KAZ Open Air, 28.08.2021 in Herne

niklas: Mein erstes kaz-Open-Air. Nachdem ich gefühlt zwanzig Berichte auf so einer merkwürdigen lachsfarbenen Internetseite gelesen habe, mache ich mich jetzt auch mal selbst auf den Weg nach Herne. Dank Überholung durch einen verspäteten Fernverkehrszug verpasse ich meinen Bus in Wanne-Eickel und muss warten. 23 Minuten sollten doch für ein Bier reichen. Leider gibt es im Bahnhof nur warmes Dosenbier, aber immerhin erzählt mir kurz darauf ein netter Pfandsammler, wie schön es in seiner Heimat, der Türkei ist. Wanne-Eickel ist dagegen ziemlich hässlich. Überall Wahlplakate von der AfD und die Basis. Zum Kotzen.
Fö: Mein achtes KAZ, wenn ich mich nicht verzählt hab. Dann mal schauen, wie das in Pandemiezeiten so läuft! Letztes Jahr lief es zum Beispiel gar nicht, dieses Jahr zunächst nur nach Vorab-Anmeldung und dann irgendwann offen für alle. Aber find ich okay. Durch die Vorab-Anmeldungen kam hoffentlich kam hoffentlich auch ein bisschen Kohle zusammen, kann das KAZ ja immer gebrauchen. Insbesondere, seit Ulf nicht mehr Stammgast ist und das Bier wegsäuft. Achnee, Moment, der hat ja selbst gezapft...
Zwen: Da ich heute zunächst bei meinen Eltern die Kuchengabel geschwungen habe, komme ich erst sehr spät nach Herne. So spät, dass es nur noch für Alarmsignal reicht. Ich zeige also meinen Impfnachweis, trage meine Kontaktdaten in die List (nein, ich habe nicht die Vorabanmeldung genutzt), werfe noch eine kleine Spende in den Topf und mache mich dann auf den Weg in Richtung Bühne.

niklas: Von der ersten Band DAMAGED JUSTICE bekomme ich noch die letzten drei Lieder mit. Davon hat mir "United Church of Rock'n'Roll" gut gefallen. Die anderen beiden nicht so. Auf dem Foto seht ihr deutlich die Bühne mit den beiden Klampfern und dem Keyborder. Der Drummer versteckt sich dahinter und ganz links stand eventuell auch noch jemand im Bühnennebel, deshalb hab ich da ein Fragezeichen draufgefotoshopt!

niklas: Passend zur zweiten Band des Tages hängen die Orga-Leute auch mal ihr "kaz-Open-Air"-Banner auf die Bühne. IDOLS OF THE CAVE machen ziemlich anstrengenden Grunge-Zeug mit Crossover-Einschlag. Muss echt nicht sein. Ich gebe denen ausreichend Zeit mich noch zu überzeugen und hole dann doch lieber Bier. Als Rausschmeißer geben sie noch "Killing in the name of" zum Besten, locken mich damit aber auch nicht von der Wiese.

niklas: Schlagzeugerfoto!
Hier bestellt der Drummer von MANGO grade das erste Mal drei Bühnenbier. MANGO scheint so ne Art Punkrockinstitution in Herne zu sein. Es wird von 30 Jahren Bandbestehen und regelmäßigen Konzerten, so etwa alle 10 Jahre, gesprochen. Auch sonst macht das Bühnengelaber Spaß. Musikalisch erinnert MANGO mich an Wizo oder die Wohlstandskinder. Textlich geht's, wie bei Kinder-Punk üblich, vor Allem um Mädchen, die einem gefallen, einen verlassen haben oder die man nicht geküsst hat, als man es hätte tun sollen. Mein 15-jähriges Ich fühlt sich abgeholt!

Wem gehört denn das Bier da eigentlich?

