Jaya the Cat, Angry Youth Elite, 29.10.2021 in Bochum, Rockpalast - Bericht von der Redaktion
Jaya the Cat, 29.10.2021 in Bochum
Jaya das letzte Mal in Berlin gesehen. Die Jungs haben seit ca. 19 Monaten nicht mehr auf der Bühne gestanden. Ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass die richtig Bock haben. Auch wenn es an Alternativen in und um Dortmund nicht zu mängeln scheint, das will ich sehen! Yeah! Langes Wochenende! Dazu ein amtlich gefüllter Konzertkalender mit quasi mehreren Möglichkeiten. Vor Corona nannte man so etwas glaube ich mal "Freizeitstress". Würde ich heutzutage nie wieder verwenden, nach den letzten 18 Monaten. Gestern schon beim Bierschinkenfestival gewesen (leck mich am Arsch waren MOPED ASCONA scheiße!), fällt die Entscheidung heute auf JAYA THE CAT in Bochum. Maddin und Helge eingesackt, Bierchen verpackt und los geht es Richtung LA zum Rockpalast.
Vor dem Laden konnten unsere Mitreisenden noch günstige Tickets über den "Zweitmarkt" erwerben. Sehr gut. Kurz nach 20 Uhr stehen auch schon ANGRY YOUTH ELITE auf der Bühne.
hier ja schon mal probe gehört und sie rennt auch bei uns offene Türen ein. Wären mit ihrem Skatepunk/Melodiecore auf jeden Fall ein Kandidat für das nächste Punkrockholiday, wenn es nicht schon mehr als genug Vertreter dieses Genres dort geben würde.
Ja das war direkt eingängig, aber jetzt auch keine riesen Überraschung. Das macht gute Laune und man schunkelt oder wippt mit. Die Band hat der Zwen
Ja das war direkt eingängig, aber jetzt auch keine riesen Überraschung. Das macht gute Laune und man schunkelt oder wippt mit. Die Band hat der Zwen
Die Location fand ich bis auf das Kid Rock Poster schon ziemlich schön. Man hat auf mehreren Ebenen von überall einen guten rustikalen Blick auf die Bühne. Man merkte aber auch schnell, dass der Raum sich zeitnah in eine Sauna verwandeln wird. Der Rockpalast ist übrigens eine der Hallen der Großraumdisco Matrix (gibt es so etwas heute überhaupt noch?) mit Garderobe, stickerfreien Toiletten und Bierpreisen a la FZW. Trotzdem bin ich sehr froh, dass das Konzert nicht unten in der "Schlauchhalle" stattfindet, da man dort unten fast immer einen extrem miesen Sound hat.
Bei ANGRY YOUTH ELITE ist auf jeden Fall schon eine nicht geringe Anzahl an Menschen vor der Bühne und lauscht interessiert in Karo-Hemd und Rauschebart gekleidet dem Dargebotenem.
Da man mit mehrstimmigem Gesang und den hinlänglich bekannten Gitarenriffs von BAD RELIGION, RANCID und Co nicht viel falsch machen kann, gehen die 35 Minuten Spielzeit recht kurzweilig um. Gerne wieder!
Kurze Umbaupause (der Zeitplan Freunde, denkt an den Zeitplan!), Percussion-Set und Keyboard aufgebaut und schon startet die Paaarty! JAYA THE CAT zelebrieren ihren ersten Auftritt seit gut 1,5 Jahren. Uns wurde von zwei auf dem Hinweg kennengelernten Vögelchen zwar gezwitschert, dass es gestern in Köln wohl schon einen kleinen Warm-Mach-Gig gegeben haben soll, das kann aber auch eine Fake-News gewesen sein. Denn bekanntlich ist niemand so gut informiert wie der hiesige Bierschinken!
Tja die Band hat halt auch mehr als drei Hits. Aber ja, "Hello Hangover" kam mir eigentlich auch zu früh. Laut meiner Spotify-Playliste mein absoluter Lieblingshit in 2020. War das Anfang 2020 auch eines der letzten Konzerte, die ich gesehen hatte. Der Ohrwurm hat mich den Rest des Jahres begleitet Apropos gut! Die Wahl-Holländer lassen erst gar keine Zweifel aufkommen und spielen im ersten Block direkt mal nur Hits: "El camino" und "Twist the cap" sowie den Überhit "Hello Hangover" (der Samstag lässt grüßen!). Was soll denn in der nächsten Stunde noch kommen?
Tja, da kam dann noch so einiges. Ziemlich viele glückliche, tanzende Gesichter. Alle mit kaltem Getränk in der Hand und ziemlich textsicher. Eigentlich genauso wie mensch das so vor Corona noch kannte. Die Luft steht und es riecht nach Schweiß und verschüttetem Bier. Wer aufs Impfen verzichtet, weiß spätestens nach Lesen dieses Konzertberichts, was er/sie alles falsch macht.
Da mein Gehirn im Alter immer mehr Mut zur Lücke aufweist, sind diese Fotos einfach unerlässlich für mich. Wohlgleich ich an dem Abend eigentlich alles ganz gut aufgesogen habe. Die Zeit der Schlagzeuger-Bilder ist übrigens vorbei. Ab heute hat Frau Wolfram beschlossen, dass Fotos von Set-Listen der neue Scheiß sein sollen. Kommt man auch näher an die Biervorräte auf der Bühne ran (Life Hack von Kiki!) .
Ja ich habe mich auch einmal nach vorne, oben (zum Bier holen) und natürlich mit meinen gut gelaunten Begleitern durch den Saal getanzt. Es war wunderschön feucht und klebrig in diesem Raum. So wie das damals immer war. Es gab ja schon das eine oder andere semi-gute Konzert von JAYA. Heute haben alle, wirklich verdammt nochmal alle Anwesenden derart Bock auf Feiern. Von direkt vor der Bühne bis oben auf dem Oberrang tanzt der ganze Saal. Verdammt solide!
Als dann zur Zugabe auch noch "Here come the drums" in der bekannten extended Version gespielt wird, ist der Ohrwurm perfekt und selbst das ansonsten eher nervige Bühnengestürme passt heute einfach.
Dem schließe ich mich an. Ganz toller Abend. Auch unsere mehr oder weniger Jaya-Jungfräulichen-Begleiter haben direkt den Merchstand geentert und sind offensichtlich begeistert. Irgendwann Stunden, nachdem wir zuhause waren, bekomme ich von Helge Fotos geschickt mit dem Text "Nanana Nanana Nananaaaa". Herrlich. Ein wirklich großartiger Konzertabend. Darauf noch zwei bis sieben Absacker in der Hirsch-Q zu Dortmund. Gute Nacht!
Nanana Nanana Nananaaaa... Fund Fact am Rande: Am nächsten Tag steht die komplette Reisegruppe mit müden Gesichtern zusammen im Westfalenstadion und summt leicht verkatert den Refrain von "Here come the drums"...Sachen gibt's :-)