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De Klumb, Dispo, Telesatan, B'schissn, Egg Idiot, Desintegracion Violenta, Kryptkeeper, 18.09.2021 in Leipzig, Privat - Bericht von Kadda

De Klumb, Dispo, Telesatan, B'schissn, Egg Idiot, Desintegracion Violenta, Urin, Kryptkeeper 18.09.2021 in Leipzig

Die Aktion "#besserweiter mit dem Deutschland Abo-Upgrade" war eine Idee der Deutschen Bahn und gab vorn den Abonnent:innen mal etwas Gutes zu tun. Von mir und meiner Reisebegleitung wurde das Ganze natürlich missbraucht um mal wieder ordentlich an die eigene Belastungsgrenze zu gelangen. Denn nach ein, zwei Tagen Recherche im Vorfeld sollte sich herausstellen, dass das womöglich lohnenswerteste Konzert Deutschlands im neun Stunden Regiofahrt entfernten Leipzig stattfinden würde. Und da der Flyer bereits Großes, mit zwölf Bands / Künstler:innen (von denen ich bereits fünf im Vorfeld kannte und sehr schätzte) am Tag, versprach, führte kein Weg dran vorbei.
Verbunden war der Ausflug außerdem mit einer investigativen Reportage über unsere Machenschaften in Form einer insta-Story, dokumentiert mit einem Selfie-Stick. Da jedoch inzwischen alle Bahnen und ihre dazugehörigen Höfe komplett gleich aussehen und es sich dabei sowieso um eine eher lebensfeindliche Umgebung handelt, war das Ergebnis gar nicht so spektakulär und der Selfie-Stick sollte es nach Ankunft eh hinter sich gehabt haben. Apropos Ankunft: Diese ereignete sich dann um halb zwei nachts am Vorabend und erlaubte uns Kräftetanken bei einem Freund, der es mit Nudeln und gemütlichen Schlafplätzen sehr gut mit uns meinte. 
Das wohlige Nest wurde dann am nächsten Tag gegen 13h verlassen, als es hieß…
Ja, genau, "Jetzt gehts zum Punk", und nicht zur Großdemo, an der uns die Tram vorbeiführte - worüber ich irgendwie auch gar nicht richtig informiert war, da sich mein Lebensmittelpunkt in letzter Zeit  zunehmend in eine Art Erdloch verlagert hatte und Termine und all sowas mich überhaupt irgendwie ein bisschen überfordern seit dem Virus...
 Der ja auch immer noch irgendwie wütet... daher vorher auch nochmal testen, denn das Hygiene-Konzept sah vor, trotz 2 G einen negativen Corona-Test vorzuweisen. Also, jetzt nicht den ganzen Tag über, wie auf dem Foto - das war eine ganz individuelle Entscheidung meiner Begleitung.  
Am Ort des Geschehens war alles ganz lieb. Keine Ballermann-"gleich geht die Post ab"-Punkrock-Stimmung, sondern einfach lieb mit Bier und Essen und auch einem gewissen Fokus auf Self-Care wie dem Tragen von Gehörschutz. Schnick-Schnack! 
Auch die erste Band war sehr lieb. Dabei handelte es sich nämlich um DE KLUMB, die kürzlich dieses Tape veröffentlicht haben und somit auf der Pro-Seite zu unseren Abwägungen bezüglich dieses Ausflugs landeten. DE KLUMB lässt sich schwer in ein Genre quetschen und als Referenz fällt mir so schnell nur Nancy Sesey and the Melodaires ein. Sogar die Instrumente wollten nicht bei ihren ursprünglichen darauf Musizierenden bleiben und wurden während des Auftritts auch immer mal wieder getauscht. Zum Beispiel begann das Konzert mit einem Stück auf verschiedenen Flöten, dann wurds mal hektisch, mal lauter, mal leiser, aber alles in allem herrschte eine schöne entschleunigte Atmosphäre. Toll. 
Die zweite Band des Tages heißt Ursula und ist ein Wave-Duo. Jedoch sorgen einige Grundbedürfnisse dafür, dass wir nur den ersten Song mitbekommen, was aber ganz geil klingt. Aber naja, bei so einem straffen Programm wird es im Verlauf des Tages noch einige weitere Male vorkommen, dass ich nicht alles ganz mitbekomme und somit auch nicht in diesen Bericht aufnehmen kann. Pünktlich zu DISPO finden wir uns aber wieder vor einer der beiden Bühnen ein. Was folgt ist, wie zu Erwarten, mal wieder ordentlich Abriss. Für ein Stück wird gar ein Milchaufschäumer bemüht. Die musikalische Beschreibung der Band hatte Fö kürzlich schon vorgenommen und mir bleibt - trotz dem Fehlen von "Milchshake" im Set - nur zu sagen: "DISPO haben mal wieder ordentlich aufgeschäumt." 