Fö: Im Gegensatz zu dir habe ich die ersten Bands komplett verpasst. Einerseits schade, weil das oft die interessanteren (weil noch nicht gesehenen) Bands sind, andererseits, naja, offen gestanden hab ich eh nicht allzu viel erwartet. Am Einlass erwartet uns dafür die 3G-Kontrolle (find ich gut) und es gibt sogar die Möglichkeit, sich direkt vor Ort impfen zu lassen (find ich noch besser). Das wird sogar genutzt. Zeigt, das Impfanreize wichtig sind. Danke für das obige Foto an Kai übrigens.

niklas: Na gut, da meine Kamera im Regen nass geworden is, müssen wir jetzt mit so schlechten Zeichnungen weitermachen. Bitteschön: Auf diesem Bild spielen THE HEARTBREAK MOTEL und Leute tanzen vor der Bühne. Die klingen so wie die alten Sachen der Beatsteaks, wird mir berichtet. Wenn das so ist, muss ich wohl mal alte Sachen von den Beatsteaks hören, denn THE HEARTBREAK MOTEL gefallen mir ausgesprochen gut. Schön schnell, laut und krachig.

Fö: Kann mich entsinnen, Heartbreak Motel ein paar Mal gesehen zu haben. Beispielsweise 2003 als Vorband der Beatsteaks oder 2004 mit den Backyard Babies. Irgendwo dazwischen könnte man den Sound auch durchaus einordnen. Mittlerweile gibt es die Band seit nem guten Jahrzehnt eigentlich nicht mehr, von sporadischen Auftritten alle Jubeljahre mal abgesehen - so wie heute!

Fö: Muss sagen, dafür dass es die eigentlich schon so lange gibt, wirken die mal gar nicht eingerostet! Zumindest der Sänger springt fleißig umher, auch mal ins (oder aufs) Publikum. Ganz ordentliche Action hier!

Fö: Von oben kommen derweil dicke Wassertropfen. Nunja, nicht das erste Mal, dass das KAZ unter Regen zu leiden hat. Erfahrene Besucher*innen kennen ihre Unterstellstellen.
niklas: Als Neuling bin ich leider schlecht vorbereitet. Immerhin habe ich einen Regenschirm am Start, dessen Werbeaufdruck minutenlang für ein Bandlogo gehalten wird, sodass wir schon überlegen, von welchen Bands wir Merchandise-Regenschirme kaufen würden. Erst beim Schreiben dieses Berichts wird mir klar, dass ich unbedingt einen von AQUA brauche!

Fö: Regen ist ja so praktisch. Er hier wäscht sich gerade die Haare, oder? Na, Shampoo vergessen?

Fö: Der Auftritt endete dann leider etwas tragisch. Wobei das eigentlich sogar ziemlich witzig anfing: Ein junger Konzertbesucher erklimmt die Bühne, der Sänger winkt daraufhin die Meute herbei, dass sie ihn beim Stagediven auffangen. Die "Meute" deutet das Winken allerdings falsch und so steigen einfach noch mehr Leute auf die Bühne. So weit, so unterhaltsam. Aber leider kommt so die Botschaft, dass die Leute auf der Bühne doch bloß Stagediven wollen und Leute zum Auffangen brauchen, erst so richtig rüber, als nicht mehr ausreichend Personen vor der Bühne stehen, um alle aufzufangen. Aber wie das KAZ schreibt, geht es dem Menschen, der Bekanntschaft mit dem Asphalt machen musste, wieder gut.

Fö: Meine Theorie ist ja weiterhin, dass die Leute nach anderthalb Jahren einfach verlernt haben, wie sowas geht. Stagediven? Leute auffangen? Aber nur mit ausreichend Abstand! Naja, teilweise wirkt das Publikum hier wirklich noch etwas unbeholfen. Geht mir aber auch so. Einerseits schön hier, andererseits ist doch immer noch Pandemie verdammichnomma!
So, egal. Erstmal Abstand gewinnen.

Fö: Die nächste Band sind THE OFFENDERS. Coole Band eigentlich, dafür dass sie so Ska-Kram machen, aber ich fand's auch schon mal geiler. Früher war das rauer, oder? Meine mich zumindest erinnern zu können, dass die früher auch nen ordentlichen Aggrolites-Touch hatten, da merk ich nicht mehr so viel von. Könnte aber auch daran liegen, dass sie heute nur zu dritt auf der Bühne stehen, weder Orgel noch zweite Gitarre, ich weiß offen gestanden gar nicht wie die Band aktuell so besetzt ist.

