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Popperklopper, Streckmittel, 04.03.2022 in Essen, Don't Panic - Bericht von Zwen

Popperklopper, 04.03.2022 in Essen

Dank sinkender Corona-Zahlen kommen wir geilerweise kurz vor Beginn des Dritten Weltkrieges nochmal in den Genuss von Live-Konzerten. Heute spielen im Essener Don't Panic zum Beispiel die Schlachtrufe-BRD-Punker von Popperklopper, sowie die neue Hoffnung der jungen Generation: Streckmittel. Während man erstere von diversen Festival-Line Ups kennt, tauchen letztere hiermit schon zum 2. Mal in einem Bierschinken-Bericht auf, wobei sie heute zum ersten Mal ein öffentliches Konzert spielen. Das muss man auch erstmal schaffen! Hinreise tatsächlich soweit so unspektakulär, sodass ich relativ pünktlich um kurz nach acht im Panic bin. Das Konzert beginnt aber natürlich erst mit einer halben Stunde Punkrockverspätung gegen 20.30 Uhr.
...und so stehe ich dann, als STRECKMITTEL anfangen, mit einer Münsterländer Hopfenknolle in der Hand vor der Bühne des Backyard Clubs. Streckmittel haben ganz gut Leute mitgebracht und so ist es bereits jetzt ziemlich wuselig. So wuselig, dass ich auch direkt mal die Blende meiner Kamera verliere und den halben Auftritt damit zubringe diese zu suchen. Glücklicherweise mit Erfolg.
Währenddessen spielen Streckmittel richtig schön hektischen Deutschpunk mit Rumpel und Dada. Die Songs kommen immer sofort zum Punkt. Klute vergleicht sie auch sodann mit einer seiner ersten Bands: Toastfisch. Wird wohl hinkommen.
Das Publikum feiert die Darbietung indes auch ganz schön. Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, dass die Stimmen, die behaupten, Streckmittel wären heute der eigentlich Headliner, richtig liegen. Zumindest die Punkrock-Finger sind mehr als deutlich am Start.
Ansonsten gibt es auf der Bühne ein bisschen Ausrasten an der Gitarre von Rafa, sowie Gesichtskirmes vom Drummer und Bewegung von Stefan. Die Bassistin der Band steht währenddessen in ihrer Ecke und zupft ganz entspannt, aber versiert, ihre Töne runter. Props dementsprechend für die stark spezialisierte und diversifizierte Bühnenaufstellung.
Als am Schluss die eigenen Songs ausgehen, wird noch fleißig gecovert. Neben Hass und Oidorno darf natürlich auch das obligatorische "Filmriss" nicht fehlen. Das Publikum nimmt es feiernd auf. Reinhören geht übrigens hier.
Die ersten Songs von POPPERKLOPPER verpasse ich erstmal, weil ich mich noch bei einer Hopfenschorle vorne im Laden festquatsche. Mittlerweile lasse ich die Münsterländer Landwirtschaftserzeugnisse stehen und genehmige mir das lokale Stauder. Dies ist gezapft und macht preisleistungstechnisch mehr Sinn.
Als ich dann endlich wieder vor der Bühne stehe, fällt mir auf, dass ich doch recht viele Songs der Band gar nicht so gut kenne und das, obwohl ich doch insgesamt drei Alben der Band besitze. Irgendwann spielen sie aber "Belogen + Betrogen" mit dem geilen Gitarrenriff und schon fühle ich mich wieder zu Hause. Auch sonst wird immer mal wieder das ein oder andere mir bekannte Lied gespielt.
Der Rest des Publikums erscheint mir da aber insgesamt deutlich textsicherer. So werden die Finger nach oben gerissen und ordentlich Pogo getanzt. Sichtlich zur Freude der Band. Zum diesem wird auch immer wieder aufgerufen. Für meinen Geschmack fast schon etwas zu oft, aber ich habe auch heute für mich selbst einfach keinen Bock auf Pogo, weshalb ich mich etwas zurückziehe.
Als dann auch noch "Religion" von Slime gecovert wird, springt Veranstalter-Legende Tobi auf die Bühne, schubst mal eben den Sänger vom Mikro und singt selbst. Irgendwann darf der Popperklopper-Sänger gnädigerweise auch wieder etwas singen. 
Heute ist wurde wohl irgendeine Single der Band releast. Witzigerweise scheinen die drei davon genauso wenig mitbekommen haben wie ich und erklären uns dementsprechend, dass sie ihre neue Single nicht spielen könnten, weil sie sie nicht geprobt hätten. Sehr sympathisch!
Am Ende wird noch sehr vehement "Zugabe!" gefordert. Für mich dann der Anlass mich auf den Weg nach Hause zu begeben. Auf dem Rückweg begegnen mir unzählige schreiende Kiddies. Klar, die Clubs haben ja wieder geöffnet. Egal, dafür fährt auch jetzt die Bahn wieder erstaunlich stabil.

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