Circus Rhapsody, Threepwood N Strings, 26.08.2021 in Essen, Weststadthalle - Bericht von niklas
Circus Rhapsody, 26.08.2021 in Essen
Aber zunächst treten Threepwood N'Strings auf. Die haben auch wirklich alles mobilisiert, was der Freundeskreis so her gab. Inklusive diverser Eltern. Der Auftritt wird auch von insgesamt sechs Videokameras und vier Fotografen festgehalten. Plus mich und diverse Handyfotos. Ist auch wichtig, denn Threepwood N'Strings sind die kommende große Band. Ganz sicher.
Geboten wird sowas, was ich für Folk halte (ja, das Rock lasse ich absichtlich weg). Okay, reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: diese Band ist scheiße!
Geboten wird sowas, was ich für Folk halte (ja, das Rock lasse ich absichtlich weg). Okay, reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: diese Band ist scheiße!
Handwerklich ist die Musik gut gemacht, aber dabei langweilig und nichtssagend. Trotzdem laufen die Klatschspielchen bei der mitgereisten Oberstufe und der Pfadfindergruppe (!) des Bassisten super. Geil, wenn dutzende weiße Deutsche im Takt klatschen. Außer der Mutti, die mit ihrer Funktionsjacke und ihren Leder-Mini-Rucksack konsequent neben ihrer Parzelle steht, jeden Song frenetisch mitsingt und IMMER genau neben den Takt klatscht. Leute, wo bin ich hier gelandet? Aus Selbstschutz gehe ich während des Auftritts sogar zwei Mal pinkeln. Und das sogar bis zu den Toiletten, die arschweit weg sind. Und ich gehe langsam. Und die hören einfach immer noch nicht auf!
Am Ende erzählt die Keyboarderin dann was von einer tollen Überleitung (der letzte Song hat das Wort "Circus" im Titel), macht diese dann aber damit kaputt, dass sie noch eine Zugabe anstimmt. Danach werden noch tolle Insta-Fotos geschossen. Ihr wisst ja: das nächste große Ding. Ist diese Band. Ganz sicher...
Für Circus Rhapsody befürchte ich inzwischen das Schlimmste. Also dass das Bier alle sein könnte. Irgendwer muss sich doch gedacht haben, diese beiden Bands passen gut zusammen, lassen wir die mal zusammen auftreten. Doch zum Glück ist die einzige Gemeinsamkeit die Geige.
Circus Rhapsody machen nämlich richtig Bock. Der Sänger und Bassist ist ein echter Entertainer, der nicht nur gute Musik machen, sondern auch herrlichen Stuss reden kann. Publikumsanimation erster Güte!
Und ja, die Geige macht die Musik ein bisschen folkig, aber das nervt nur während der ersten zwei Songs und ist vermutlich eine Nachwirkung der Ohrenfolter von Threepwood N'Strings. Hier passt der Einsatz der Violine nämlich ganz gut rein.
Die "(Horror-)Punk"-Einsortierung kam vermutlich daher, dass sich erstaunlich viele Songs mit Zombies beschäftigen und die Band stellenweise ein bisschen nach den Misfits klingt. Ansonsten ist das aber recht lupenreiner Punkrock.
Auch Circus Rhapsody versuchen ein Klatschspielchen: da heute alles anders als sonst gemacht werden soll, sollen wir vor den Songs klatschen und nach dem Song die Fresse halten. Klappt nicht ein einziges Mal. Ist aber auch egal. Spaß macht das trotzdem.
Auf der Bühne ist immer was los und ich ärgere mich wirklich, als ich mal ein paar Sekunden länger als gewohnt am Bierstand anstehen muss. Ich könnte ja was verpassen.
Mein Wusch für Post-Pandemie-Zeiten (und ja, damit ist auch gemeint, dass sich die Münsteraner Punkrock-Kapelle PANDEMIE bitte auflösen solle) ist ganz klar: diese Band in einem kleinen Laden mit dichtem Gedrängel (ja, auch die Band) zu sehen. Das wär ein Fest!
Wieder gut gelaunt (Leute, bitte bitte bucht niemals wieder Threepwood N'Strings!) gehts dann gen Heimat. Unterwegs entdecke ich noch in einer ansonsten eher schlecht sortierten Jukebox "Should I stay or should I go" und entscheide mich direkt danach fürs goen. Jetzt sollte ich langsam doch mal in diese CD reinhören!