Fö: Insgesamt netter Auftritt, bei mir reicht es für ein wenig Geschunkel, dass muss ja an der Stelle auch mal okay sein.
niklas: Um den Regen besser abfließen zu lassen, hab ich meine Schuhe in mein Beutelchen gepackt. Das macht das Tanzen zwar etwas unangenehm, zumal ich mir die einzige Scherbe weit und breit einfange, aber so richtig zünden die OFFENDERS heute auch nicht. Dunkel erinnere ich mich an Auftritte auf dem Rodeo und im PanicRoom, wo mir nachher die Füße qualmten.

Fö: Anschließend spielen ALARMSIGNAL! Die hab ich nun wirklich schon oft genug gesehen. Und werde nicht müde, zu betonen, dass ich sie eigentlich auch jedes Mal wieder gut finde. Heute verschreckt mich nur, dass 90 Minuten Spielzeit angesetzt sind. Dat is doch kein Pank mehr!
Zwen: Dafür wird 2/3 Auftritts ausschließlich mit Scheiße labern zugebracht. Wobei, es war nicht nur Scheiße; der Aufruf zur Unterstützung von Geflüchteten-Organisationen war ganz sicher ziemlich nice.
niklas: Gut, dass ihr aufgepasst habt. Der Regen hat schon vor einer ganzen Weile meine Selbstkontrolle durchnässt, weswegen sie nun zum Trocknen über nem Zaun hängt. Derweil schraube ich mir ein Bier nach den anderen in den Kopf, ohne auf die eigentlich angedachten Trinkpausen zu achten.

Fö: Die Lieder handeln, glaube ich, sämtlich alle davon, dass Schoko Schnaps mitgebracht hat. Jedenfalls erwähnt Sänger Steff so oft die Stadt Mülheim, dass man meint, das KAZ befände sich ebendort.
Zwen: Schoko kommt seinem Job als offizieller Band-Abfüller sehr gewissenhaft nach und wird dafür dann sogar vom KAZ-Personal nach Hause gefahren. Nach der Show hat er sogar noch Zeit, sich ein wenig mit uns zu unterhalten. Unglaublich, wie geerdet dieser Dude ist!

Fö: Heute seh ich die Band erstmals mit neuem Gitarristen Yannig (Braindead, Kapot und bestimmt noch andere lustige Kombos). Ganz den Lookism-Vorgaben dieser Seite folgend kann ich nur sagen, dass er einfach zu lange Haare hat, aber dafür fleißig über die Bühne rennt.
Zwen: Endlich wieder Lookismus! Irgendwer flüstert mir von der Seite zu, dass der Gitarrist ganz links ziemlich heiß aussieht, während der Rest der Band gar nicht geht. Passend dazu spielen Alarmsignal dann auch einen neuen (?) Song. "Hurensohn-Level" behandelt die Beleidigungen via Social Media gegen die Band und hat durchaus Hitpotential.

Zwen: Während des ersten Teils des Sets bin ich noch überrascht, wie wenig Songs ich kenne. Scheinen wohl ziemlich viele Lieder vom letzten bzw. vorletzten Album zu kommen. Diese kenne ich kaum. Dann werden aber immer mehr die alten Knüller ausgepackt. "Fahr den Mittelfinger aus", "Heimat halt's Maul", "Wir leben" und "Nazis nehmen uns die Arbeitsplätze" weg dürfen natürlich nicht im Set fehlen.
niklas: Meinem aktuellen Pegel entsprechend feier ich dann auch nur noch die Hits ab. Da ich immer noch keine einzige Platte von ALARMSIGNAL besitze, kann ich eben auch nur die Refrains, die ich schon dutzende Male live gehört habe. Die gefallen mir dann aber auch immer wieder gut. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier,...oder so.

Fö: Konkret erinnern kann ich mich an die kleine Theaterperformance vor "Which Part Of Fuck Off Don't You Understand". Das war traurig und witzig zugleich.