Nächste Band auf der großen Bühne: TELESATAN auf die ich mich besonders gefreut habe. Die Band hat mich Anfang des Jahres mit dem Song "Wochenende (Saufen)" geködert, seither nichts weiteres veröffentlicht, und ist somit ein weiteres Argument für diese Reise. Und was wir dann hören, beschreiben einige Anwesende als Schweinerock - ein Begriff den ich auch immer mal wieder gebrauche, von dem ich jedoch nicht zu 100 Prozent weiß, was er nun genau zu bedeuten hat - aber offensichtlich liebe ich es. Alle drei Beteiligten von TELESATAN haben ein Mikrophon und wechseln somit immer mal den Gesang durch und bei W(S) gibts nochmal zusätzliche gesangliche Unterstützung von einem Teil von B'schissn. In einem anderen Song geht es darum, Rock zu respektieren (evtl. ein Cover?). Zumindest ist immer wieder "Respect the Rock" zu vernehmen - nun denn, wird gemacht! 
Hier nochmal ein Foto von DISPO mit ihren Instrumenten und Pastis. Ich selber zeige zu dem Zeitpunkt erste Ermüdungserscheinungen und gebe den Anspruch auf, allen Künstler:innen  gleichermaßen meine Aufmerksamkeit zu schenken. Lieber ein paar Faxen machen, Scheiße labern ("Tschuldigung, kannst du mal ein Selfie von uns machen?!") und auf B'SCHISSN warten.
Und B'SCHISSN warten ebenfalls auf ihren Auftritt. Irgendwann heißt es dann aber wieder - und zwar auch für mich - "Respect the Rock" bzw. Punk.  Ich stehe diesmal ein bisschen weiter hinten, vernehme aber b'schissenen Punk -  halt haargenau so wie er sein sollte -  während in der Menge vor mir alle herbe ausrasten. 
Gleich nach B'SCHISSN kommen wir mit EGG IDIOT zum fünften Konzert, was ich mir in voller Länge anschaue. Auch EGG IDIOT schallt seit ein paar Monaten immer mal wieder durch meine Bude, heute soll dann aber das Live-Spektakel folgen. Mit EGG IDIOT wird es nun monothematisch: zu hören ist lupenreiner 1-Personen-Egg-Punk, und zusätzlich wird ein Eierkostüm am Leib getragen in dem er Karaoke auf seine vorproduzierten Tracks singt. Die One-Man-Show ist herrlich, und das Eierkostüm scheint eine echte Herausforderung zu sein. Manchmal habe ich Angst dass das Ei umfällt - manchmal aber auch, dass ich es tue. 
Inzwischen ist weder Mittag noch Abend, sondern bereits Nacht! Und die Verinnerlichung des Mantras "Respect the Rock" ließ mir ne angemessene Kralle wachsen, mit der ich bestens auf die letzten drei Shows, die ich mir zu Gemüte führen würde, vorbereitet sein soll. Zunächst folgt die Hochzeitskapelle DESINTEGRACION VIOLENTA. Ich verstehe zwar kein spanisch, aber vermutlich gehts um Gewalt im Bandnamen - was die dazugehörige Musik ebenfalls vermittelt. Ich schüttel jedenfalls ordentlich den Kopf - einerseits wegen den Klängen, andererseits vor Fassungslosigkeit. Was hier passiert ist der reinste Abriss. Es ist bestialisch laut, es hallt, es flackert und Menschen fliegen aus allen Richtungen durch die Gegend. Welch surreale Erfahrung nach den letzten beiden Jahren. Nach einer etwas längeren Verschnaufpause meinerseits steht dann eine Band gleichen Kalibers auf der Bühne: URIN! URIN nehmen beim Soundcheck zunächst ihr fünftes Bandmitglied ab: Die Bohrmaschine! Imponiert mir natürlich diese Herangehensweise, und dann, ich wiederhole mich: "Was hier passiert, ist der reinste Abriss"
Tja, und was mal im Hellen mit Blockflöten free-Punk begann, endete mit einer beispiellos epischen Metal-Corpse-Paint-Poser Show von KRYPTKEEPER. Metal ist eigentlich nicht so mein Genre, aber vor so Bühnen ist mir das Genre meist eher egal, da lege ich eher Wert darauf, inwieweit die Bands dem Begriff "Naturgewalt" nahe kommen, und dazu fehlt KRYPTKEEPER nicht viel. Tja, und danach wurde es still. Von da an sollte uns nur noch ein grelles Pfeifen in den Ohren liegen. 

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