beim "Wonderwall" der Alternativkultur. Beim Überhit der Band - zu oft oder nicht oft genug gehört - erheben sich die Massen und schunkeln in der Dämmerung. Delmenhorst. Es darf nicht fehlen. Es funktioniert noch immer. Auch bei mir. Schön!
Und wieder Regen. Und da Sven Regener sagt, dass "viele der Songs der Band über Regen sind", macht uns das nix. Es gibt kein schlechtes Wetter sonderrrrrrrrrrrrn..........
Verdammt - und dann, nach einer ausgiebigen Zugabenphase, ist es vorbei. Und damit auch ein schöner Tag mit Freunden für mich.
Danke Element of Crime, dass ihr an meinem Geburtstag gespielt habt. Könnt ihr öfter machen. Unser Alter spielt ja zum Glück keine Rolle mehr. Stark!
...und tatsächlich ist es noch nicht ganz vorbei. Wir besprechen und betrinken das Konzert noch ausgiebig nach, bis Dr. Lüken-moderiert sein Aiolibrot auf den Boden fällt. Dann ist aber endgültig Schluss! Romantik und dann ab nach Haus!

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Band:
Element of Crime
Musikstil: Alternative Pop, Chanson, Rock
Homepage: https://www.element-of-crime.de
Konzertberichte: 2

Location:

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