Fö: Bei einem Song kommt Sven von Graupause (Fans nennen sie liebevoll "Grauphase") auf die Bühne und darf mit trällern. Ich weiß nicht mehr welcher Song es war, aber die Kernaussage war irgendwas mit "Whoho" und "Whohoho". Wie üblich also stark am Puls der Zeit.
Zwen: Feinde der Band nennen sie übrigens hasserfüllt "Grauzone".

Fö: Ganz bis zum Schluss bleiben wir nicht, deswegen kann ich nicht sagen, ob am Ende noch irgendwelche bahnbrechenden Neuerungen ins Programm gesteckt wurden oder ob es sonstige unvorhergesehene Ereignisse gab. Aber vermutlich nicht, oder?
Egal, schön dass das KAZ Open Air stattfinden konnte. Wurde ja, soweit ich das beurteilen kann, ganz gut angenommen! Gut gefüllt ohne dass es unangenehm wurde.

Katharini 06.09.2021 17:20	Das nenne ich mal konsequent. 3 Jungs schreiben den Bericht über ein Open Air, bei dem bei 6 Bands ausschließlich Männer auf der Bühne stehen. No, das ist keine Kritik an das BS-Gossenzine. Der Unterschied ist hoffentlich, dass mein Kommentar HIER nicht gelöscht wird.
Bärbel Brecht 06.09.2021 21:43	Katharini beim vorletzten Kaz gab es noch ein kleines Zelt in dem man in den Umbaupausen ein paar weiblich gelesenen Menschen beim Musizieren zugucken konnte. Auf der Hauptbühne war meiner Erinnerung nach auch nur eine weiblich gelesenen Person. Es ist noch deutlich zu wenig. Gerade für einen Verein, der sich vermeintlich auch für die rechte von weiblich gelesenen Menschen einsetzt. Möglicherweise ist das aber auch nur Fassade. Wir werden es im nächsten Jahr sehen.
Tobi 06.09.2021 21:47	@Niklas: Dein Geschreibsel zeugt von einer konservativen Haltung und einem beschränkten Horizont.
Babsi 06.09.2021 22:28	@Katharini Fischer: so weit ich weiß, sollten auf dem kaz 2020 u.a. petrol girls, akne kid joe, die dorks und deutsche laichen spielen. wenn man keine ahnung hat... ;)
Kathi 06.09.2021 23:27	Bist du peinlich Bärbel Brecht. Wurde deine Band nicht berücksichtigt oder wieso so frustriert?
niklas () 07.09.2021 12:43	@Tobi: Ja, gut erkannt. Endlich versteht mich mal jemand! Aber was genau hat dich drauf gebracht?
Katharini 07.09.2021 15:16	@Babsi: Ich hab mehr Ahnung, als einigen am Ende des Tages lieb ist. Und Fakt ist, dass letztendlich ausschließlich Männer auf der Bühne standen. Was auch immer "sein sollte". Die Behauptung von Seiten des KAZ, dass die DORKS abgesagt hätten, stimmt im übrigens nicht. Die DORKS samt Booking wussten überhaupt nicht, dass sie an dem Tag dort spielen sollten. Sie haben es aus dem Netz erfahren. Bevor man eine Band ankündigt, sollte man zumindest ihre Zusage für den Termin eingeholt haben.
Dirk 07.09.2021 15:21	@Katharina: Vor der Pandemie haben beim KAZ u.a. Angerboys Alyssia, Frollein, Janaa Redflower, Maryaka, Kira Hummen, Flexo Rodriguez u.v.m. dabei. Keine Ahnung wie du überall so einen Blödsinn verbreiten musst.
Katharini 07.09.2021 15:32	@Dirk: Was für einen Blödsinn verbreite ich denn konrekt?
Katharini 07.09.2021 16:07	@Babsi Ergännzend möchte ich noch sagen, dass AKJ zwar für 2020 angefragt waren, 2021 jedoch auf Grund des Termins erst gar nicht zugesagt haben. Da war noch jede Menge Zeit ein Lineup zusammen zu stellen, welches deutlich macht, dass Diversität den Veranstaltenden tatsächlich wichtig ist. Wieso nicht einfach mal zugeben, dass es einem eben nicht so wichtig ist? Und den Hinweis mitnehmen, reklektieren und es beim nächsten Mal besser machen? Zu Deutsche Laichen: Die wurden zwar mal angefragt, haben aber nie zugesagt. Da kann also auch keine Rede davon sein, dass die Zeit nicht mehr ausgereicht hat, eine andere Band mit nicht ausschließlich Männern zu bekommen. Wie bereits erwähnt: Ich habe mehr Ahnung, als manch einem gerade lieb ist. Und je mehr Ausreden bemüht werden, umso mehr kommt ans Tageslicht. Vielleicht mal die Taktik ändern.
niklas () 07.09.2021 16:21	@Katharini: Ich finde, du hast durchaus recht. Das Line-Up hätte tatsächlich diverser sein sollen, wenn man sich Diversität auf die Fahne schreiben möchte (und ich denke in unserer Szene will man das). Wer genau, wen wann angefragt oder nicht angefragt hat, weiß ich leider nicht. Aber es hat sicherlich Möglichkeiten gegeben, das besser zu machen. Die Argumentation "vor X Jahren haben da aber A, B und C gespielt" greift natürlich nicht, denn es geht ja ganz klar um DIESES Jahr und die Kritik am DIESJÄHRIGEN Line-Up. Wie das KAZ mit der Kritik umgeht liegt leider auch nicht in meiner Hand. Ich würde mich aber freuen, wenn nächstes Jahr ein vielfältigeres Line-Up rauskommt. Dann könnte man dieses Jahr wohlwollend als einmaligen Ausrutscher abhaken und der Booking-Mensch ist in Zukunft vielleicht etwas aufmerksamer. Was mir selber auffällt: obwohl ich mich eigentlich als aufmerksamen Menschen wahrnemen möchte, ist mir die Würstchenparty auf der KAZ-Bühne erst durch deinen Kommentar aufgefallen. Schande über mich, Danke an dich! Manchmal brauche ich es eben auch mal mit dem Zaunpfahl eingehämmert! Gut, dass es Leute gibt, die das auch machen!
Katharini 07.09.2021 16:31	@Niklas: Die Kritik ging auch nicht an euch. Ich habe eure Plattform hier für meine Kritik genutzt, weil die Veranstaltenden jeden kritischen Kommentar von mir und mindestens einer weiteren Person gelöscht haben. Und wenn dort öffentliche Kritik zensiert wird, muss man sich halt andere Wege suchen um sein Recht auf öffentliche Kritik wahrzunehmen. :-) Ich stimme dir natürlich zu und ich finde gut, dass du so reflektiert damit umgehst. Genau darum geht es doch: Auf die eingefahrenen Verhältnisse aufmerksam machen, damit die Menschen sich mal Gedanken machen. Und wenn sie mitgehen, können sie ihren Teil für Verbesserungen beitragen. Die KAZ-Veranstaltenden hingegen sind Weltmeister in Kritik abschmettern, Beiträge löschen, Ausreden bis hin zu Lügen bemühen. Das ist für unsere Szene nur noch peinlich.
kai 07.09.2021 20:31	liebe 'katharina', wir sind immer offen für kritik. aber wenn uns ein außenstehender wiederholt sachen vorwirft, die jeglicher wahrheit entbehren, dann fragen wir uns welches ziel du verfolgst? du hast überhaupt keine ahnung was in den letzten monaten hinter den kulissen abgelaufen ist, willst es aber trotzdem wissen und haust sogar noch zig lügen (z.b. bzgl. der dorks) heraus. die dorks haben knapp zwei wochen vor dem open air aus völlig anderen gründen, die ich dir hier aus respekt nicht nennen werde, abgesagt. ursprünglich sollte das line up von 2020 übernommen werden, nur klappte dies aus diversen gründen nicht. ehrlich gesagt hatten wir aus pandemie-gründen auch mit ganz anderen problemen zu kämpfen, um überhaupt ein open air auf die beine zu stellen. da du ja ein kenner des kaz/des open airs bist, wird dir ja auch aufgefallen sein, dass das line up nicht nur um die zweite bühne, sondern auch um eine band gekürzt wurde. petrol girls war z.b. aufgrund der pandemie überhaupt nicht zu bewerkstelligen. auch der ausfall von akne kid joe wurde erst recht spät bekannt. und wo wir schon beim thema pandemie sind: versuch mal in den letzten monaten ein vernünftiges line up oder speziell einen kurzfristigen "ersatz" zu finden. du hättest festgestellt, dass es massig bands gibt, die entweder nicht geprobt haben, wegen der pandemie nicht spielen oder sich mittlerweile von wem auch immer getrennt haben bzw. jemand nun aus beruflichen gründen nicht mehr zur verfügung steht. (frag mal fö vom bierschinken wie häufig er bei den letzten veranstaltungen ersatz suchen musste und wie schwierig dies war.) von daher finde ich es mehr als anmaßend zu behaupten, dass wir uns nicht um möglichen (geschlechtsneutralen) ersatz gekümmert hätten. und mehr wird es von mir dazu auch nicht geben. kai (1. vorsitzender kaz herne e.v.)
kai 07.09.2021 21:07	nachtrag: hättest du dich sachlich und direkt mit deiner kritik bei uns gemeldet (kontaktmöglichkeiten sind überall offen einsehabr), dann hättest du sicherlich auch eine vernünftige antwort erhalten. stattdessen stellst du direkt mittels einem tarnprofil lügen in den raum und versuchst dich nun in einer täter-opfer-umkehr. so wie man in den wald hineinruft, so schallt es auch hinaus. denk mal drüber nach. ;)
Katharini 08.09.2021 08:28	@Kai 1.) Täter-Opfer-Umkehr? Hallo? Es geht hier um eine Diskussion über Diversität auf eurer Bühne. Und nicht um einen Vergewaltigungsprozess. Zügel dich mal! 2.) Jetzt indirekt zu versuchen Bestätigung von Fö zu bekommen, amüsiert mich. Ausgerechnet von jemanden, der es auch zu Pandemiezeiten immer wieder geschafft hat, diverse Lineups auf die Bühnen zu holen. Ich gehe auch davon aus, dass Fö mit diversen Absagen konfrontiert wurde. Komisch ist dabei nur, dass seine Lineups trotzdem ziemlich divers sind. Wie schafft der das bloß und warum ihr nicht, wenn er hier schon für euch als beispielhafter Mitbetroffender herhalten soll? Wieviel der Bands, die er in den letzten und zukünftigen Monaten auf der Bühne hatte, habt ihr denn mal gefragt? Da kannst du noch 1 Million mal schreiben, dass ich keine Ahnung habe, was hinter den Kulissen passiert. Ich habe genug Ahnung um zu wissen, dass es auch zu Pandemiezeiten möglich ist, ein diverses Lineup auf die Bühne zu stellen. Auch bei Absagen diverser Bands. Und der von dir in die Diskussion gebrachte Fö ist das beste Beispiel dafür. Schönes Eigentor. 3.) Welche Lügen verbreite ich denn? Benenne sie doch mal. Für 2021 hatten weder AKJ, noch Deutsche Laichen zugesagt. Die Infos habe ich direkt von den Bands. Sich darauf zu berufen, ihr wolltet das Lineup von 2020 einfach in 2021 umsetzen und sich dann auf die 2020-Zusagen zu berufen, ist ziemlich schwach. Das ist doch völlig utopisch, das genauso umsetzen zu können. Wenn die Bands direkt sagen, dass sie an dem Termin 2021 nicht können (AKJ, DL), bleibt genug Zeit sich um andere zu kümmern. Und wie schon mehrfach erwähnt, kann ich das durchaus sehr gut beurteilen. 4.) Dorks: Die habt ihr einfach mal so auf das 2021-Lineup gepackt ohne mit ihnen zu sprechen. Als sie das gesehen haben, haben sie tagelang versucht euch zu kontaktieren und dann noch versucht, ihre Lohnarbeit zu verschieben. Das hat leider nicht geklappt. Das kann man natürlich dann als kurzfristige Absage werten. Das ändert aber nichts daran, wie das zustande gekommen ist. Und auch nichts daran, dass die Quote mit Lisa als einzige Frau auf der Bühne, nicht viel weniger peinlich gewesen wäre. Nachzulesen übrigens bei Facebook auf der Dorks-Seite. Hier jetzt wieder die Dorks indirekt zu beschuldigen ("die dorks haben knapp zwei wochen vor dem open air aus völlig anderen gründen, die ich dir hier aus respekt nicht nennen werde, abgesagt.") macht alles nur noch schlimmer. 5.) Tarnprofil? Weil du mich nicht kennst? Ich kenne dich auch nicht und wenn ich mir so deine Stellungnahme ansehe ("Täter-Opfer-Umkehr"), bin ich da auch ganz froh drüber. Ich bin echt erschrocken, dass jemand in so einer Diskussion so eine Umschreibung nutzt, der sich aktiv in der Punkszene betätigt. Der Vorwurf (wenn auch indirekt) kam ja auch schon mal in den gelöschten Kommentaren bei Facebook auf. Und mein Name wurde auch chon in Anführungsstrichen gesetzt. Weil ich bei Facebook in der Adresszeile den Namen Kai stehen habe. Was bedeutet, dass ich mich damals mit dem Namen bei Facebook angemeldet habe. Für euch ein Indiz dafür, dass ich ein Fakeprofil habe. Ich nenne das anmaßend und diffamierend. Es passt irgendwie ins Bild, dass ihr offenbar gar nicht auf die Idee kommt, dass ich mal Kai hieß, bevor ich zu Kati wurde. FaulenzA, Saskia (Schrottgrenze), Laura Jane (Against Me!) und viele andere Künstler*innen, die so wertvoll für unsere Szene sind, würden nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn sie so etwas lesen müssten. Und wegen all dem gehören genau solche Diskussionen in die Öffentlichkeit. Die Löschung meiner Kommentare auf Facebook und das blocken meiner Person spricht Bände. Ich habe jetzt alles gesagt, was es zu sagen gibt. Ich hatte gehofft, ihr nehmt die Kritik an. Mir fehlt so langsam die Kraft, mich mit euren Ausreden und solchen Kommentaren weiter auseinander zu setzen. Und ich sehe ein, dass es bei euch nichts bringt. Damit bin ich dann endgültig raus.
dasUEbliche 09.09.2021 12:22	@Katharini Word!!! Einfach nur Word!!! Dem ist nix mehr hinzuzufügen...
r. 09.09.2021 13:44	@Katharini: Vollsten Support!
Zwoba 09.09.2021 22:28	@katharini Was soll denn das? Nur, weil es jetzt mal ein Jahr zwischen lautet Pandemue Regeln nur männliche Bands waren, obwohl sonst immer Diversität gegeben ist? Und dann noch so tun, als wäre man beim Planen und hättest die Ahnung. Die hast du eben nicht und dazu erzählst du noch Lügen. Durch öffentliche Lügen kann man einiges kaputt machen.
Schlossi () 10.09.2021 08:19	Welche Lügen sind das denn, die Katharini hier angeblich verbreitet? Da der Vorwurf jetzt schon öfter laut wurde, müsstet ihr mal liefern. Dass die Dorks den Auftritt zu dem endgültigen Datum gar nicht zugesagt haben, kann man auf deren Facebook Seite nachlesen und über ihre Identität weiß Katharini wohl am besten Bescheid, da direkt ein Fake-Profil zu unterstellen und den Namen in Anführungszeichen zu setzen finde ich ziemlich gewagt, um nicht zu sagen, beleidigend. Und mit Punkt 1 und 2 ihrer Ausführung hat sie schlicht und ergreifend recht.
PJ 10.09.2021 18:41	Danke Katharini <3 Ich bin selbst Schlagzeugerin in ein paar Punkbands und dem Kai gehört vors Zelt gekackt. Ich bin immer wieder und wieder schockiert, was für krasse Macker in unserer Szene unterwegs sind. Da kriegt man richtig Lust nie wieder aufs KAZ zu gehen ... :/
zack ahoi 18.09.2021 11:22	Die Diskussion hier ruht schon ein paar Tage, aber ich will mich trotzdem noch dazu äußern. Zunächst meine volle Solidarität mit Katharina! Danke für deine richtigen und wichtigen Stellungnahmen. Und krass, welchen beschissenen und aggressiven Anfeindungen du dich hier stellst und trotzdem noch vergleichsweise ruhig und sachlich dabei bleibst. Du hättest allen Grund gehabt, hier auch wüst auzuteilen. Ich war bisher nicht auf dem KAZ-OpenAir. Nach dem Bericht und der Diskussion hier, vor allem aber nach der unsäglichen Stellungnahme von Kai wird das auch in Zukunft nicht passieren. Sollte das Statement von dir als „1. vorsitzender kaz herne e.v.“ die Meinung der Veranstaltenden entsprechen, würde ich auch meinen Friendz, Bekannten sowie allen coolen Leuten und Bands raten, das Festival künftig zu meiden und nicht mehr zu unterstützen. Es ist wirklich bezeichnend, wie sehr du dich – und einige andere mehrheitlich Cis-Typen hier auch – ganz offensichtlich auf den Schwanz getreten fühlst. Und das bei einer nüchternen und mehr als berechtigten Kritik, wie Katharina sie geäußert hat. Ich habe mir den Festival-Bericht und die Kommentare aufmerksam gelesen. Vielleicht raff ich es auch einfach nicht, aber an welcher Stelle genau hat Katharina hier „Lügen“ verbreitet und „sachen [...], die jeglicher wahrheit entbehren“ vorgeworfen?? Der Einstieg im ersten Kommentar war eine Feststellung der offensichtlichen Begebenheiten: „3 Jungs schreiben den Bericht über ein Open Air, bei dem bei 6 Bands ausschließlich Männer auf der Bühne stehen.“ Simple as that! Das allein ist bitter genug und ziemlich erbärmlich für ein dem eigenen Anspruch nach diverses, emanzipatorisches und diskriminierungsfreies Festival. Eine angebrachte Reaktion wäre es also gewesen, die Kritik kurz wirken zu lassen, zumindest den Versuch zu unternehmen, diese sowie sich selbst und das ganze Szenario zu reflektieren und dann einfach mal einzugestehen, das wohl ganz offensichtlich nicht im Blick gehabt und es somit einfach verkackt zu haben. Der Beitrag von Niklas zeigt doch, wie sowas gehen kann. Aber nein, stattdessen wird sich mackrig aufgeplustert und in den Angriff übergegangen. Das ist nicht nur durchschaubar, sondern auch nervig und unfassbar peinlich - am Allermeisten aber ist es ätzend und einfach nur zum Kotzen. Denn please: Ihr könnt keinem Menschen ernsthaft erzählen, dass es nicht möglich gewesen sein soll, FLINTA*-Bands oder zumindest Bands mit diverser Beteiligung auf die Bühne zu holen. Und ja, auch in Pandemiezeiten und kurzfristig ist sowas möglich!! Zumindest haben andere das auch geschafft. Gebt doch also einfach zu, dass es nicht in eurem Fokus oder euch nicht so wichtig war und dann möglicherweise die Dude-Kontakte die Schnelleren und Einfacheren waren. Aber so ist das Ganze hier der beste Beweis dafür, wie wichtig und notwendig die Anfang des Jahres losgetretene „Sexismus im Punk“-Debatte immer noch ist. Und nochmal kurz direkt an Kai: Hier den Vorwurf der „Täter-Opfer-Umkehr“ zu formulieren ist echt das Allerletzte. Allein dafür solltest du dich gehackt legen! Noch kurz zu mir: Ich bin Cis-Typ, will hier nicht mit dem Finger auf andere zeigen und mich als „der bessere Typ“ profilieren. Ich selbst leg immer noch genug typisch männliches Verhalten an den Tag, das nervig und anstrengend und im schlechtesten Fall diskriminierende und ausschließend ist. Ich versuche aber, diesbezüglich aufmerksamer zu sein, damit einen Umgang zu finden und auch Konsequenzen daraus zu ziehen. Eine ist es meiner Meinung nach, mich eben gerade auch als Cis-Typ in diesen Debatten einzubringen und solidarisch Stellung zu beziehen. Denn wir sind schließlich das Problem an der heteronormativen sexistischen Kackscheiße, die es aufzubrechen gilt.

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